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Newsletter vom 15.07.2014

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© CV Films

Fritz Bauer - der große Aufklärer der Nazi-Verbrechen: Regisseurin Ilona Ziok zeigt preisgekröntes Filmportrait am Stiftungssitz in Oberwesel +++ "Grundrechte für Menschenaffen": Bleibt es bei der Ablehnung der Petition? +++ Neue Mitglieder im gbs-Beirat: Monika Griefahn, Michael Braungart und Philipp Möller +++ Kurz notiert: Säureanschlag auf DGHS-Präsidentin Elke Baezner/ Gesammelte Nachrufe auf Karlheinz Deschner / Max-und-Moritz-Preis für Ralf König +++ Die nächsten Termine

FRITZ BAUER - DER GROSSE AUFKLÄRER DER NAZI-VERBRECHEN: REGISSEURIN ILONA ZIOK ZEIGT PREISGEKRÖNTES FILMPORTRAIT AM STIFTUNGSSITZ IN OBERWESEL

Fritz Bauer (1903-1968) war einer der bedeutendsten Staatsanwälte, die Deutschland je hatte. Er sorgte dafür, dass die Attentäter des 20. Juli als "Kämpfer gegen ein Unrechtsregime" rehabilitiert wurden, gab Israel den entscheidenden Hinweis, um Adolf Eichmann zu fassen, und kämpfte gegen erbitterten Widerstand für die Durchführung der Frankfurter Auschwitz-Prozesse.

Zur Erinnerung an den großen Humanisten und Ausnahmejuristen präsentiert die Giordano-Bruno-Stiftung am 20. Juli (70. Jahrestag des Stauffenberg-Attentats auf Adolf Hitler) Ilona Zioks eindrückliches Filmportrait "Fritz Bauer – Tod auf Raten" im gbs-Forum in Oberwesel (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel, Beginn: 14:30 Uhr). Im Anschluss an die Vorführung stellt sich die Regisseurin den Fragen des Publikums, moderiert wird das Gespräch von gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon.

Seit seiner aufsehenerregenden Weltpremiere auf der Berlinale 2010 tourt der Film, der u.a. von Klaus Maria Brandauer als "eine phantastische Regiearbeit" gelobt wurde, erfolgreich durch Deutschland und um die Welt. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) verlieh der Dokumentation das Prädikat "besonders wertvoll".

Da die Sitzplätze begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung über die Mailadresse steffen@giordano-bruno-stiftung.de (Ansprechpartner: Herbert Steffen) unbedingt erforderlich. Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind.

Weitere Infos unter:
/meldung/fritz-bauer-grosse-aufklae...

"GRUNDRECHTE FÜR MENSCHENAFFEN": BLEIBT ES BEI DER ABLEHNUNG DER PETITION?

Der ZEIT war die Initiative "Grundrechte für Menschenaffen" eine Titelgeschichte wert, FAZ-Redakteur Christian Geyer kam unlängst in seinem Artikel zur Kampagne zu der bemerkenswerten Einschätzung: "Der Zoo der Zukunft wird ein anderer sein – ohne etliche der Arten, die heute noch dort anzutreffen sind –, oder er wird nicht mehr sein." Doch der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags lehnt die Veröffentlichung der entsprechenden Petition weiterhin ab.

Hauptpetent Michael Schmidt-Salomon hat dagegen Anfang Juni Widerspruch eingelegt und die eigentümliche Begründung des Petitionsausschusses argumentativ auseinandergenommen. Doch seither hat sich in der Sache nichts getan. Sollte der Petitionsausschuss bei seiner ablehnenden Haltung bleiben, werde man dies nicht widerspruchslos hinnehmen, erklärte der gbs-Sprecher.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter:
/meldung/verfassungsziel-speziesismus

 

NEUE MITGLIEDER IM GBS-BEIRAT: MONIKA GRIEFAHN, MICHAEL BRAUNGART UND PHILIPP MÖLLER

Die frühere niedersächsische Umweltministerin und ehemalige Vorsitzende von Greenpeace Deutschland Monika Griefahn, der Chemiker und Cradle-to-Cradle-Begründer Michael Braungart und der Pädagoge und Buchautor Philipp Möller sind in den Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung aufgenommen worden. Zudem verstärkt der Physiker Helmut Fink den Mitarbeiterstab, während die Biologen Thomas Junker und Sabine Paul den Beirat verlassen haben. Dies gab der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung am Freitagmorgen am Stiftungssitz in Oberwesel bekannt.

gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon erklärte, dass die Aufnahme der beiden Cradle-to-Cradle-Aktivisten Monika Griefahn und Michael Braungart in den Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung ein Zeichen dafür sei, dass sich die Stiftung in den kommenden Jahren verstärkt darum bemühen wolle, "zukunftsorientierte Lösungen für die drängenden ökologischen, ökonomischen und kulturellen Probleme der Menschheit zu entwickeln". Cradle-to-Cradle (C2C) sei der erste ökologische Ansatz, der von der "humanistischen Grundüberzeugung" geprägt sei, dass der Mensch nicht als "Umweltschädling" bekämpft, sondern als potenzieller "Umweltnützling" gefördert werden sollte.

International sei C2C bereits auf dem Vormarsch, namhafte Firmen wie Philipps und Nike würden mit dem Ansatz experimentieren und er fände auch zunehmend Unterstützung durch bekannte Persönlichkeiten wie den Schauspieler Brad Pitt (der im Rahmen eines Hilfsprojekts mehrere C2C-Häuser errichten ließ) oder den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton (der das Vorwort zu Braungarts aktuellem Buch "Intelligente Verschwendung" schrieb). Es sei an der Zeit, dass Cradle-to-Cradle auch in Deutschland bekannter würde. Ein erster Schritt hierzu, so Schmidt-Salomon, sei der Cradle-to-Cradle-Kongress Mitte November an der Universität Lüneburg, der auch von der gbs unterstützt werde. (Weitere Informationen hierzu folgen in Bälde).

Den Wechsel des ehemaligen gbs-Pressereferenten Philipp Möller vom Mitarbeiterstab in den Beirat der Stiftung erklärte Michael Schmidt-Salomon mit den erfreulichen Erfolgen, die Möller als Buchautor ("Isch geh Schulhof", "Bin isch Freak, oda was!?") feiern konnte: "Durch die vielen Anfragen und Verpflichtungen kann Möller seine Aufgabe als Pressereferent nicht mehr erfüllen, aber wir sind froh, dass er uns als Beirat erhalten bleibt." In dieser Funktion werde er auch künftig noch den einen oder anderen Medientermin für die Stiftung wahrnehmen.

Aus "persönlichen Gründen" sind Sabine Paul und Thomas Junker (Autoren des Buchs "Der Darwin-Code") aus dem Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung zurückgetreten. Schmidt-Salomon dankte den beiden Evolutionsbiologen für das "große Engagement, das sie in den vergangenen Jahren gezeigt haben". Paul und Junker hatten sich vor allem im "Darwin-Jahr 2009" sehr für die Ziele der Stiftung eingesetzt (u.a. gehörten sie zu den Referenten der großen "Darwin-Geburtstagsfeier" in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt, siehe hierzu auch Band 3 der gbs-Schriftenreihe).

Der Mitarbeiterstab der gbs wird seit Juli durch den Physiker Helmut Fink verstärkt, der die Funktion eines "Fachreferenten für Wissenschaft und Philosophie" übernimmt. "Wir waren schon lange auf der Suche nach einem ‚Allrounder‘, der neben mir das breite Themenspektrum der Stiftung von der Quantenphysik über die Evolutionsbiologie, die Kultur- und Philosophiegeschichte bis hin zur Knabenbeschneidung und Sterbehilfe bedienen kann", sagte Schmidt-Salomon. "Wir sind froh, dass Helmut Fink diese Aufgabe übernehmen wird, denn er ist genau der richtige Mann für diesen Job."

Die Mitarbeit von Helmut Fink, der im Humanistischen Verband Deutschland (HVD) zahlreiche Funktionen innehat (u.a. ist er Vorsitzender des HVD Bayern), zeige auch, "dass es zwischen der gbs und dem HVD keine unüberbrückbaren inhaltlichen Differenzen gibt". Die säkularen Organisationen müssten stärker zusammenarbeiten, als dies in der Vergangenheit der Fall war, und Helmut Fink habe als Vorsitzender des Koordinierungsrates säkularer Organisationen (KORSO) wichtige Grundlagen hierfür geschaffen.

Links zu dieser Meldung siehe:
/meldung/monika-griefahn-michael-br...

 

KURZ NOTIERT

SÄUREANSCHLAG AUF DGHS-PRÄSIDENTIN ELKE BAEZNER: Am 18. Juni wurde auf die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben, Elke Baezner, und den Organisator der Veranstaltung "Sterbehilfe in der Schweiz als Vorbild für Deutschland" in Frankfurt ein Anschlag mit Buttersäure verübt. Glücklicherweise wurden beide mit Augen- und Hautreizungen nur leicht verletzt, so dass sie die Uniklinik noch am selben Abend verlassen konnten.
Der 44jährige Täter stammt offenkundig aus dem Kreis "christlicher Lebensschützer". Die gbs, die den Anschlag aufs Schärfste verurteilte, sieht in dem Vorfall ein Zeichen dafür, dass die Auseinandersetzungen um das humane Sterben in den nächsten Wochen und Monaten an Brisanz zunehmen werden. Dies sei jedoch kein Grund, klein beizugeben. Im Gegenteil: "Selbstbestimmung am Lebensende" wird das Schwerpunktthema der Stiftung im Herbst 2014 sein.
gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon arbeitet zurzeit mit gbs-Beirat Uwe-Christian Arnold an einem Buch über das "Recht auf Letzte Hilfe", das Ende September im Rowohlt Verlag erscheinen wird. Anfang Oktober ist zum Thema eine breit angelegte Kampagne geplant, die die gbs in Kooperation mit anderen humanistischen Verbänden durchführen wird.
hpd-Meldung zum Anschlag:
http://hpd.de/node/18857
Website der DGHS:
http://www.dghs.de/

GESAMMELTE NACHRUFE AUF KARLHEINZ DESCHNER: Das Redaktionsteam von deschner.info hat die zahlreichen Nachrufe zusammengestellt, die zum Tod des bedeutenden Kirchenkritikers und Schriftstellers im In- und Ausland erschienen sind. Zudem findet sich auf der Seite ein neuer Text von Gabriele Röwer, die "häufig kolportierte Falschmeldungen über Karlheinz Deschner und sein Werk" richtigstellt:
http://www.deschner.info/index.htm?/de/resonanz/stimmen.htm

MAX-UND-MORITZ-PREIS FÜR RALF KÖNIG: gbs-Beirat Ralf König ist im Juni mit dem "Max-und-Moritz-Preis für ein herausragendes Lebenswerk" ausgezeichnet worden. Es ist das erste Mal seit 30 Jahren, dass einem deutschsprachigen Comiczeichner diese Ehre zuteilwird. Die Jury würdigte damit "den erfolgreichsten und international populärsten deutschen Comic-Künstler, dessen Einfluss nicht nur weit über die Grenzen des deutschsprachigen Raums, sondern auch weit über die Kreise des traditionellen Comic-Publikums hinausreicht." Wir gratulieren!
Pressemitteilung zur Vergabe des Preises:
http://www.comic-salon.de/index.asp?FsID=91&PresseID=35

DIE NÄCHSTEN TERMINE

Wie immer finden Sie die wichtigsten Termine der kommenden Wochen in unserem Veranstaltungskalender:
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Mit freundlichen Grüßen

Das gbs-Newsletter-Team
www.giordano-bruno-stiftung.de

 

P.S.: Auf der Facebook-Seite der gbs finden Sie weitere interessante Informationen:
www.facebook.com/gbs.org

Infos für diejenigen, die die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützen möchten:
www.giordano-bruno-stiftung.de/aufbau/aufklaerer-werden