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04. 04.

Das Puzzlespiel der Sinne - Wahrnehmungstäuschungen als Ausdruck optimaler Informationsverarbeitung

Vortrag von Prof. Dr. Marc O. Ernst im Rahmen der Reihe „Vom Reiz der Sinne“ im Planetarium Nürnberg

Jegliche menschliche Handlung erfordert das reibungslose Zusammenspiel aller Sinne: Ohne Wahrnehmung gäbe es keine Handlung und ohne Handlung gäbe es keine Wahrnehmung. Die Umwelt, in der wir uns bewegen, ändert sich fortlaufend und daher muss sich auch das menschliche Wahrnehmen und Handeln permanent anpassen, um erfolgreich mit der Umwelt interagieren zu können. In seinem Vortrag zeigt Prof. Dr. Marc Ernst, wie das menschliche Gehirn in geradezu optimaler Art und Weise multisensorische Sinneseindrücke kombiniert, um eine möglichst genaue Abbildung der Umwelt zu erschaffen, die es dem Menschen dann ermöglicht, zielgerichtete Handlungen auszuführen.

Paradoxerweise resultiert gerade aus dieser optimalen Integration der Information eine Vielzahl von Wahrnehmungsillusionen. Eine Erklärung dieser Illusionen ist ein wichtiger Baustein, der bei der Entschlüsselung der Mechanismen neuronaler Informationsverarbeitung hilft.

Marc Ernst ist Leiter der Abteilung Angewandte Kognitionspsychologie der Universität Ulm. Zwischen 2011 und 2016 forschte er an der Universität Bielefeld und war dort unter anderem Leiter des Lehrstuhls für kognitive Neurowissenschaften, Direktor des Zentrums für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) und stellvertretender Sprecher des Exzellenzclusters „Cognitive Interaction Technology“ (CITEC). Davor leitete er die Max-Planck-Forschergruppe „Multisensorische Wahrnehmung und Handlung“, die am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen angesiedelt war. Dort fertigte er nach dem Physikstudium seine Dissertation an. Zwischen 2000 und 2001 war er für einen Forschungsaufenthalt an der renommierten University of California in Berkeley tätig. Im Zentrum der Forschung von Marc Ernst steht die Frage, wie das menschliche Gehirn die Unmengen an Informationen der verschiedenen Sinne verarbeitet und miteinander kombiniert, so dass es uns möglich ist, ein extrem breites Repertoire an Handlungen auszuführen.

Homepage Marc O. Ernst

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