Kampagnen, die für Aufsehen sorgen
Der Aufklärungsbewegung mangelte es selten an guten Argumenten, wohl aber an einer guten PR. Gerade in einer Mediengesellschaft wie der unseren gilt: Es genügt nicht, wenn man aufzeigen kann, dass vernünftige Argumente für eine Position sprechen, man muss sie auch erfolgreich unter die Menschen bringen! Bei der wirkungsvollen Vermarktung aufklärerischer Ideen ist Provokation unerlässlich, schließlich bedeutet „pro-vocare“, etwas hervorzurufen – und genau das wollen wir! Wer der Gesellschaft Anstöße geben will, der darf sich nicht scheuen, von Zeitgenossen als anstößig empfunden zu werden.
An den Kampagnen der gbs nahmen in der Vergangenheit viele Anstoß – und dies war sicherlich ein Grund für ihren Erfolg. Als die gbs parallel zum katholischen Weltjugendtag die „Religionsfreie Zone“ einrichtete, um Weltjugendtagsflüchtigen Asyl zu bieten, erboste dies zweifellos einige katholische Gläubige, aber nur so war es möglich, ein mediales Gegengewicht zu der ansonsten meist unkritischen Papstberichterstattung in Deutschland zu schaffen. Als die gbs mit dem Zentralrat der Ex-Muslime die Kampagne „Wir haben abgeschworen“ startete, erzürnte dies islamische Fundamentalisten, die im Glaubensabfall ein todeswürdiges Vergehen sehen. Doch die internationalen Schlagzeilen über die Kampagne gaben islamkritischen Menschen (gerade auch in den sog. islamischen Ländern!) Grund zur Hoffnung, dass die Herrschaft der Mullahs, Muftis und Imame irgendwann durchbrochen werden kann.
Natürlich empörten sich einige Christen auch über die gbs-Kampagne „Evolutionstag statt Christi Himmelfahrt“ anlässlich des Darwin-Jahrs. Doch diese „ketzerische Initiative“ sorgte dafür, dass über die Evolutionstheorie endlich auch außerhalb der akademischen Elfenbeintürme diskutiert wurde. (Und immerhin: Bei einer Umfrage auf dem Onlineportal des „Spiegel“ stimmten mehr als 69 Prozent der Spiegel-online-Leser für den Vorschlag, Christi Himmelfahrt in Evolutionstag umzubenennen…)
»Aufklärung ist Ärgernis, wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.«
(Karlheinz Deschner)