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Newsletter 2005

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Religionsfreie Zone

Inhalte u.a.: Humanismus und Aufklärung als Leitkultur Europas? +++ Förderkreis der Giordano-Bruno-Stiftung +++ Wider die falsche Toleranz: Vortrag von Necla Kelek +++ Düsseldorfer Kreationismus-Debatte +++ „Wir sind Papst!“: Benedikt XVI., ein Bayer im Himmel? +++ Religionsfreie Zone: !Heidenspaß statt Höllenqual!“ +++ Manifest des Evolutionären Humanismus +++ Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) gegründet

 

NEWSLETTER VOM 07.01.2005

HUMANISMUS UND AUFKLÄRUNG ALS LEITKULTUR EUROPAS? - VORTRAG VON PROF. DR. BERNULF KANITSCHEIDER

Während konservative Politiker wie der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU Christoph Böhr eine christlich-patriotische Leitkultur („Werte des christlichen Abendlandes“) einklagen und zum Kulturkampf gegen „gott- und vaterlandslosen Gesellen“ aufrufen, träumen Vertreter der rot-grünen Bundesregierung von einer „multikulturellen Gesellschaft“ und einer „Einbürgerung des Islam“ (Marieluise Beck) inklusive eines „flächendeckenden Angebots von Islamunterricht an deutschen Schulen“ (Renate Künast). Die Giordano-Bruno-Stiftung hält beide Strategien für verfehlt: Weder die konservative Wiederbelebung der Idee einer „christlichen Festung Europa“ noch die rot-grüne Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Islam werden das Projekt einer „offenen Gesellschaft“ voranbringen. Vielmehr sollten wir heute konsequenter als je zuvor auf jene Leitkultur setzen, mit der der gesellschaftliche Fortschritt in der europäischen Geschichte tatsächlich verknüpft war, nämlich dem Zusammenspiel von diesseitigem Humanismus und wissenschaftlicher Aufklärung.

Bernulf Kanitscheider, Professor für Philosophie und Naturwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen, der neben Büchern zur Kosmologie und Naturphilosophie auch Gedanken zu einer hedonistischen Lebensorientierung („Von Lust und Freude“) veröffentlicht hat, wird in seinem Vortrag die lange Tradition der europäischen Aufklärung darstellen und ihre befreiende Wirkung bis heute in Erinnerung rufen.

Der Vortrag findet am Sonntag, dem 6. Februar, um 14.00 Uhr im Forum der Giordano-Bruno-Stiftung (Johann Steffen-Straße 1, 56869 Mastershausen) statt. Der Eintritt ist frei. Da die Zahl der Gäste auf 100 Personen beschränkt ist, ist eine vorherige Anmeldung über das Internet (www.giordano-bruno-stiftung.de), per Telefon (06505/99053) oder Fax (06505/99054) erforderlich.

 

NEWSLETTER VOM 01.02.2005

ERSTER TÄTIGKEITSBERICHT DER GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG

Der auf www.giordano-bruno-stiftung.de abrufbare „Tätigkeitsbericht der Giordano-Bruno-Stiftung 2004“ vermittelt einen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten, die im Gründungsjahr der Stiftung stattgefunden haben. Insgesamt sind die Stiftungsverantwortlichen mit dem Erreichten sehr zufrieden, zumal die GBS in der intellektuellen und freigeistigen Szene auf eine weit größere und positivere Resonanz stieß, als dies zuvor erwartet werden konnte. Der Vorstand und das Kuratorium der Giordano-Bruno-Stiftung nutzen die Gelegenheit, um sich für diesen Vertrauensvorschuss zu bedanken, und versprechen, alles daran zu setzen, die geweckten Erwartungen in den künftigen Geschäftsjahren nicht zu enttäuschen.

 

NEU: FÖRDERKREIS DER GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG

Für alle, die die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung ideell und/oder finanziell unterstützen möchten, besteht nun die Möglichkeit, dem "Förderkreis der Giordano-Bruno-Stiftung" beizutreten. Diesem Förderkreis kann sich jede natürliche Person oder Organisation anschließen, die mit dem Gedankengut und den Zielsetzungen der Stiftung übereinstimmt. Die Zugehörigkeit zum Förderkreis erlaubt eine etwas engere Anbindung an die Stiftung (so erhalten die "Freunde und Förderer der GBS" exklusive Informationen über die Stiftungsarbeit), sie ist aber mit keinem formalen Aufwand verbunden.
Der Förderkreis erhebt keinen festgelegten Monats- oder Jahresbeitrag, jeder Einzelne kann für sich selbst einschätzen, wie viel er oder sie der Stiftung zukommen lassen will bzw. kann. Aus der Zugehörigkeit zum Förderkreis ergibt sich keinerlei finanzielle Verpflichtung. Da die Giordano-Bruno-Stiftung als gemeinnützig anerkannt wurde, sind etwaige Spenden/Förderbeiträge von der Steuer absetzbar.

 

UNGEBROCHENES INTERESSE AM WERK KARLHEINZ DESCHNERS

Auch wenn sich die großen Medien vergangenes Jahr in der Berichterstattung zum 80. Geburtstag des „Streitschriftstellers“ Karlheinz Deschner merklich zurückhielten, ist das Interesse an Deschners Werk doch ungebrochen. So verzeichnete die von der Giordano-Bruno-Stiftung betreute offizielle Website Deschners www.deschner.info allein im Jahr 2005 ca. 70.000 eindeutige Besuche mit rund 250.000 erfolgreichen Seitenaufrufen. Das bedeutet gegenüber den Vorjahren eine Vervierfachung (!) der Zugriffsquote. Auch das von der Zeitschrift „Aufklärung und Kritik“ herausgegebene Sonderheft „Karlheinz Deschner“ stieß auf ungewöhnliches Interesse und ist trotz erhöhter Auflage mittlerweile nahezu vergriffen. Diejenigen, die kein Exemplar des Sonderheftes erhalten konnten, können sich auf das vom Alibri Verlag (www.alibri.de) für das erste Halbjahr 2005 angekündigte Buch „Aufklärung ist Ärgernis – Karlheinz Deschners Leben, Werk und Wirkung“ freuen. Es wird neben Aufsätzen aus dem AuK-Sonderheft weitere Arbeiten über Deschner enthalten und zudem reich bebildert sein.

 

NEWSLETTER VOM 05.03.2005

WIDER DIE FALSCHE TOLERANZ: VORTRAG VON DR. NECLA KELEK

Die aus der Türkei stammende Soziologin Necla Kelek hat mit ihrem kürzlich erschienenen Buch „Die fremde Braut“ große Aufmerksamkeit in Medien und Politik erregt. Nicht ohne Grund sah sich Bundesinnenminister Otto Schily dazu veranlasst, eine zweiseitige Rezension des Buches für den SPIEGEL zu verfassen. Kelek enthüllt in ihrem aufrüttelnden „Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland“ die skandalösen Bedingungen, unter denen türkische „Importbräute“ hierzulande leben müssen („moderne Sklaverei“). Wie kaum eine andere Studie macht Keleks Buch klar, dass der Traum von der „multikulturellen Gesellschaft“ an den harten Kanten der Wirklichkeit zerschellt ist, ja dass gerade er dem blühenden Islamismus in Deutschland idealen Nährboden bereitet. Ausgehend von den Erfahrungen der eigenen Lebensgeschichte sowie umfangreichen Studien in der türkischen Migrantenszene fordert Necla Kelek ein Ende der „falschen Toleranz“ und eine entschiedene Verteidigung jener rechtsstaatlichen, humanistischen Prinzipien, die aus der Tradition der Aufklärung erwachsen sind.

Die 1957 in Istanbul geborene Autorin studierte Volkswirtschaft und Soziologie in Deutschland und promovierte mit dem Thema „Islam im Alltag“. Auf Einladung der Giordano-Bruno-Stiftung wird sie aus ihrem Buch, das seit Wochen auf der Bestsellerliste steht, vortragen und mit dem Publikum darüber diskutieren, was getan werden müsste, um das Projekt der Aufklärung in Deutschland zu stärken und eine bessere Integration von Zuwanderern zu ermöglichen.

Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 10. April, um 14.00 Uhr im Forum der Giordano-Bruno-Stiftung (Johann Steffen-Straße 1, 56869 Mastershausen) statt. Der Eintritt ist frei. Da die Zahl der Gäste auf 100 Personen beschränkt ist, ist eine vorherige Anmeldung über das Internet (www.giordano-bruno-stiftung.de) erforderlich. Für diejenigen, die keinen Internetzugang besitzen, besteht die Möglichkeit, sich telefonisch (06505/99053) oder per Fax (06505/99054) zur Veranstaltung anzumelden.

 

NEUE ONLINE-RUBRIK: PROJEKTE DER GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG

Wie viel Prozent der deutschen Bevölkerung glauben an die Auferstehung der Toten, die Macht der Sterne oder die Wiedergeburt? Wie viel vertrauen eher der Wissenschaft als der Religion? Sind Muslime mehrheitlich gegen das Kopftuchverbot und Katholiken gegen den Schwangerschaftsabbruch? Was zeichnet jenes Drittel der Deutschen aus, das offiziell keiner Religion mehr angehört?
Fragen wie diese versucht die im Januar 2005 von der Giordano-Bruno-Stiftung initiierte Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) empirisch zu beantworten. fowid verfolgt das Ziel, umfassende Informationen zur sozialen Akzeptanz religiöser oder weltlicher Weltdeutungen zu erheben, auszuwerten und öffentlich zugänglich zu machen. Solches empirisches Wissen ist nicht nur bedeutsam für die Politik, die in der Regel eine weit größere religiöse Bindung der Bevölkerung unterstellt, als faktisch vorhanden ist, sondern auch für die Stiftung, die dank fowid genauere Anhaltspunkte erhält, an welchen Stellen die Aufklärungsarbeit ansetzen sollte. Weitere Informationen zu fowid und anderen Projekten der Giordano-Bruno-Stiftung können nun unter der Rubrik „Projekte“ auf der GBS-Website abgerufen werden...

 

NEWSLETTER VOM 22.03.2005

OFFENER BRIEF AN DIE REDAKTION DER ZEITSCHRIFT KONKRET

In konkret 2/05 (Artikel von Christoph Horst: "Pleonasmus: Unmensch - Der Kirchenkritiker Karlheinz Deschner hat ein Herz für Tiere, aber keins für Amerikaner") sowie konkret 3/05 (Rubrik: Leserbriefe) wurde auf heftigste Weise gegen Karlheinz Deschner polemisiert. Die Giordano-Bruno-Stiftung sowie die Redaktion von www.deschner.info reagierten darauf mit einem "Offenen Brief an die konkret-Redaktion", der sich kritisch mit dem Phänomen der politischen Wahrnehmungsverzerrung innerhalb der linken Szene auseinandersetzt.

Sie finden den Offenen Brief unter:
http://www.deschner.info/de/aktuell/konkret.htm

 

VERANSTALTUNG: WIDER DIE FALSCHE TOLERANZ

Es besteht noch die Möglichkeit, sich zur Veranstaltung „Wider die falsche Toleranz – Das Problem der islamischen Parallelgesellschaft in Deutschland“ (10. April, Giordano Bruno Akademie, Mastershausen) anzumelden. Zur Einstimmung auf die Veranstaltung mit der deutsch-türkischen Soziologin Necla Kelek, deren Buch „Die fremde Braut“ viele Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste stand, finden Sie auf der Stiftungswebsite die Vorabveröffentlichung eines Interviews mit der Referentin, das in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift „Materialien und Informationen zur Zeit“ (MIZ 1/05, Heftschwerpunkt: Islamismus in Deutschland – Das Problem der falschen Toleranz) erscheinen wird.

Webadresse der MIZ:
http://www.miz-online.de

 

 

NEWSLETTER VOM 03.04.2005

OFFENER BRIEF AN DIE TAZ-REDAKTION

In der Wochenendausgabe der taz vom 2.4.05 erschien ein Kommentar, der Papst Johannes Paul II. zu einem „Modernisten“ verklärte und die „Aufklärung“ für Auschwitz verantwortlich machte. Die Giordano-Bruno-Stiftung reagierte darauf mit einem offenen Brief, der die gedanklichen Entgleisungen des taz-Autors zurechtrückte.

 

NEUE MITGLIEDER IM STIFTUNGSBEIRAT DER GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG

Wir freuen uns sehr, vier weitere Mitglieder des Stiftungsbeirats begrüßen zu dürfen:

- Dr. Mynga Futrell, amerikanische Erziehungswissenschaftlerin und Publizistin, Co-Direktorin der internationalen, naturalistisch-aufklärerischen Bewegung der "Brights" (Führende Aktivisten der "Brights" sind u.a. Richard Dawkins, Daniel Dennett und James Randi)

- Ricarda Hinz, Dokumentarfilmerin, u.a. bekannt geworden durch ihren Film "Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner"

- Prof. Dr. Wolf Singer, Leiter des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung, dessen neurophysiologisch und -philosophisch argumentierende Artikel in den letzten Monaten zu ungewohnt heftigen Diskussionen in Deutschland geführt haben. (Die Debatte zeigte u.a., dass sich viele Intellektuelle hierzulande immer noch nicht mit einem naturalistischen Menschenbild anfreunden können...)

- Jacques Tilly, Bildhauer, dessen bissig-ironische Großplastiken (erinnert sei hier beispielsweise an die diesjährigen Düsseldorfer Karnevalswagen zu Kardinal Meissner und George W. Bush) in konservativen Kreisen aus guten Gründen berühmt-berüchtigt sind.

 

GBS-VERANSTALTUNGEN IM APRIL
Am Dienstag, dem 26.4.05, wird an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eine kontroverse Debatte zwischen dem bekannten amerikanischen Kreationisten Dr. William Lane Craig und dem Geschäftsführer der Giordano-Bruno-Stiftung, Dr. Michael Schmidt-Salomon, stattfinden. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung, die vom evangelikal geprägten „Christlichen Studierenden Kreis Düsseldorf“ in Kooperation mit der GBS ausgerichtet wird, folgen in Bälde…

 

NEWSLETTER VOM 19.04.2005

DESCHNER BEI MAISCHBERGER AUSGELADEN – GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG LEGT BESCHWERDE BEI DEN RUNDFUNKRÄTEN DER ARD EIN

Beinahe wäre es zu einem der selten gewordenen Fernsehauftritte Karlheinz Deschners gekommen. Der Autor war zur Sendung "Menschen bei Maischberger" am 19. April eingeladen und hielt bereits die zugestellte Fahrkarte nach Köln in Händen, als die Redaktion ihm "mit großem Bedauern" mitteilte, er könne nun leider doch nicht an der Talkrunde teilnehmen. Offensichtlich hatte sich die Redaktion dem Druck der Kirche beugen müssen. Da es sich hierbei keineswegs um einen Einzelfall handelte, reagierte die Giordano-Bruno-Stiftung mit einer offiziellen Beschwerde bei den Intendanten und Rundfunkräten der ARD.

 

VERANSTALTUNGSHINWEIS: "GIBT ES GOTT?" - KONTROVERSE DEBATTE IN DÜSSELDORF

Am Dienstag, dem 26.4.05, 18.00 Uhr wird an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Gebäude 23.21, Hörsaal 3F) eine kontroverse Debatte zwischen dem amerikanischen Kreationisten Dr. William Lane Craig und dem GBS-Geschäftsführer Dr. Michael Schmidt-Salomon stattfinden. Veranstalter sind der Christliche Studierenden Kreis Düsseldorf und die Giordano-Bruno-Stiftung (eine durchaus ungewöhnliche Kooperation!). Interessenten sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen!

 

STIFTUNGSBROSCHÜRE "AUFKLÄRUNG IM 21. JAHRHUNDERT"

Der Vorstand der GBS hat eine 16-seitige Broschüre herausgebracht, die die Ziele und Projekte der Giordano-Bruno-Stiftung beschreibt. Wer die Broschüre verteilen möchte, kann über die Website auch höhere Stückzahlen online anfordern.

 

RADIOINTERVIEW ZUM GBS-PROJEKT "ZENTRALRAT DER KONFESSIONSFREIEN"

Das 13-minütige Radiointerview mit GBS-Geschäftsführer Dr. Michael Schmidt-Salomon zum Thema "Zentralrat der Konfessionsfreien" (Radio LORA, München) ist nun auch online verfügbar unter:
http://freie-radios.info/portal/content.php?id=9177

 

NEWSLETTER VOM 27.04.2005
 

FERNSEHSENDUNG "HALLELUJA! NEUE LUST AUF ALTE WERTE?" (HR3, 28.4.05, 20.15 UHR)
Ob nun Zufall oder nicht: Die in der GBS-Beschwerde vom 19. April noch kritisierte "stadtgespräch"-Redaktion des Hessischen Rundfunks hat den Geschäftsführer der GBS zu ihrer nächsten Fernsehsendung am Donnerstag, dem 28. April, eingeladen. Allerdings wird Michael Schmidt-Salomon dort nicht mit einem Bischof/Weihbischof über das Thema "Halleluja! Neue Lust auf alte Werte?" diskutieren, sondern mit der Bestsellerautorin Hera Lind (u.a. "Das Superweib"), die unlängst mit der Hörbuchserie "Best of Bibel" in Erscheinung getreten ist.

 

DÜSSELDORFER KREATIONISMUS-DEBATTE: "GIBT ES GOTT?"
Am 26.4.05 fand an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein öffentlicher Disput zwischen dem amerikanischen Kreationisten Dr. William Lane Craig und dem Geschäftsführer der GBS, Dr. Michael Schmidt-Salomon, statt. Craig begann mit einem 21minütigen Eröffnungsvortrag, der sich vor allem auf "kosmologische Gottesbeweise" stützte. Schmidt-Salomon antwortete darauf in gleichem Zeitumfang. Hierauf folgte eine 12minütige Replik Craigs sowie eine ebenso lange Replik auf die Replik durch Michael Schmidt-Salomon. Anschließend konnte das Publikum Fragen stellen und mitdiskutieren.

Besonders bemerkenswert war dabei vielleicht der Beitrag eines evangelikalen Zuhörers, der fragte, ob es nicht schon eine "Sünde" sei, wenn man es einem "Ungläubigen" wie Schmidt-Salomon gestatte, seine Thesen öffentlich zu vertreten. Craig, der nach dem Vortrag in Düsseldorf zwei weitere Debatten-Termine in Oxford und Cambridge auf der Agenda hatte, wollte auf diese Frage zwar nicht mit einem klaren "Ja" antworten, wies aber darauf hin, dass die "Verweigerung der Gnade Gottes" aus christlicher Sicht direkt in die "ewige Verdammnis" („Hölle“) führe, was Schmidt-Salomon zwar als einen "Ausdruck zutiefst inhumaner Wertvorstellungen" deutete, aber immerhin, meinte er, müsse man loben, dass Craigs Antwort "angesichts der biblischen Quellentexte zumindest intellektuell redlich" sei.

Die ansonsten durchaus niveauvolle Debatte wurde von einem Redakteur des Westdeutschen Rundfunks aufgezeichnet. Die vier Redemanuskripte können nun auf der Website der Giordano-Bruno-Stiftung nachgelesen werden.

 

NEWSLETTER VOM 19.06.2005

GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG WIRD ZUNEHMEND WAHRGENOMMEN

Die GBS findet mittlerweile innerhalb wie außerhalb des säkularen, aufklärerischen Spektrums Beachtung. So prangt beispielsweise auf dem Titelblatt des aktuellen Hefts (6/05) des "Materialdienstes der EZW" (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen) ein prägnanter Hinweis auf die Stiftung: "Glaubst du noch oder denkst du schon? - Zu den Aktivitäten der Giordano-Bruno-Stiftung". Zudem gaben die evangelische Nachrichtenagentur "idea" sowie das katholische "kath.net" Presse-Meldungen zu den Projekten der Stiftung heraus. Auch in der aktuellen Ausgabe (Juli 2005) von "bild der wissenschaft" (Artikel: "Gott im Gehirn") wird die GBS (wenn auch nur kurz) erwähnt (Zitat: "Evolutionsbiologisch betrachtet ist Gott ein imaginäres Alphamännchen, eine Primatenhirn- Konstruktion, die einigen Mitgliedern unserer Spezies deutliche Vorteile im Kampf um die Resourcen verschaffte", sagt der Trierer Philosoph Michael Schmidt-Salomon. Er ist Geschäftsführer der Giordano- Bruno- Stiftung, die sich für ein humanistisches Weltbild nach dem Motto "Wissen statt Glauben" einsetzt. "Das Prinzip ist einfach: Wer es versteht, den Eindruck zu erwecken, einen besonders `guten Draht`zum ´jenseitigen Silberrücken´ zu besitzen, der kann allein dadurch seine Stellung innerhalb der menschlichen Säugetier- Hierarchie aufbessern. Trotz vieler Jahrtausende Zivilisation ist die Wirksamkeit dieser Form von Machterschleichung relativ stabil geblieben." (bild der wissenschaft, 7/05, S.38)

Der Text des EZW-Materialdienstes zur GBS ist online verfügbar unter:
http://www.ekd.de/ezw/print/42014.htm

 

PRESSEKONFERENZ ZUR VERÖFFENTLICHUNG DER STUDIE „CARITAS UND DIAKONIE IN DEUTSCHLAND“

Diese Woche erscheint das neue Buch „Caritas und Diakonie in Deutschland“ von Carsten Frerk (GBS-Kuratoriumsmitglied und Leiter des GBS-Projekts fowid (Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland)). Die .zentralen Ergebnisse der Studie stellt der Alibri Verlag gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin vor.
Datum: Mittwoch, 22. Juni 2005
Uhrzeit: 11.00 Uhr
Ort: Haus der Demokratie, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin (Großer Saal)

Wer aus Berlin und Umgebung kommen mag, ist herzlich dazu eingeladen. Sollte jemand einen interessierten Journalisten resp. eine Journalistin, Multiplikatoren usw. kennen, darf der Termin gerne weitergegeben werden.
Weitere Infos zum Buch unter www.alibri.de und www.denkladen.de

 

NEWSLETTER VOM 29.06.2005 , 15:22

„WIR SIND PAPST!“: BENEDIKT XVI., EIN BAYER IM HIMMEL? – VORTRAG VON PROF. DR. HORST HERRMANN

Wer als Favorit ins Konklave geht, kommt als Kardinal wieder heraus, lautete eine der alten Regeln zur Papstwahl. Doch diese kann von nun an getrost übergangen werden. Kein Name wurde bei den Spekulationen über den Nachfolger von Johannes Paul II. so häufig genannt wie der Joseph Ratzingers. Und doch verließ der überzeugte Bayer die Sixtinische Kapelle nicht als einer von 114 Kardinälen, sondern als Papst Benedikt XVI.

"Wir sind Papst!" titelte die BILD-Zeitung daraufhin euphorisch, doch eine wirkliche Begeisterung darüber, dass Deutschland mit Ratzinger gewissermaßen "Weltmeister in katholischen Glaubensfragen" geworden war, wollte sich bei der Bevölkerung trotz einer perfekt funktionierenden Propagandamaschine nicht einstellen. Horst Herrmann, der im Vorfeld auf die Wahl Ratzingers zum Pontifex eine Kiste Champagner gewettet (und auch gewonnen) hatte, wird in seinem Vortrag die Persönlichkeit des neuen Papstes beleuchten und ausführen, was wir von ihm in seinem Pontifikat zu erwarten haben.

Zum Referenten: Prof. Dr. Horst Herrmann, geboren 1940, wurde 1970 als jüngster deutscher Universitätsprofessor der Theologie an die Universität Münster berufen. Nach schweren Auseinandersetzungen um seine Forschung und Lehre wurde ihm bereits 1975 die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen: der erste Fall dieser Art in der Bundesrepublik. Nach jahrelangen neuen Streitigkeiten (erstes und einziges sog. Lehrbeanstandungsverfahren der Dt. Bischofskonferenz) und der kirchenoffiziellen Verurteilung wegen Häresie (auch durch den Vatikan) wechselte er 1981 in den Fachbereich Sozialwissenschaften und hat seither in Münster einen Lehrstuhl für Soziologie inne. Sein Werk umfasst 45 Bücher (viele in mehrere Sprachen übersetzt), über 200 Beiträge in Zeitschriften und Hunderte von Vorträgen und Reden im In- und Ausland. Auf Vorschlag von H. Böll wurde Horst Herrmann 1977 Mitglied des PEN-Clubs.

Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 24. Juli, um 14.00 Uhr im Forum der Giordano-Bruno-Stiftung (Johann Steffen-Straße 1, 56869 Mastershausen) statt. Der Eintritt ist frei. Da die Zahl der Gäste auf 100 Personen beschränkt ist, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.

Hintergrundinformation (externer Link):
"Ratzinger ist Wojtyla in Potenz" - Interview mit Horst Herrmann (Spiegel online, 20.4.05)
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,352304,00.html

 

NEWSLETTER VOM 23.07.2005

RELIGIONSFREIE ZONE: GEGENVERANSTALTUNGEN ZUM KATHOLISCHEN WELTJUGENDTAG/DESCHNER-FILMABEND IN KÖLN

Um eine kritische Gegenöffentlichkeit zum erwarteten medialen Spektakel um den katholischen Weltjugendtag zu schaffen, organisiert die Giordano-Bruno-Stiftung in Zusammenarbeit mit anderen Gruppen parallel zum WJT (15-21. August 05) eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto: "Religionsfreie Zone: Heidenspaß statt Höllenqual". Neben Vorträgen von Carsten Frerk, Hubertus Mynarek, Franz Buggle, Michael Schmidt-Salomon und Horst Herrmann sind Konzerte, Partys, ein Deschner-Kinoabend uvm. in Köln geplant.

Weitere Informationen gibt es unter:
www.religionsfreie-zone.de

 

NEWSLETTER VOM 11.08.2005

"LEITKULTUR HUMANISMUS UND AUFKLÄRUNG": OFFENE TAGUNG IN KÖLN (2./3.OKTOBER)

Im Oktober findet in Köln eine möglicherweise für viele Newsletter-Abonnenten interessante, offene Tagung zum Thema: "Leitkultur Humanismus und Aufklärung: Perspektiven säkularer Politik in Deutschland" statt. Veranstalter sind die Giordano-Bruno-Stiftung, der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) sowie der Bund für Geistesfreiheit München. Informationen zur Tagung sind auf der Website zur Veranstaltung zu finden. Dort besteht auch die Möglichkeit zur Anmeldung.

Weblink:
http://www.leitkultur-humanismus.de
 

DESCHNER-DVD "MIT GOTT UND DEN FASCHISTEN"

Anlässlich des katholischen Weltjugendtags bzw. zu den Gegenveranstaltungen des "Heidenspaß-Komitees" (siehe www.religionsfreie-zone.de) bietet der Internetversand www.denkladen.de im Rahmen seines "Devotionalienpakets" eine Deschner-DVD des KAOS Kunst- und Videoarchivs für den Preis von 19,90 Euro an. In zwölf knapp zehnminütigen Fernseh-Essays zeigt Deschner, dass die „Stellvertreter Gottes“ im Vatikan - von Leo XIII. bis Pius XII. - wesentlich zur Herrschaft des Faschismus in Italien, Deutschland, Spanien und Jugoslawien und damit zu den politischen Katastrophen und zum Völkermord im 20. Jahrhundert beigetragen haben.

GBS IN DEN MEDIEN

Anlässlich des katholischen Weltjugendtages ist (zumindest zaghaft) ein mediales Interesse an kritischen Gegenstimmen erwacht. GBS-Geschäftsführer Michael Schmidt-Salomon konnte daher in den letzten Tagen und Wochen einige Interviews geben. Hinweisen möchten wir insbesondere auf das zweieinhalbseitige Interview, das in der nächsten Ausgabe des Magazins "Focus" erscheinen wird (Ausgabe 33/05), sowie auf eine Diskussionssendung des Deutschlandfunks am Montag, dem 15.8.05, von 10 - 11.30 Uhr. Schmidt-Salomon wird in der DLF-Sendung "Kontrovers" voraussichtlich auf den Verantwortlichen des Weltjugendtags, Prälat Koch, treffen. Die Hörer haben nach Angaben des Senders die Chance, an der Diskussion teilzunehmen, Kritik zu äußern oder Fragen zu stellen...

Weblinks:
http://www.giordano-bruno-stiftung.de
http://www.religionsfreie-zone.de

 

NEWSLETTER VOM 08.09.2005

AKTION "RELIGIONSFREIE ZONE: HEIDENSPASS STATT HÖLLENQUAL" ÜBERAUS ERFOLGREICH

Die von der GBS maßgeblich verantworteten kritischen Gegenveranstaltungen zum Weltjugendtag waren - gemessen an den bisherigen Aktivitäten freigeistiger Verbände und Institutionen - überaus erfolgreich. Als Sprecher des "Heidenspaß-Komitees" gab GBS-Geschäftsführer Michael Schmidt-Salomon im August rund 80 Interviews. Meldungen über die „Religionsfreie Zone“ fand man nicht nur in zahlreichen deutschen und internationalen Zeitungen, sondern auch auf nahezu allen Rundfunk- und Fernsehkanälen. Die von der GBS eingerichtete Veranstaltungs-Website www.religionsfreie-zone.de verzeichnete im August über 160.000 eindeutige Besuche mit 750.000 erfolgreichen Seitenaufrufen, die Zahl der Emails, die uns erreichten, lag deutlich im vierstelligen Bereich. Offenbar wurden viele Menschen das erste Mal überhaupt darauf aufmerksam, dass es in Deutschland freigeistige Verbände und Institutionen gibt.

Eine Auswahl der Presseberichte zur "Religionsfreien Zone" findet sich unter:
http://www.religionsfreie-zone.de/presse.htm

Wer das Interview zur Stiftung im Magazin „Focus“ (Ausgabe 33/05) verpasst haben sollte, kann es in unserem Archiv nachlesen. Download der PDF-Datei unter:
/Archiv/Focus33.pdf

"MANIFEST DES EVOLUTIONÄREN HUMANISMUS" ERSCHEINT ANFANG OKTOBER

Die im Auftrag der Giordano-Bruno-Stiftung verfasste Schrift "Manifest des Evolutionären Humanismus - Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur" wird Anfang Oktober (rechtzeitig zur "Tagung Leitkultur Humanismus und Aufklärung", siehe www.leitkultur-humanismus.de) im Alibri Verlag erscheinen. GBS-Geschäftsführer Michael Schmidt-Salomon vermittelt auf rund 180 Seiten eine kompakte Zusammenfassung der Grundpositionen einer „zeitgemäßen Aufklärung“. Zugleich ist das Buch ein entschiedenes Plädoyer für eine „alternative politische Leitkultur“, die auf die besten Traditionen von Wissenschaft, Philosophie und Kunst zurückgreift, um das unvollendete Projekt der aufgeklärten Gesellschaft gegen seine Feinde zu verteidigen.

ZWEI NEUE BEIRATSMITGLIEDER DER GBS

Wir freuen uns zwei weitere Mitglieder des Stiftungsbeirats begrüßen zu dürfen:
- Wolfram Kastner, international bekannter Aktionskünstler, der u.a. mit seinen „Brandfleck-Aktionen“ (zum Gedenken an die Bücherverbrennungen) und „Judensau-Aktionen“ (zum Gedenken an den christlichen Antisemitismus) heftige Debatten auslöste. Über ihn sagt der Kunstgeschichtler Prof. Detlef Hoffmann: „Die Kunst Wolfram Kastners kann, was etwa die Wissenschaft nicht kann, bis zur Kenntlichkeit entstellen. Sie kann durch Provokation sichtbar machen, was gerne bestritten wird.“
- Dr. Necla Kelek, Soziologin. Ihr Bestseller „Die fremde Braut“ erregte große Aufmerksamkeit in Medien und Politik. Nicht ohne Grund sah sich Bundesinnenminister Otto Schily dazu veranlasst, eine zweiseitige Rezension des Buches für den SPIEGEL zu verfassen. Kelek enthüllt in ihrem aufrüttelnden „Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland“ die skandalösen Bedingungen, unter denen türkische „Importbräute“ hierzulande leben müssen („moderne Sklaverei“)
 

DESCHNER-INTERVIEW IN DER ZEITSCHRIFT "NATÜRLICH VEGETARISCH"

In der Zeitschrift "natürlich vegetarisch" begründete Karlheinz Deschner sein Engagement für die Rechte der Tiere. Dabei betonte er u.a., dass ein solches Engagement keineswegs im Widerspruch zum Humanismus stehen muss, wie dies heute manche politische Gruppierungen behaupten. Wir danken der VEBU-Redaktion für die freundliche Genehmigung, das Interview online stellen zu dürfen.

Weblink:
http://www.deschner.info/de/person/interviews/vebu.pdf

 

NEWSLETTER VOM 13.10.2005

"MANIFEST DES EVOLUTIONÄREN HUMANISMUS" ERSCHIENEN

Die im Auftrag der Giordano-Bruno-Stiftung verfasste Schrift "Manifest des evolutionären Humanismus - Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur" ist erschienen (Alibri Verlag, 181 Seiten, Euro 10,-; ISBN 3-86569-010-6). Das Buch ist zum einen eine kritische Liebeserklärung an den "Affen in uns", zum anderen ein entschiedenes Plädoyer für eine „alternative politische Leitkultur“, die auf die besten Traditionen von Wissenschaft, Philosophie und Kunst zurückgreift, um das unvollendete Projekt der aufgeklärten Gesellschaft gegen seine Feinde zu verteidigen.

Wenn Sie das Buch direkt bei unserem Kooperationspartner denkladen, dem Internetshop für aufklärerische Literatur, bestellen möchten, folgen Sie bitte diesem Link:
www.denkladen.de

Selbstverständlich können Sie das Manifest auch bei anderen Internetanbietern (beispielsweise Amazon) oder bei Ihrem lokalen Buchhändler erwerben.

Freunden und Förderern der Giordano-Bruno-Stiftung wird das Buch kostenfrei in den nächsten Tagen zugesandt - zusammen mit unserer neuen Doppelbroschüre "10 Gebote? - 10 Angebote!" / "Manifest des Evolutionären Humanismus" (siehe unten).

Da die Stiftung großen Wert auf die Verbreitung des Manifests legt, bitten wir Sie um Unterstützung: Wenn Ihnen das Buch zusagt, wäre es schön, wenn Sie es beispielsweise Ihrer lokalen Bücherei oder Bibliothek als Neuerwerbung vorschlagen könnten. Oder empfehlen Sie es Freunden/Bekannten weiter. Sollten Sie eine Rezension des Manifests in einer Zeitung, Zeitschrift oder im Rundfunk unterbringen können, senden wir Ihnen gerne ein kostenloses Rezensionsexemplar zu.

Besonderer Hinweis: Das Manifest des evolutionären Humanismus wird am 20.10.05 im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Frankfurter Buchmesse (Halle: 4.C, Raum Entente, 15.00 - 16.00 Uhr) offiziell vorgestellt werden. Interessenten sind herzlich zu dieser gemeinsamen Veranstaltung des Alibri Verlags und der Giordano-Bruno-Stiftung eingeladen.
Weitere Informationen zum Buch finden sich auf der GBS-Spezial-Website:
www.leitkultur-humanismus.de

NEUE GBS-DOPPELBROSCHÜRE ("10 GEBOTE? - 10 ANGEBOTE!" / "MANIFEST DES EVOLUTIONÄREN HUMANISMUS")

Um das Manifest des evolutionären Humanismus bewerben und gleichzeitig einige zentrale ethische Richtlinien des Buchs (bzw. der Stiftung) in kompakter Form verbreiten zu können, hat die Giordano-Bruno-Stiftung eine neue 16seitige Broschüre herausgebracht. Die Broschüre, die so gestaltet wurde, dass sie sich auch für den Einsatz im Ethikunterricht eignet, kann online über unser Bestellformular angefordert werden. Neben der Printversion liegt die Broschüre auch digital im PDF-Format vor.

VERANSTALTUNGSHINWEIS: UMWORBENE "DRITTE KONFESSION": BEFUNDE ÜBER DIE KONFESSIONSFREIEN IN DEUTSCHLAND

Konferenz der Humanistischen Akademie Berlin und der Friedrich Ebert-Stiftung Berlin in Zusammenarbeit mit der GBS
Ort: Politische Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin
Datum: Sa/So, 12.-13.11.05

Hinweis: Im Rahmen der Konferenz wird auch das von der GBS initiierte sozialwissenschaftliche Projekt "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" (fowid) der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

 

KRIMINALGESCHICHTE DES CHRISTENTUMS ALS CD-ROM

Ende Oktober erscheint Karlheinz Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums" als CD-Rom in der zu Recht hoch gelobten Digitalen Bibliothek. Die CD-ROM wird die rund 5.000 Buchseiten der bislang erschienenen 8 Bände enthalten und dank ausgefeilter Software umfangreiche Recherchemöglichkeiten bieten. Weitere Informationen zur Deschner-CD-Rom, die 45 Euro kosten wird, finden sich auf der Website der Digitalen Bibliothek: www.digitale-bibliothek.de

 

NEWSLETTER VOM 17.11.2005

DATENPORTAL WWW.FOWID.DE ERÖFFNET!

Wie viel Prozent der deutschen Bevölkerung glauben an die Auferstehung der Toten, die Macht der Sterne oder die Wiedergeburt? Sind Katholiken mehrheitlich gegen den Schwangerschaftsabbruch? Was zeichnet jenes Drittel der Deutschen aus, das offiziell keiner Religion mehr angehört? Bislang waren empirische Daten zur sozialen Verankerung von Weltanschauungen nur einer kleinen Gruppe von Experten zugänglich. Dies hat sich jetzt geändert: Am 11. November 05 wurde das Daten-Portal www.fowid.de der von der Giordano-Bruno-Stiftung initiierten "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" (fowid) offiziell eröffnet. Aus diesem Anlass fand in den Räumen des Bundespresseamtes in Berlin eine Pressekonferenz statt, an der bemerkenswerter Weise vor allem Vertreter konfessionell gebundener Medien teilnahmen. Die Forschungsgruppe wurde auf der PK von Prof. Dr. Günter Kehrer, Dr. Michael Schmidt-Salomon und Dr. Carsten Frerk auf dem Podium vertreten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Frau Bungert von der "Berliner Pressekonferenz" .

An den beiden darauf folgenden Tagen referierten gleich mehrere Mitglieder von fowid auf der Fachtagung "Umworbene 'dritte Konfession' - Befunde über die Konfessionsfreien in Deutschland": Dr. Horst Groschopp, der auch die Tagungsleitung innehatte, sprach über das Thema: "Wer sind die Konfessionsfreien?", Dr. Carsten Frerk klärte über die "Empirie der Weltanschauungen" auf und hatte in diesem Zusammenhang Gelegenheit, das fowid-Portal zum ersten Mal einer interessierten Fachöffentlichkeit vorzustellen. Dr. Michael Schmidt-Salomon steuerte empirisch gestützte Überlegungen zum Thema: "'Irgendwie sind wir doch alle Humanisten...' Über die soziale Verankerung und die Entwicklungspotentiale des Humanismus in Deutschland" bei, Dr. Michael Terwey trug "Empirische Befunde zu Weltanschauungen der Konfessionsfreien" vor, Prof. Dr. Johannes Neumann beschloss die Tagung mit Reflexionen zum Thema: "Humanismus organisieren? Versuch eines Resümees". Sämtliche Beiträge der Berliner Tagung, die von der Politischen Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Humanistischen Akademie Berlin und der Giordano-Bruno-Stiftung ausgerichtet worden war, werden 2006 in der Zeitschrift "humanismus aktuell" erscheinen.

Internetquelle:
www.fowid.de

AKTUELLE FOWID-PRESSEMITTEILUNG: KREATIONISMUS IN DEUTSCHLAND

Berlin. Der Glaube an die biblische Schöpfungsgeschichte und die Ablehnung der wissenschaftlichen Evolutionstheorie sind keineswegs Phänomene, die allein die USA betreffen. Eine repräsentative Umfrage der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) hat ergeben, dass auch in Deutschland mehr als ein Drittel der Bevölkerung (38 %) die Evolutionstheorie bestreitet.

13 Prozent der Befragten meinten, dass das Leben durch Gott geschaffen wurde, so wie es die Bibel beschreibt (biblischer Kreationismus). Weitere 25 Prozent waren überzeugt, dass das Leben von einem höheren Wesen bzw. von Gott geschaffen wurde, dann aber einen langwierigen Entwicklungsprozess durchlief, der von diesem höheren Wesen bzw. von Gott gesteuert wurde (eine modifizierte Variante des Kreationismus, die man unter dem Begriff "Intelligent Design" fasst). 61 Prozent der Befragten stimmten mit der wissenschaftlichen Auffassung überein, dass sich das Leben auf der Erde ohne Einwirken eines höheren Wesens auf der Basis evolutionärer Prozesse weiter entwickelt habe.

Gegenüber den Mitgliedern der beiden Großkirchen, die mit jeweils rund 13 Prozent biblischen Kreationisten, 30 Prozent Vertretern des "Intelligent Design" und 55 Prozent Anhängern der Evolutionstheorie ähnliche Verteilungen aufwiesen, zeigte sich eine eindeutigere Positionierung für die Wissenschaft in der Gruppe der Konfessionslosen: 87 Prozent stimmen mit der Theorie der Evolution überein, nur 3 Prozent äußerten sich im Sinne des biblischen Kreationismus und 9 Prozent im Sinne der "Intelligent Design"-Theorie.

Michael Schmidt-Salomon, Geschäftsführer der Giordano-Bruno-Stiftung, die die fowid-Studie zum Kreationismus initiierte, sagte in Berlin, es sei erfreulich, dass die Verteilungen hierzulande weit deutlicher zugunsten der Evolutionstheorie ausgefallen seien als Vergleichsuntersuchungen in den USA. Dennoch sei es bedenklich, dass mehr als ein Drittel der Bevölkerung Auffassungen anhinge, die heute angesichts des erreichten Forschungsstands ähnlich obskur wirkten wie die einst so populäre Vorstellung, die Erde sei eine Scheibe.

 

NEWSLETTER VOM 25.11.2005

VERANSTALTUNG: DIE (VERMEINTLICHE) "KRISE DES SOZIALSTAATS": STEHEN WIR VOR DEM ENDE DER SOZIALSYSTEME? VORTRAG/DISKUSSION MIT PROF. DR. CHRISTOPH BUTTERWEGGE AM SONNTAG, 4.12.05, 14.00 UHR, IM FORUM DER GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG

Zum Thema: Kaum jemand leugnet, dass sich der Sozialstaat in einer Krise befindet. Handelt es sich aber wirklich um eine "Krise des Sozialstaates" oder wird dieser nur zum Sündenbock einer Entwicklung gemacht, deren Wurzeln eigentlich ganz woanders liegen? Prof. Dr. Christoph Butterwegge wird hierzu einige provokative Thesen diskutieren.

Zum Referenten: Prof. Dr. Christoph Butterwegge, geboren 1951, studierte Rechtswissenschaft, Philosophie, Psychologie und Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität. 1980 promovierte er zum Dr. rer. pol. an der Universität Bremen, wo er 1990 auch habilitierte. Von 1994 bis 1997 war er Professor für Politikwissenschaft/ Sozialpolitik an der FH Potsdam, seit 1998 ist er Professor für Politikwissenschaft an der Universität Köln.

Christoph Butterwegge ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien das Buch "Krise und Zukunft des Sozialstaates". Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat von Attac an und war Mitbegründer des "Bremer Friedensforums".

(Wegen der kurzfristigen Veranstaltungsankündigung ist dieses Mal keine besondere Anmeldung zur Veranstaltung erforderlich.)

 

NEWSLETTER VOM 13.12.2005

PRESSEMITTEILUNG DER FORSCHUNGSGRUPPE WELTANSCHAUUNGEN IN DEUTSCHLAND (FOWID): KÜRZUNGEN IM SOZIALBEREICH PROVOZIEREN KIRCHENAUSTRITTE

Die zur Zeit viel diskutierten Kürzungen im Sozialetat der Kirchen könnten eine nachhaltige Verstärkung der Kirchenaustritte zur Folge haben. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid, Sitz: Hamburg) durchführte. Der Umfrage zufolge würde etwa die Hälfte der Kirchenmitglieder (47 Prozent) aus der Kirche austreten, "falls nur wenig oder gar nichts aus der Kirchensteuer für soziale Werke verwendet würde". Besonders besorgniserregend dürfte für Kirchenvertreter sein, dass gerade die Jüngeren (61 Prozent der 14-29 Jährigen und 56 Prozent der 30-44 Jährigen) einen Austritt erwägen, falls sich herausstellen sollte, dass die Kirchen sich nicht ausreichend mit eigenen Mitteln auf sozialem Gebiet engagieren. Die Daten der repräsentativen Umfrage sind auf der Website der Forschungsgruppe www.fowid.de öffentlich zugänglich.

Carsten Frerk, Projektleiter von fowid, erklärte in Hamburg, dass die Ergebnisse der Umfrage "bereits in der jetzigen Situation höchst brisant für die Kirchen" seien. Der promovierte Sozialwissenschaftler verwies dabei auf seine umfangreichen Studien zur kirchlichen Sozialarbeit, die er 2005 in Buchform vorgelegte ("Caritas und Diakonie in Deutschland", Alibri Verlag). Seinen Recherchen zufolge geben die Kirchen nur 1,9 Prozent ihrer jährlichen Gesamteinnahmen für karitative Dienste aus. Da nur 44 Prozent dieser Einnahmen aus dem Kirchensteueraufkommen stammen, kommt Frerk zu dem Ergebnis, "dass nur 0,8 Prozent der Kirchensteuer in soziale Werke fließen. Eine Zahl, die möglicherweise viele Kirchenmitglieder zum Austritt motivieren würde."

Ein Großteil der kirchlichen Einrichtungen (beispielsweise Krankenhäuser, Altenheime, Sozialstationen, Werkstätten für Behinderte, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen) werden ohne einen einzigen Cent Zuschuss aus Kirchenmitteln finanziert. Kirchengelder in nennenswertem Umfang fließen nach Frerks Angaben allein in die Verbandsarbeit, in kirchliche Beratungsinstitutionen sowie in Kindertageseinrichtungen. Dass die Kirchen gerade in den beiden letztgenannten Bereichen Kürzungen erwägen, könne sich für sie leicht als Bumerang erweisen. Für den Staat hingegen, erläuterte Frerk, wäre selbst ein vollständiger Rückzug der Kirchen aus dem Sozialsektor kein unlösbares Problem. Sofern die Kirchen im Gegenzug auf ihre "verfassungsmäßig ohnehin bedenklichen Privilegien" verzichten würden, könne "der Staat sogar Jahr für Jahr mehrere Milliarden Euro einsparen".

Die Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland wurde 2005 von der Giordano-Bruno-Stiftung ins Leben gerufen und im November im Bundespresseamt offiziell vorgestellt. fowid verfolgt das Ziel, umfassende empirische Daten zu Weltanschauungsfragen zu erheben, auszuwerten und öffentlich zugänglich zu machen.

Weitere Informationen:
www.fowid.de,

 

NEWSLETTER VOM 20.12.2005

GBS UNTERSTÜTZT "OFFENEN BRIEF DES FACHVERBANDS ETHIK E.V."

Peter Kriesel, Bundesvorsitzender des Fachverbands Ethik e.V., hat in einem Offenen Brief gegen die diffamierenden Äußerungen der ehemaligen Bürgermeister von Berlin Diepgen, Schütz, Stobbe, Vogel, von Weizsäcker und Bergmann protestiert. Gemeinsam mit dem evangelischen Bischof Huber hatten die Politiker in einer Großanzeige das von den aktuellen Berliner Regierungsparteien beschlossene "Gemeinsame Wertefach" scharf attackiert und dabei verlautbaren lassen, das geplante Ethik-Pflichtfach sei ein staatliches Monopolfach, das die Neutralitätspflicht des Staates verletze und die Richtlinien des Grundgesetzes breche.

Die Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt in vollem Umfang die Argumentation Kriesels, insbesondere auch die Forderung, die genannten Personen sollten ihre diffamierenden Äußerungen umgehend öffentlich zurücknehmen. Die Stiftung verweist in diesem Zusammenhang auf die entsprechenden Passagen des "Manifest des Evolutionären Humanismus":

"Wenn Klein-Erna mit Segen des Staates von Vertretern der katholischen Kirche, Klein-Mehmet von Muslimen, Klein-Philipp von Zeugen Jehovas etc. fürs Leben geschult werden, so entsteht darüber keine weltanschauliche Vielfalt, sondern bloß potenzierte Einfalt. (...) Insofern ist die 2005 getroffene Entscheidung des Berliner Senats, einen für alle Schülerinnen und Schüler verbindlichen Werte- und Religionskundeunterricht in den Lehrplan aufzunehmen, nur zu begrüßen. Offensichtlich haben die Verantwortlichen der Berliner Landespolitik den Mut gehabt, die richtigen Schlüsse aus den zunehmenden interkulturellen (Auseinandersetzungen zwischen türkischen und deutschen Jugendlichen) und innerkulturellen Konflikten (beispielsweise die Häufung sog. Ehrenmorde an türkischen Frauen) zu ziehen. (...) In der öffentlichen politischen Diskussion müssen notwendigerweise weltliche Standards gelten - und zwar (in ethischer Hinsicht) die humanistische Orientierung an den Selbstbestimmungsrechten des Menschen sowie (in methodischer Hinsicht) die aufklärerische Orientierung an den Idealen der intellektuellen Redlichkeit, wonach Behauptungen logisch / empirisch belegt sein müssen, damit sie von Relevanz sein können."
 

MANIFEST ONLINE UNTERZEICHNEN / ANGEBOTE FÜR DEN UNTERRICHT

Wie bereits angekündigt, kann das "Manifest des evolutionären Humanismus" nun auf der Website www.leitkultur-humanismus.de online unterzeichnet werden. Erfreulicherweise hat das Buch eine unerwartet starke Resonanz in der säkularen Szene gefunden. Der Verlag denkt bereits über eine Neuauflage nach. Wenn Sie sich jetzt an der Diskussion des Buchs beteiligen, können Verbesserungsvorschläge möglicherweise bereits in der 2. Auflage berücksichtigt werden. Der Autor bedankt sich in diesem Zusammenhang für die vielen privaten Emails, die bei ihm eingegangen sind, und bittet um Nachsicht, dass er, auch wenn er jede Mail gewissenhaft liest, aus Zeitgründen nur die wenigsten noch beantworten kann.

Im nächsten Jahr soll das "Manifest des evolutionären Humanismus" bzw. die begleitende Broschüre "10 Gebote? 10 Angebote!" in einigen Schulen Deutschlands behandelt werden. Die Stiftung macht Ethik-, Philosophie- und Religionslehrern das Angebot, die Broschüren in ausreichender Stückzahl sowie ein Exemplar des Buchs kostenlos zuzusenden. Das gleiche Angebot gilt auch für außerschulische Jugend- sowie für Erwachsenenbildungseinrichtungen. Sollten Sie an diesem Angebot der Stiftung Interesse haben, rufen Sie einfach das entsprechende Bestellformular auf und teilen Sie uns mit, wie viele Exemplare der Broschüre Sie benötigen und wo Sie diese einsetzen möchten.

Manifest unterzeichnen/Diskussionsforum:
http://www.leitkultur-humanismus.de/mandiskus.htm

Bestellformular "Unterricht":
http://www.leitkultur-humanismus.de/unterricht.htm

VERANSTALTUNGSHINWEIS: "IMPORTBRÄUTE IN DEUTSCHLAND - EIN BERICHT AUS DEM INNEREN DES TÜRKISCHEN LEBENS IN DEUTSCHLAND"

Referentin: Seyran Ates, Rechtsanwältin und Buchautorin
Datum: 11.01.06, 19-21 Uhr
Ort: vhs Trier, Domfreihof 1b, Raum 5
Veranstalter: Arbeitskreis "Migration und Segregation" der Universität Trier, Volkshochschule Trier, Aktion 3. Welt Saar, Frauennotruf Trier, Giordano-Bruno-Stiftung