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Dr. Reinhold Schlotz, Foto: © Evelin Frerk

Dr. Reinhold Schlotz, Foto: © Evelin Frerk

15. 05.

Martin Luther - Antisemit in katholischer Tradition?

Vortrag von Dr. Reinhold Schlotz in Berlin

Mit der großzügig staatlich geförderten "Luther-Dekade" und einem personalisierten Reformations-Logo hat sich die Evangelische Kirche Deutschlands 2008 dafür entschieden, Martin Luther zu der zentralen Leitfigur ihres Reformationsjubiläums zu machen. Dabei hat die EKD jedoch ein Problem: Martin Luther war einer der größten Hassprediger, den das Christentum hervorgebracht hat.

Seit einigen Jahren wird die Kritik daran, auch innerhalb der evangelischen Landeskirchen, immer lauter. Luthers christlich-theologisch motivierte Gegnerschaft zur jüdischen Religion steigerte sich im Laufe seines Lebens zu einem Judenhass mit dem Ziel, protestantische Städte und Regionen "judenfrei" zu machen. Damit festigte und steigerte er eine in den christlichen Gesellschaften vorhandene Judenfeindschaft über die nachfolgenden Jahrhunderte, die, von den Nazis instrumentalisiert, ihren Höhepunkt in der Ermordung von 6 Millionen Juden im Holocaust erreichte. Können wir uns erlauben, diese Person im Land des Holocaust zu feiern, fragt Dr. Reinhold Schlotz.

Moderation: Thomas Hummitzsch (Redakteur hpd)

Veranstalter: Humanistischer Pressedienst in Kooperation mit Urania Berlin e.V.