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gbs-Newsletter vom 3.4.2013

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Foto: Evelin Frerk

Das Recht auf "Letzte Hilfe" - Suizidbegleitung als ärztliche Aufgabe: Veranstaltung mit Christian Arnold am Stiftungssitz in Oberwesel +++ Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums" vollendet: gbs ehrte den Autor mit einem Festakt am Stiftungssitz in Oberwesel +++ "Ich lass dich beten – Lass du mich tanzen": Hasenfest-Aktionen erzielen große Medienresonanz +++ KulturNews: "Das Leben des Brian" in Bochum / Literarisch-Musikalischer Abend in Berlin / Theaterstück "Jenseits von Gut und Böse" in Mainz +++ Neue Bücher: Die Fruchtbarkeit der Evolution / Mythos / So komme ich in die Hölle +++ Partnerprogramme auf hpd: Finanzielle Unterstützung des Humanistischen Pressedienstes leicht gemacht +++ Deutscher Humanistentag und Kritische Islamkonferenz: Kartenverkauf für die beiden Großveranstaltungen hat begonnen +++ Die nächsten Termine

DAS RECHT AUF "LETZTE HILFE" - SUIZIDBEGLEITUNG ALS ÄRZTLICHE AUFGABE: VERANSTALTUNG MIT CHRISTIAN ARNOLD AM STIFTUNGSSITZ IN OBERWESEL

Am Sonntag, dem 14. April 2013, findet am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel eine Veranstaltung mit Deutschlands bekanntestem Sterbehelfer, dem Berliner Urologen Dr. Christian Arnold, statt. In Anerkennung seines mutigen Engagements für die humane Sterbehilfe wurde Christian Arnold unlängst in den Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung berufen. gbs-Gründer Herbert Steffen bekannte dabei: "Nach meinem Abschied vom Christentum konnte ich zwar die Angst vor dem Tod überwinden – nicht aber die vor dem Sterben. Christian Arnold hat mir diese Angst genommen, weshalb ich ihm zu großem Dank verpflichtet bin."

Kein anderer deutscher Mediziner hat sich in den letzten Jahren so offen zu seiner Tätigkeit als Sterbehelfer bekannt wie Christian Arnold, was zahlreiche Medienbeiträge zur Folge hatte. So brachte die ARD im November 2012 eine aufsehenerregende Dokumentation ("Sie bringen den Tod – Sterbehelfer in Deutschland") über sein Leben und seine Arbeit. In der anschließenden Sendung "hart, aber fair" gelang es ihm, die Aufgabe der ärztlichen Sterbebegleitung so überzeugend darzustellen, dass er sich seither vor Anfragen kaum noch retten kann.

Für Debatten sorgte insbesondere das 2007 eingeleitete Gerichtsverfahren zwischen Arnold und der Berliner Ärztekammer, die es ihm verboten hatte, einer Patientin todbringende Substanzen für deren beabsichtigten Suizid zu überlassen. Vor einem Jahr, im April 2012, gewann Arnold den Rechtsstreit. Das Berliner Verwaltungsgericht stellte fest, dass ein generelles Verbot der ärztlichen Suizidbegleitung gegen die Grundrechte der Gewissensfreiheit und der Freiheit der Berufsausübung verstoßen würde. Folglich müssen Mediziner das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob sie Patienten bei der Selbsttötung helfen möchten oder nicht.

Vertreter konservativer Parteien, der Ärztekammer wie auch der Kirchen reagierten empört auf das Berliner Urteil. In der Bevölkerung jedoch traf Arnolds Position auf große Zustimmung. So stimmten bei einer Online-Befragung, die der "Berliner Kurier" anlässlich der Berichterstattung über den vermeintlichen "Dr. Selbstmord" durchführte, 92 Prozent (!) der Leser für eine Legalisierung der Sterbehilfe in Deutschland.

Die Veranstaltung mit Christian Arnold im Haus WEITBLICK (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) beginnt um 14.30 Uhr. Da die Sitzplätze begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung über die Mailadresse steffen[AT]giordano-bruno-stiftung[PUNKT]de erforderlich. Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind. Der Eintritt beträgt 10 Euro, für Schüler, Studenten und Erwerbslose: 5 Euro.

 

DESCHNERS "KRIMINALGESCHICHTE DES CHRISTENTUMS" VOLLENDET: GBS EHRTE DEN AUTOR MIT EINEM FESTAKT AM STIFTUNGSSITZ IN OBERWESEL

Mit dem jüngst erschienenen zehnten Band der Kriminalgeschichte des Christentums hat Karlheinz Deschner seine monumentale Anklageschrift gegen die "Religion der Nächstenliebe" abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit den Verlagen Rowohlt und Alibri ehrte die Giordano-Bruno-Stiftung den Autor am 23. März mit einem Festakt in Oberwesel, der - ein Novum in der Geschichte der Stiftung - schon vor der offiziellen Ankündigung der Veranstaltung ausgebucht war.

Die große Nachfrage nach Karten für diesen Festakt kam nicht unerwartet: "Deschners Kriminalgeschichte des Christentums ist ein Meilenstein der kritischen Geschichtsschreibung, ein Werk, das vielen Menschen die Augen geöffnet und zahlreiche Biographien nachhaltig beeinflusst hat", erklärte Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon. "Natürlich hätten wir für den Festakt einen größeren Saal in einer der großen deutschen Medienstädte buchen können, aber Karlheinz Deschner wollte sich die damit verbundenen Strapazen in seinem Alter verständlicherweise nicht mehr antun. Deshalb haben wir sein Lebenswerk in einem etwas kleineren Rahmen mit etwa 130 Gästen gefeiert."

Schmidt-Salomon wies darauf hin, dass der gerade erschienene Band 10 der "Kriminalgeschichte des Christentums" nicht – wie dies im ursprünglichen Konzept vorgesehen war – mit der Darstellung christlicher Machtpolitik der Gegenwart endet, sondern mit der Beschreibung der Verhältnisse im späten 18. Jahrhundert. Allerdings sei diese Lücke nicht so dramatisch, da das im April in erweiterter Neuauflage erscheinende Deschner-Buch "Die Politik der Päpste" etwa dort ansetzt, wo die Kriminalgeschichte des Christentums aufhört:
"Rechnet man die Neuauflage der 'Politik der Päpste' als inoffiziellen elften Band der 'Kriminalgeschichte des Christentums' hinzu, reicht die Darstellung beinahe lückenlos vom ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bis ins Jahr 2013 – rund 7000 Seiten Kirchenkritik mit mehr als 100.000 Quellenbelegen. Etwas Vergleichbares, gerade auch in dieser sprachlichen Brillanz, sucht man in der gesamten Weltliteratur vergebens."

Wie bei den vorangegangenen Bänden der Kriminalgeschichte ist auch zum zehnten Band ein umfangreiches Begleitheft erschienen, das in digitaler Form von der Website des Rowohlt-Verlags heruntergeladen werden kann. Die gedruckten Versionen des Beihefts werden in den nächsten Wochen und Monaten kostenlos an den Ständen der gbs-Regionalgruppen verteilt. Zudem erhalten diejenigen, die die 1100seitige Politik der Päpste bei Alibri oder ein beliebiges Deschner-Buch bei denkladen.de bestellen, das Beiheft (solange der Vorrat reicht) gratis zu ihrer Bestellung dazu.

Links zu dieser Meldung:

Die offizielle Deschner-Website:
www.deschner.info

Bericht vom Deschner-Festakt in Oberwesel (hpd.de)
http://hpd.de/node/15471

Begleitheft zu Band 10 der "Kriminalgeschichte des Christentums":
http://www.rowohlt.de/fm/634/Deschner_zu_Band_10.pdf

Informationen zur erweiterten Neuauflage von "Die Politik der Päpste":
http://www.alibri-buecher.de/Buecher/Kirchenkritik/Karlheinz-Deschner-Di...

"ICH LASS DICH BETEN – LASS DU MICH TANZEN": "HASENFEST"-AKTIONEN ERZIELEN GROSSE MEDIENRESONANZ

Die von zahlreichen gbs-Regionalgruppen mitgetragenen "Hasenfest"-Aktionen haben wieder einmal großes Medienecho hervorgerufen. Der diesjährige Slogan "Ich lass dich beten – Lass du mich tanzen!", der sich gegen die Privilegierung kirchlicher Interessen in der Feiertagsgesetzgebung richtete, schaffte es sogar auf die Titelseite des "Wall Street Journals". Die Berichte in Presse, Funk und Fernsehen waren so zahlreich, dass sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Zollitsch offenkundig dazu genötigt sah, in seiner Osterpredigt daran zu erinnern, dass es sich bei Ostern nicht um ein "Hasenfest" handele.

Die Website zum Hasenfest (mit Presseecho):
http://hasenfest.org/

 

KULTURNEWS: "DAS LEBEN DES BRIAN" IN BOCHUM / LITERARISCH-MUSIKALISCHER ABEND IN BERLIN / THEATERSTÜCK "JENSEITS VON GUT UND BÖSE" IN MAINZ

"Das Leben des Brian" in Bochum: Das Verbot der Bezirksregierung, den Monty Python-Film "Das Leben des Brian" an Karfreitag zu zeigen, hatte im Vorfeld der Veranstaltung zu heftigen Debatten geführt. Die mit der gbs assoziierte "Initiative Religionsfrei im Revier" bewies jedoch Zivilcourage und zeigte den Film trotz des Risikos eines Bußgeldes an Karfreitag im Sozialen Zentrum Bochum. Die Stimmung im überfüllten Saal war ausgelassen, die Staatsmacht griff nicht ein.
Links:
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/bochumer-atheisten-provozieren-mi...
http://www.bo-alternativ.de/2013/03/30/heidenspass-statt-hoellenqual/

LITERARISCH-MUSIKALISCHER ABEND IN BERLIN: In der Reihe "Schlaflos in Charlottenburg" findet am Donnerstag, dem 25. April, in der Berliner Staatsoper (Gläsernes Foyer im Schillertheater) ein "Literarisch-Musikalischer Abend" der besonderen Art statt: Das Streichtrio Berlin hat mit gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon ein Programm erarbeitet, das Wort und Musik auf ungewöhnliche Weise miteinander verbindet. Zu Gehör kommen Texte von Schmidt-Salomon, Brecht und Heine sowie Stücke von Bach, Beethoven, Eisler, Schnittke und Eric Idle (Monty Python) – eine wilde Mischung quer durch alle Stile und Gattungen, mal klassisch, mal avantgardistisch, mal düster, mal spöttisch, mal melancholisch, mal augenzwinkernd-heiter.
Der Titel des Abends entstammt Heinrich Heines berühmten Gedichtzyklus "Deutschland. Ein Wintermärchen" – und ist durchaus programmatisch gemeint: "Es wächst hienieden Brot genug / Für alle Menschenkinder / Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust / Und Zuckererbsen nicht minder / Ja, Zuckererbsen für jedermann / Sobald die Schoten platzen / Den Himmel überlassen wir / Den Engeln und den Spatzen."
Weitere Infos:
http://www.schmidt-salomon.de/oper/

THEATERSTÜCK "JENSEITS VON GUT UND BÖSE" IN MAINZ: Im Rahmen des "Kultursommers Rheinland-Pfalz" wird am Montag, dem 6. Mai, das Stück "Jenseits von Gut und Böse", inspiriert vom dänischen Kinofilm "Adams Äpfel" sowie Michael Schmidt-Salomons Sachbuch "Jenseits von Gut und Böse - Warum wir ohne Moral die besseren Menschen sind" in den "Mainzer Kammerspielen" aufgeführt. Das Trio Kopp/Nauer/Vittinghoff spielt in dem Stück ebenso intelligent wie komisch mit philosophischen Fragen zu Moral und Willensfreiheit. Ein "berührender wie furioser Ritt durch Klischees und Vorurteile" (Theater heute, 1/2013).

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit den Künstlern sowie Michael Schmidt-Salomon statt, das von dem Religionswissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Hardeck moderiert wird.
Weitere Infos unter:
http://www.no-strings-attached.de/jenseits-von-gut-und-bose-5/

 

NEUE BÜCHER: DIE FRUCHTBARKEIT DER EVOLUTION / MYTHOS / SO KOMME ICH IN DIE HÖLLE

DIE FRUCHTBARKEIT DER EVOLUTION: Anlässlich des 200. Geburtstags von Charles Darwin fand im Mai 2009 eine prominent besetzte Tagung zum Thema "Die Fruchtbarkeit der Evolution – Humanismus zwischen Zufall und Notwendigkeit" statt, die von der turmdersinne gGmbH, der Giordano-Bruno-Stiftung und der Humanistischen Akademie Bayern veranstaltet wurde. Die Redebeiträge dieses Symposiums sind nun in Buchform erschienen (Herausgeber: Helmut Fink) – eine spannende Auseinandersetzung mit der Frage, welche Konsequenzen die bis heute nur in Ansätzen verarbeitete "Darwinische Kränkung" für unser Menschen- und Weltbild hat. Weitere Informationen unter:
http://www.denkladen.de/Natur-Forschung/Evolution/Fink-Hrsg-Die-Fruchtba...

MYTHOS: Soeben ist bei SpringerSpektrum der dritte Roman des Wissenschaftsjournalisten Markus Schulte von Drach erschienen. Wie kaum ein anderer versteht er es, komplexe wissenschaftlich-philosophische Themen in leicht lesbare, unterhaltsame, ja geradezu reißerische Stories zu verpacken, die dem Schnittmuster veritabler Hollywood-Blockbuster folgen. Ging es in dem Vorgängerbuch "Der fremde Wille" (Taschenbuchtitel: "Der Parasit") um die Frage der Willens(un)freiheit, beschäftigt sich "Mythos" mit Fragen der Religionskritik und der Evolution.
Michael Schmidt-Salomon, der den Roman vorab lesen durfte, urteilt auf dem Klappentext des Buchs: "Eine abenteuerliche Melange aus Dawkins Gotteswahn, Indiana Jones und Jurassic Park. Schulte von Drach gelingt, was Dan Brown nie schaffte: den Leser zu fesseln, ohne seinen Verstand zu lähmen. Absolut empfehlenswert!"
Weitere Infos (die auf der Website dargelegten "Hintergründe" sollte man allerdings erst nach der Lektüre des Buchs lesen):
http://mythos.schultevondrach.de/

SO KOMME ICH IN DIE HÖLLE: Für Bezieher des gbs-Newsletters bietet dieser "Streifzug durch den Irrsinn der Religion" inhaltlich wohl wenig Neues, gut zu lesen, ist er aber allemal. Man merkt dem Text an, dass Autor Jörg Schneider einst Gags für die "Harald Schmidt Show" lieferte. Und doch: Bei aller Liebe zu schrägen Vergleichen, die gerne auch mal unter die Gürtellinie zielen, spürt man, wie ernst es dem Verfasser mit seinem religionskritischen Anliegen ist. Vielleicht ist dies auch der interessanteste Aspekt dieses Buches, denn es zeigt, dass selbst einem routinierten Gagschreiber beim Thema "Religion" mitunter das Lachen im Halse stecken bleibt.
Weitere Infos siehe: http://hpd.de/node/15325

 

PARTNERPROGRAMME AUF HPD: FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG DES HUMANISTISCHEN PRESSEDIENSTES LEICHT GEMACHT

Im Zuge der Platzierung von Werbung auf dem Portal des Humanistischen Pressedienstes (hpd.de) hat die Redaktion das Angebot jetzt erweitert und Partnerprogramme bereitgestellt, für dessen Umsätze der hpd eine Provision erhält. Auf diesem Weg können weiterer Finanzierungsquellen für hpd.de erschlossen werden, die für den qualitativen Ausbau des Informationsangebots notwendig sind.
Die Partnerprogramme, die in der rechten Spalte (unten) auf hpd.de verlinkt sind, funktionieren ganz einfach: Nutzer können von hpd.de aus auf eines dieser Angebote (z.B. Bücher & Filme, Bürobedarf) gehen und dort etwas kaufen oder bestellen, wofür der hpd dann eine Provision (durchschnittlich drei Prozent) erhält, ohne dass es den hpd-Leser mehr kostet. Diejenigen, die ihre Einkäufe ohnehin im Internet erledigen, können dies ab jetzt über die hpd-Partnerprogramme tun und so – ohne mehr zu bezahlen – das mittlerweile wichtigste Online-Portal der säkularen Szene (7000 bis 8000 Lesern pro Tag) finanziell unterstützen.
Link:
http://hpd.de

 

DEUTSCHER HUMANISTENTAG UND KRITISCHE ISLAMKONFERENZ: KARTENVERKAUF FÜR DIE BEIDEN GROSSVERANSTALTUNGEN HAT BEGONNEN

Im Mai 2013 finden gleich zwei bemerkenswerte humanistische Großveranstaltungen statt, an denen die Giordano-Bruno-Stiftung beteiligt ist: der "Deutsche Humanistentag" in Hamburg (31.4.-4.5.) und die "Kritische Islamkonferenz" in Berlin (10.-12.Mai). Der Kartenverkauf für die beiden Events hat bereits begonnen. Weitere Informationen unter:
www.humanistentag.de und www.kritische-islamkonferenz.de

 

DIE NÄCHSTEN TERMINE

Wie immer finden Sie die wichtigsten Termine der kommenden Wochen in unserem Veranstaltungskalender:
www.giordano-bruno-stiftung.de/termine

Mit freundlichen Grüßen

Das gbs-Newsletter-Team
www.giordano-bruno-stiftung.de

Infos für diejenigen, die die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützen möchten:
/aufbau/aufklaerer-werden