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04. 02.

Stimulierte Kommunikation

Verbesserung sprachlicher Fähigkeiten durch Neurostimulation? - Vortrag von PD Dr. Gesa Hartwigsen im Planetarium Nürnberg

Elektrische Stimulationsversuche des menschlichen Gehirns datieren lange zurück. Bereits im 19. Jahrhundert wurde die elektrische Stimulation der Kopfoberfläche zur Behandlung verschiedener psychiatrischer Erkrankungen wie der Depression eingesetzt. Fast 140 Jahre später wird die nicht-invasive Hirnstimulation zu Forschungszwecken eingesetzt, um die neurobiologischen Grundlagen motorischer und kognitiver Hirnfunktionen zu entschlüsseln. In diesem Vortrag sollen aktuelle Erkenntnisse aus Neurostimulationsstudien im Sprachbereich diskutiert werden.

Sprachverständnis und Sprachproduktion sind zentrale Fähigkeiten der menschlichen Kommunikation. Diese Fähigkeiten sind im menschlichen Gehirn in großangelegten Netzwerken organisiert, deren Beitrag und Anpassungsfähigkeit (Neuroplastizität) sich durch Neurostimulation modulieren und erforschen lässt. Kann die Neurostimulation unsere kommunikativen Fähigkeiten verbessern? Basierend auf aktuellen Studien zum Wortlernen bei gesunden Probanden und Patienten mit Sprachstörungen nach Hirnläsionen werden diese und andere Fragen zur Stimulation von Sprachnetzwerken diskutiert.

Gesa Hartwigsen studierte an der Universität Kiel Psychologie und promovierte zur Rolle der rechten Hemisphäre in der Sprachverarbeitung. Im Anschluss forschte sie in der Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig zur Neuroplastizität im Sprachnetzwerk. Von 2013 bis 2015 war sie als Juniorprofessorin für Biologische Psychologie an der Universität Kiel tätig. Von 2015 bis 2018 leitete sie die Forschungsgruppe Modulation von Sprachnetzwerken in der Abteilung für Neuropsychologie am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI-CBS) in Leipzig. 2018 habilitierte sie sich im Fach Psychologie an der Universität Potsdam. Seit 2019 leitet sie die Lise-Meitner-Forschungsgruppe Kognition und Plastizität am MPI-CBS. Ihre Forschung zielt darauf ab, grundlegende Mechanismen der Anpassungsfähigkeit (Neuroplastizität) im menschlichen Gehirn zu identifizieren, die über die erwachsene Lebensspanne helfen, kognitive Funktionen aufrecht zu erhalten.

Der Vortrag findet im Rahmen der Kortizes-Veranstaltungsreihe "Vom Reiz der Sinne" statt.

Homepage Gesa Hartwigsen
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