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Filmausschnitt

25. 11.

Frau S. will sterben

Filmbeitrag zum Thema "Suizidbeihilfe" - Vortrag und Diskussion in Mainz

Der Film dokumentiert den Entschluss von Ingrid Sander, eines langjährigen Mitgliedes des Humanistischen Verbandes, ihrem Leben selbstbestimmt ein Ende zu setzen. Frau Sanders Wunsch, in dieser Zeit von ihrem Sohn begleitet zu werden, war deswegen brisant, weil er bereits in die Zeit nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zum Verbot der Suizidbeihilfe Ende 2015 fiel. Der neue § 217 StGB nimmt zwar Angehörige ausdrücklich von der Strafverfolgung aus, sorgt aber trotzdem für viele Unsicherheiten und Ängste – begründet, wie die Erfahrungen ihres Sohnes Olaf Sander zeigen. Ein Film von den Regisseuren Ulrich Neumann und Sebastian Bösel (2017).

Olaf Sander sah sich durch erste ablehnende Reaktionen nach einer Pressevorführung vor der ersten Ausstrahlung des Films veranlasst, sich öffentlich über die erlebte Ausnahmesituation der Suizidbegleitung zu äußern und wird auch in Mainz für Publikumsfragen zur Verfügung stehen.

Der anschließende Kurzvortrag von Gita Neumann beleuchtet die aktuelle gesetzliche Lage zur Suizidhilfe in Deutschland im Spannungsfeld zwischen dem Verbot der „geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ durch den Bundestag über die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes bezüglich des Erwerbs einer tödlichen Dosis Natrium-Pentobarbital bis hin zu dem seit 2017 erwarteten Urteil des Bundesverfassungsgerichtes über die Klagen von Betroffenen und Ärzten gegen das Gesetz.

Gita Neumann ist Psychologin, ehemalige Leiterin der Zentralstelle Patientenverfügung und im Bundespräsidium des HVD zuständig für Humanes Sterben und Medizinethik. Sie hat im Auftrag des HVD zwei vom Bundesverfassungsgericht angeforderte Stellungnahmen zu den Verfassungsklagen gegen das neue Gesetz verfasst.