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Manifest des evolutionären Humanismus

Die 2. verbesserte Auflage des im Auftrag der Giordano-Bruno-Stiftung geschriebenen "Manifest des evolutionären Humanismus" erschien 2006 und wurde bislang rund 50.000-mal verkauft. Das Buch ist eine kritische Liebeserklärung an den „Affen in uns“, zugleich aber auch ein entschiedenes Plädoyer für eine „alternative politische Leitkultur“, die auf die besten Traditionen von Wissenschaft, Philosophie und Kunst zurückgreift, um das unvollendete Projekt der aufgeklärten Gesellschaft gegen seine Feinde zu verteidigen (siehe auch: Die Zehn Angebote des Evolutionären Humanismus).

Zum 10-jährigen Bestehen der Giordano-Bruno-Stiftung hat Michael Schmidt-Salomon das Weltbild des evolutionären Humanismus noch einmal ausführlicher in seinem Buch "Hoffnung Mensch - Eine bessere Welt ist möglich" beschrieben (siehe hierzu auch das "Humanistische Credo", mit dem das Buch endet, sowie den Film "Hoffnung Mensch").

Zum Inhalt des Manifests

Wir leben in einer Zeit der Ungleichzeitigkeit: Während wir technologisch im 21. Jahrhundert stehen, sind unsere Weltbilder noch von Jahrtausende alten Legenden geprägt. Diese Kombination von höchstem technischen Know-how und naivstem Kinderglauben könnte auf Dauer fatale Konsequenzen haben. Wir verhalten uns wie Fünfjährige, denen die Verantwortung über einen Jumbojet übertragen wurde.

Eines der bedrückendsten Probleme der Gegenwart besteht darin, dass sich religiöse Fundamentalisten jeder Couleur in aller Selbstverständlichkeit der Früchte der Aufklärung (Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, Wissenschaft, Technologie) bedienen, um auf diese Weise zu verhindern, dass die Prinzipien der Aufklärung auf den Geltungsbereich ihrer eigenen Weltanschauung angewandt werden. So benutzten die Terroristen des „11. September“ Flugzeuge, die nur dank wissenschaftlicher Erkenntnisse konstruiert werden konnten, um eine Weltanschauung zu stützen, die wissenschaftlichen Überprüfungen niemals standhalten würde. Im Gegenzug führte der „Fundamentalist mit anderen Mitteln“, George W. Bush, die Welt in einen verheerenden „Kreuzzug“ gegen „den Terror“ und die „Achse des Bösen“, wobei er sich einer Technologie bediente, die niemals entwickelt worden wäre, wenn sich die Wissenschaftler mit dem Kinderglauben des amerikanischen Präsidenten zufrieden gegeben hätten, dass der Schöpfungsbericht der Bibel wahr sei.

Angesichts der Gefahren, die aus der Renaissance unaufgeklärten Denkens in einem technologisch hoch entwickelten Zeitalter erwachsen, ist es eine Pflicht der intellektuellen Redlichkeit, Klartext zu sprechen – gerade auch in Bezug auf Religion. Fest steht: Eine Menschheit, die das Atom spalten kann und über Satelliten kommuniziert, muss die dafür erforderliche Reife besitzen. Dass sich bestimmte Personen oder Personengruppen durch das Aufstellen „heiliger“ (d. h. unantastbarer) Spielregeln jeglichem kritischen Zugriff entziehen und dadurch eigene Denkfehler als verbindlich in die Zukunft fortschreiben, kann und darf in einer modernen Gesellschaft keine akzeptable Praxis mehr sein…

Inhaltsverzeichnis

Einleitung .....7

Fundamentale Kränkungen
Warum die Wissenschaft trotz ihrer Erfolge
als Störfaktor betrachtet wird .....9

Der Affe in uns
Über den schwierigen Weg vom
traditionellen zum evolutionären Humanismus .....14

„Brot für die Welt – die Wurst bleibt aber hier!“
Die anthropologischen Fundamente einer
evolutionär-humanistischen Ethik .....17

Sinn und Sinnlichkeit
Warum uns der evolutionäre Humanismus
nahe legt, aufgeklärte Hedonisten zu sein .....24

Abschied von der „Traditionsblindheit“
Evolutionärer Humanismus als „offenes System“ .....29

Glaubst du noch oder denkst du schon?
Warum der rationale Glaube an die Wissenschaft nicht
mit „Wissenschaftsgläubigkeit“ zu verwechseln ist .....36

Wissenschaft, Philosophie und Kunst
Die kulturellen Stützpfeiler
des evolutionären Humanismus .....39

„Wer Wissenschaft und Kunst besitzt,
hat auch Religion“?
Über die notwendige Konversion des Religiösen .....47

Dem „imaginären Alphamännchen“ auf der Spur
Evolutionär-humanistische Antworten
auf die Frage nach Gott .....55

Ethik ohne Gott
Eine Entscheidung für den Menschen .....65

Alte Werte – neue Scheiterhaufen?
Warum die Menschenrechte gegen den erbitterten
Widerstand der Religionen erkämpft werden mussten .....69

Kant versprach den „ewigen Frieden“ –
gekommen ist Auschwitz...
Das Problem der halbierten Aufklärung .....83

„Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach“?
Warum eine naturalistische Ethik
auf „Moral“ getrost verzichten kann .....93

Den Eigennutz in den Dienst der Humanität stellen!
Spielregeln für ein menschliches Miteinander .....106

„Macht euch die Erde untertan“?
Warum wir uns vom Speziesismus
verabschieden sollten .....120

Leitkultur Humanismus und Aufklärung
Jenseits von Fundamentalismus und Beliebigkeit .....131

Ein Tier, so klug und freundlich
Warum es doch ein „richtiges Leben
im falschen“ gibt .....145

Anhang A.
Die Zehn Gebote der Bibel .....154

Anhang B.
Die Zehn Angebote des
Evolutionären Humanismus .....156

Nachwort zur 2. Auflage .....160

Anmerkungen .....173

Dank und Aufruf zur Diskussion .....196

Das Buch ist im Buchhandel erhältlich. Online kann es u.a. über unseren Kooperationspartner denkladen.de oder Amazon bestellt werden.

Michael Schmidt-Salomon
Manifest des Evolutionären Humanismus
Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur
Zweite, korrigierte und erweiterte Auflage
Alibri Verlag, 2006, 196 Seiten (Erstauflage 181 Seiten)
kartoniert, Euro 10.-, ISBN: 3-86569-011-4

Weitere Informationen zum Buch siehe: http://www.schmidt-salomon.de