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Newsletter 2006

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gbs-art-collection: Jacques Tilly

Inhalte u.a.: Keine Einschränkung der Kunstfreiheit aus Rücksicht auf religiöse Borniertheit +++ Festakt zum 85. Geburtstag von Hans Albert +++ Manifest der 12: Gegen den neuen Totalitarismus +++ Online-Petition gegen die religiöse Fundierung von Bildung und Erziehung +++ Protest gegen die Todesstrafe von Nazanin Fatehi im Iran +++ Giordano-Bruno-Stiftung präsentiert alternative Nationalhymne +++ Gründung des Humanistischen Pressedienstes +++ Konfessionsfreie in die Rundfunkräte +++ Schächten erlaubt? Warum die Religionsfreiheit auch beim Tierschutz Grenzen haben muss

NEWSLETTER VOM 06.02.2006

KEINE EINSCHRÄNKUNG DER MEINUNGS-, KUNST- UND PRESSEFREIHEIT AUS RÜCKSICHT AUF RELIGIÖSE BORNIERTHEIT! FÜR EIN KLARES BEKENNTNIS ZU DEN WERTEN VON HUMANISMUS UND AUFKLÄRUNG!

Als Reaktion auf die weltweiten Proteste, die durch die zwölf Mohammed-Karikaturen der dänischen Zeitung "Jyllands Posten" ausgelöst wurden, hat sich die Arabische Liga mit einem offenen Zensurwunsch an die Vereinten Nationen gewandt. Das UN-Parlament solle einen Beschluss fassen, der "beleidigende Angriffe gegen religiöse Überzeugungen" verbiete. Auch wenn die meisten westlichen Politiker in ihren Stellungnahmen das hohe Gut der Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit würdigten, bemühten sie sich doch, im gleichen Atemzug ihr tiefes Verständnis für die "verletzten religiösen Gefühle" und ihre Abscheu gegenüber den vermeintlich "geschmacklosen" Mohammed-Karikaturen (die in Wirklichkeit weit harmloser waren als beispielsweise Monty Pythons "Das Leben des Brian"!) zu demonstrieren. Auch auf diese subtile Weise können fundamentale Freiheitsrechte auf dem Altar der Diplomatie geopfert werden.

Der gegenwärtige Skandal kommt einigen zensurwilligen Politikern in Deutschland (aber auch in anderen westlichen Ländern) sehr gelegen. Seit vielen Jahren schon versuchen Teile der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit Rückenwind der Kirchen, den sog. "Gotteslästerungsparagraphen" 166 des Strafgesetzbuches zu verschärfen. Zwar scheiterten bislang noch sämtliche christlichen Versuche, die "freche Kritik an der Religion" gänzlich zu verbieten, aber dank der tätigen Unterstützung islamischer Fundamentalisten könnte dieser Anschlag auf die bürgerlichen Freiheiten in absehbarer Zeit nun doch gelingen. (Hieran erkennt man übrigens, dass die entscheidenden Fronten im "Kampf der Kulturen" nicht zwischen islamischer und christlicher Welt verlaufen, sondern zwischen den "Vertretern von Humanismus und Aufklärung" einerseits und den diversen "Feinden der offenen Gesellschaft" andererseits!)

Was heute Not tut, ist ein klares Bekenntnis zu den Werten von Humanismus und Aufklärung. Es sollte einsichtig sein, dass wir unter den Bedingungen einer hoch technisierten Welt auf das "aufklärerische Ärgernis der Kritik" angewiesen sind. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn allzu große Rücksicht auf "religiöse Gefühle" verlangt wird. Der Verweis auf "verletzte religiöse Gefühle" dient den religiösen Kräften nämlich in erster Linie dazu, die eigene weltanschauliche Engstirnigkeit unter "Denkmalschutz" zu stellen! Die Konsequenzen solcher Kritikimmunität sind katastrophal: Wer sich mit "heiliger Empörung" gegen jede Kritik sperren kann, wird kaum die Fähigkeit entwickeln, falsche Ideen sterben zu lassen, bevor Menschen für falsche Ideen sterben müssen.

Wir müssen es daher allen Gläubigen - nicht nur den Muslimen! - abverlangen, dass sie sich mit der Kritik an ihrem Glauben auseinandersetzen. Dem frischen Wind der Kritik darf sich niemand entziehen, auch dann nicht, wenn die Kritik die Absurdität und Lächerlichkeit der eigenen Überzeugungen zu Tage fördert. Zugegeben: Man hört es nicht gerne und es ist auch im höchsten Maße "political incorrect", aber bei Licht betrachtet, lässt sich kaum von der Hand weisen, dass ein Großteil dessen, was Menschen glauben, im höchsten Maße lächerlich ist. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Kritik an der Religion häufig im Gewand der Satire auftritt. Anders würde sie ihrem Gegenstand kaum gerecht werden.

Man mag dies begrüßen oder bedauern, fest steht aber: Ohne die Kraft des aufklärerischen Spottes hätte auch das europäische Christentum nicht gezähmt werden können. Erst als die Menschen begannen, über die halsbrecherischen intellektuellen Verrenkungen des Christentums und die menschlich-allzumenschlichen Schwächen ihrer religiösen Führer zu lachen, konnten sie die über Jahrhunderte antrainierten Ängste vor Hölle und Teufel überwinden und dem religiösen Missionseifer eine deutliche Absage erteilen.

Fazit: Hätten die Aufklärer der Vergangenheit nicht den Mut aufgebracht, religiöse Gefühle zu verletzen, würden in Europa die Scheiterhaufen wohl heute noch brennen. Angesichts der sehr realen Gefahr, dass wir möglicherweise auf ein Zeitalter der Religionskriege zusteuern, brauchen wir deshalb in der gegenwärtigen Situation nicht weniger, sondern weit mehr religionskritische Stimmen in der öffentlichen Debatte. Die Zeiten, in denen weltanschauliche Offenheit religiösem Offenbarungswahn geopfert wurde, sollten endgültig vorbei sein!

Wir fordern:

- Alle Versuche, die Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit einzuschränken, müssen sofort eingestellt werden! Konkret: §166 StGB darf nicht verschärft, sondern sollte ersatzlos gestrichen werden! Die Religionen dürfen vom Gesetzgeber keineswegs den Freibrief erhalten, sich gegen Kritik zu immunisieren. Wer Zensur erlaubt, will Denken verbieten!

- Auf internationaler Ebene muss entschieden dafür gekämpft werden, dass die gängige Praxis, Religionskritiker zu inhaftieren, zu foltern, zu ermorden, in aller schärfster Form geächtet wird und empfindliche Sanktionen nach sich zieht. Die Durchsetzung der Menschenrechte hat oberste Priorität. Sowohl religiöse Traditionen als auch ökonomische Interessen müssen sich dem unterordnen.

- Die Verantwortlichen in Medien und Politik müssen endlich vernünftige Bedingungen für eine offene Debatte über Religionen schaffen. Die Angst vor der "Verletzung religiöser Gefühle" hat bei vielen Medienvertretern "Scheren im Kopf" erzeugt. Konsequente Religionskritiker kommen nicht nur in islamischen Ländern, sondern auch in Westeuropa kaum zu Wort, viele religionskritische Stellungnahmen werden aufgrund vorauseilender Resignation bzw. Selbstzensur gar nicht erst veröffentlicht.- Wer (wie "Jyllands Posten") fremde Religionen kritisiert, sollte dringend auch vor der eigenen Tür kehren! Wer von einer aufklärerischen Position heraus den Islam kritisiert, sollte in seiner Kritik die anderen Weltreligionen (insbesondere die artverwandten abrahamitischen Religionen Christentum und Judentum) nicht aussparen. Die autoritätsfixierten, apokalyptischen Wahnvorstellungen, die den gegenwärtigen islamischen Fundamentalismus bestimmen, findet man in ähnlicher Ausprägung auch bei strenggläubigen Christen und Juden. Es erzeugt ein falsches Bild, wenn man das Übel allein bei den Muslimen sucht.

- Der weltweit boomende Fundamentalismus ist nicht zuletzt Ausdruck gravierender politischer, ökonomischer und sozialer Missstände in der Welt. Die westliche Politik sollte sich bemühen, diese Missstände zu beheben, statt die Prinzipien der Aufklärung auf dem Altar einer kurzsichtigen Diplomatie zu opfern. Letzteres wäre schon allein deshalb verfehlt, da Fundamentalisten dazu neigen, jedes Zugeständnis ihrer weltanschaulichen Gegner als Zeichen der Überlegenheit ihres eigenen Glaubenssystems zu interpretieren.

- All jene, die sich den Werten von Humanismus und Aufklärung verpflichtet fühlen, sollten den Mut aufbringen, öffentlich Farbe zu bekennen. Es ist an der Zeit, Klartext zu sprechen, gerade auch in Bezug auf Religion. Wir dürfen uns nicht länger davor drücken, in aller Deutlichkeit zu formulieren, wofür wir eintreten und wogegen wir uns wenden. Die Fortführung des Projekts der Aufklärung verlangt nicht nur kluge Köpfe, sondern auch die Fähigkeit zum aufrechten Gang.

Der Text der GBS-Petition findet sich unter:
http://www.leitkultur-humanismus.de/freiheit.htm

Bitte verbreiten Sie diese Information, damit möglichst viele Menschen die Petition unterschreiben können. Vielen Dank!

NEWSLETTER VOM 14.02.2006

DIE "KELEK-KONTROVERSE": "GERECHTIGKEIT FÜR MUSLIME?"

In der ZEIT vom 2.2.06 forderten 60 Migrationsforscher "mehr Gerechtigkeit für Muslime" und kritisierten in diesem Zusammenhang die islamkritischen Veröffentlichungen von Necla Kelek ("Die fremde Braut"). Kelek, die für ihre publizistische Tätigkeit mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2005 ausgezeichnet wurde und dem Wissenschaftlichen Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung angehört, arbeite "unseriös", hieß es in der Petition, und bediene islamophobe Ressentiments.

Auffallend an der Kritik ist - aus Sicht der GBS - die kulturrelativistische und in Religionsfragen völlig naive Herangehensweise der sog. "Migrationsforscher". Grund genug, die Debatte auf der GBS-Website zu dokumentieren. Neben den Links zu den ZEIT-Artikeln sowie zu einem Artikel der Frankfurter Rundschau finden sich hier erstmalig auch die Langversion der Entgegnung von Necla Kelek sowie der Gegenaufruf "Gerechtigkeit für demokratische IslamkritikerInnen" von 54 Islamkritikern (teils muslimischer Herkunft).

VERANSTALTUNGSHINWEIS: 11.3.06: KABARETTVERANSTALTUNG "OH, MEIN GOTT..."

Die Giordano-Bruno-Stiftung lässt sich den Spaß an der Satire nicht verbieten... Passend zur Onlinepetition zur "Verteidigung der Meinungs- Kunst- und Pressefreiheit", die bislang (14.3.06) rund 750 Personen unterschrieben haben, wird in den Räumen der Giordano-Bruno-Stiftung in Mastershausen am Sonntag, dem 11. März, eine Kabarettveranstaltung mit "Lilly Walden & Kasper" stattfinden. Titel des Programms "Oh, mein Gott" - "Die blitzgescheite Comedy über Fundamentalismus". Der Wiener Kurier schrieb über das Programm: "Oh mein Gott" muß man gesehen haben ... Was da zwischen Hexen- und Witwenverbrennung als großartiges Kasperltheater daherkommt, was einem die plaudernde Sekretärin des verhinderten Professor Hurzli mit Unschuldsmiene an allzu bekannten "Glaubenstatsachen" um die Ohren haut, das spottet jeder Beschreibung und hat doch nur ein Ziel: Dass wir uns - um Gottes Willen - kein X für ein U vormachen lassen. Fundamentalismuskritik als Riesenspaß..."

Die Veranstaltung am Sonntag, dem 11.3.06, beginnt um 14.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Da die Zahl der Sitzplätze beschränkt ist, ist eine vorhergehende Anmeldung erforderlich.

FESTAKT ZUM 85. GEBURTSTAG VON HANS ALBERT

Aus Anlass des 85. Geburtstags des Wissenschaftstheoretikers Prof. Dr. Dr. Hans Albert fand in Heidelberg ein zweiteiliger Festakt statt, an dem rund 40 eingeladene Gäste (darunter u.a. auch Karlheinz Deschner) teilnahmen. In der akademischen Feier im Sitzungszimmer der Juristischen Fakultät Heidelberg sprach Prof. Dr. Winfried Brugger (Heidelberg) über das Thema "Kritischer Rationalismus und das Kreuz der Entscheidung", Prof. Dr. Günter Kehrer (Tübingen) über "Hans Albert und die Religionskritik" und Prof. Dr. Axel Bühler (Düsseldorf) über "Hans Albert und die Wissenschaftslehre". Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Würzburg), der den akademischen Festakt gemeinsam mit Prof. Brugger organisiert hatte, moderierte die mitunter sehr lebhafte Diskussion und übergab dem Jubilar eine Festschrift, die im Laufe dieses Jahres auch in Buchform erscheinen wird (Informationen hierzu in einem der folgenden GBS-Newsletter).

Im Anschluss an die Akademische Feier lud die Giordano-Bruno-Stiftung die Gesellschaft zur Geburtstagsfeier im Hotel "Europäischer Hof" ein. Zwischen Sektempfang und Abendessen erläuterte GBS-Geschäftsführer Dr. Michael Schmidt-Salomon den Gästen, warum es für die Stiftung eine "große Ehre und Freude" sei, den Geburtstag des GBS-Beirats Hans Albert mit ausrichten zu dürfen. Bezugnehmend auf den aktuellen Karikaturen-Streit erklärte er, dass der Kritische Rationalismus, wie ihn insbesondere Hans Albert ausformuliert habe, kein "abstraktes Prinzip ohne existentielle Bedeutung", sondern "eine Lebensweise"sei. Durch das konsequente Anwenden des von Albert beschriebenen "Prinzips der kritischen Prüfung" würden wir in die Lage versetzt , "falsche Ideen sterben zu lassen, bevor Menschen für falsche Ideen sterben müssen". Dass der "rationalen Argumenten unzugängliche unerschütterliche Glaube, den manche Religionen prämiieren, keine Tugend, sondern ein Laster ist" (Zitat aus Alberts Philosophie-Klassiker: "Traktat über kritische Vernunft"), sei kaum jemals so deutlich geworden wie in unserer Zeit...

NEWSLETTER VOM 15.03.2006

"MANIFEST DER 12": GEMEINSAM GEGEN DEN NEUEN TOTALITARISMUS

Am 1. März wurde in Frankreich das sog. "Manifest der 12" veröffentlicht, in dem Autoren wie Salman Rushdie, Taslima Nasreen und Ibn Warraq den "muslimischen Totalitarismus" mit scharfen Worten angriffen. Bemerkenswert: In den deutschen Medien wurden die Verfasser, die sich allesamt keineswegs zum Islam, sondern zum säkularen Humanismus bekennen (Warraqs Buch "Warum ich kein Muslim bin" (!) wird im "Manifest des evolutionären Humanismus" mehrfach zitiert), als "muslimische Intellektuelle" bezeichnet - eine Absurdität sondergleichen (niemand würde Friedrich Nietzsche, Bertrand Russell oder Karlheinz Deschner als "christliche Intellektuelle" durchgehen lassen!), die nur deshalb nicht als solche wahrgenommen wird, weil den meisten Berichterstattern nicht bewusst ist, dass der säkulare Humanismus, der keineswegs speziell "dem Westen" zuzuordnen ist, eine höchst eigenständige Rolle im gegenwärtigen "Kampf der Kulturen" spielt.

Am 15. März veröffentlichte das Magazin "Emma" auf seiner Internetseite die deutsche Version des "Manifest der 12". (Eine der zwölf deutschen Erstunterzeichnerinnen war GBS-Mitglied Necla Kelek.).

FERNSEHSENDUNG "NACHTCAFE" AM 17.3.06

GBS-Geschäftsführer Michael Schmidt-Salomon ist in die Fernsehtalkshow "Nachtcafe" eingeladen worden. Das Thema der Sendung, die am Freitag, dem 17.3.06, um 22.00 Uhr im SWR-Fernsehen ausgestahlt wird, lautet: "Glaube zwischen Lebenshilfe und Wahn". Informationen zur Sendung findet man im Internet unter:
http://www.swr.de/nachtcafe/index.html
 

VERANSTALTUNGSHINWEISE

26.3.06: Kolloqium in Berlin: Der "Gegenpapst" löste die "Welträtsel"? Monismus, Evolutionstheorie und Humanismus (u.a. mit einem Vortrag von Michael Schmidt-Salomon zum Thema "Soziobiologie, Evolutionstheorie und evolutionärer Humanismus")
Ort: Berlin, Seminarsaal Märkisches Ufer 34
Zeit: 10.00 - 13.30 Uhr
Veranstalter: Humanistische Akademie Berlin

28.3.06: Vortrag in Stuttgart: "Leitkultur Humanismus und Aufklärung"
Ort: Humanistisches Zentrum Stuttgart, Mörikestr. 14.
Beginn: 19.00 Uhr
Veranstalter: Die Humanisten Würtemberg

30.3.06: Vortrag in Frankfurt: "Leitkultur Humanismus und Aufklärung" im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Leitkultur Menschenrechte"
Ort:Wiesengrund, Finkenhofstr. 17, 60322 Frankfurt, www.wiesengrund-frankfurt.de
Beginn: 19.00 Uhr
Veranstalter: Humanistische Union, Frankfurter Rundschau

9.4.06: Kabarett in Mastershausen (Giordano Bruno Akademie): Oh, mein Gott - "Die blitzgescheite Comedy über Fundamentalismus"
Ort: Giordano Bruno Akademie, Mastershausen
Beginn: 14.00 Uhr
 

NEWSLETTER VOM 24.04.2006

"NICHT DEN BOCK ZUM GÄRTNER MACHEN!" GBS-PETITION GEGEN DIE RELIGIÖSE FUNDIERUNG VON BILDUNG UND ERZIEHUNG

Anlässlich der Vorstellung des "Bündnisses für Erziehung" durch Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat die Giordano-Bruno-Stiftung eine Online-Petition gegen die religiöse Fundierung von Bildung und Erziehung gestartet. Der Stiftungsvorstand hält diesen Schritt für notwendig, weil in der medialen Berichterstattung über die Initiative der Familienministerin entscheidende Argumente bislang sträflichst vernachlässigt wurden. Zwar haben einige kritische Kommentare zu Recht angemerkt, dass das "Bündnis für Erziehung" von seiner ideologischen Anlage her dem Verfassungsprinzip der weltanschaulichen Neutralität des Staates widerspricht, der eigentliche Skandal dieses konservativen Vorstoßes wurde aber kaum thematisiert. Von der Leyens Erklärungen vor der Presse stellen nämlich nicht nur eine Beleidigung der aufklärerischen Vernunft dar, welche die fundamentalen Menschenrechte in einem Jahrhunderte währenden Emanzipationskampf gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpfen musste, sondern auch eine Verhöhnung der Opfer christlicher (Heim-)Erziehung.

Während im katholischen Irland derzeit eine Milliarde Euro (!) ausgeschüttet werden, um die misshandelten und missbrauchten Zöglinge christlicher Erziehungsanstalten für das erlittene Leid zu entschädigen, halten sich die christlichen Kirchen im weitgehend säkularisierten Deutschland trotz identischer pädagogischer Verbrechen (!) nicht nur schadlos, sie werden sogar mit einer Spitzenposition in einem angeblich zeitgemäßen "Bündnis für Erziehung" belohnt. Wer diese und andere Fakten zur Kenntnis nimmt, muss den von empirischen Belegen und historischer Bildung unbefleckten gedanklichen Entgleisungen der deutschen Familienministerin in schärfster Form entgegentreten...

Der Text der Petition, die online unterschrieben werden kann, findet man unter:
http://www.leitkultur-humanismus.de/petitionerz.htm

"VON DER LEYENS GEDANKLICHE ENTGLEISUNGEN... PLÄDOYER FÜR EINE ZEITGEMÄSSE BILDUNGS- UND ERZIEHUNGSOFFENSIVE"

Ebenfalls neu auf unseren "Leitkultur"-Seiten: Die ausführliche, kritisch-rationale, aber auch bissige Reaktion des GBS-Vorstandssprechers, Dr. Michael Schmidt-Salomon, auf die von Ursula von der Leyen vorgestellte Initiative "Bündnis für Erziehung". Auszüge aus diesem Artikel bilden die Grundlage der "Online-Petition gegen die religiöse Fundierung von Bildung und Erziehung" (siehe oben).

Hier geht es zum Artikel:
http://www.leitkultur-humanismus.de/entgleisungen.htm

 

NEWSLETTER VOM 15.06.2006

PROTEST GEGEN DIE TODESSTRAFE VON NAZANIN FATEHI IM IRAN

Im Iran ist Anfang des Jahres die 18-jährige Nazanin zum Tode verurteilt worden. Der Grund: Sie hatte sich als Minderjährige gegen drei Männer, die sie vergewaltigen wollten, zur Wehr gesetzt und einen der Angreifer in Notwehr getötet. Sie wurde von einem iranischen Gericht zum Tod durch Erhängen verurteilt. Gegen das Urteil wurde Revision eingelegt, der nächste Verhandlungstermin ist voraussichtlich noch im Juni. Es ist zu befürchten, dass das Urteil erneut vom Gericht bestätigt und kurz darauf vollstreckt wird.

Mina Ahadi (Köln), Vorsitzende des Internationalen Komitees gegen die Todesstrafe (und Kooperationspartnerin der GBS), sowie Nazanin Afshin-Jam, Sängerin, Model (Miss Canada 2003) und Menschenrechtsaktivistin, übergaben Anfang Juni der Menschenrechtskommision der UN (New York) eine Petition mit 180.000 Unterstützern zur Rettung von Nazanin Fatehi. Die Petition kann und soll weiterhin unterschrieben werden unter: http://www.petitiononline.com/Nazanin/
Bitte leiten Sie den Hinweis auf die Petition an Bekannte weiter!

Veranstaltungshinweis: Anlässlich des WM-Spiels der iranischen Fußballnationalmannschaft veranstaltet TERRE DES FEMMES zusammen mit dem Internationalen Komitee gegen die Todesstrafe und der Kampagne „Vergesst niemals Hatun“ AM FREITAG, DEM 16. JUNI, VON 13.00 – 15.00 UHR IN FRANKFURT auf dem Opernplatz eine KUNDGEBUNG gegen die Todesstrafe von Nazanin im Iran.

Weitere Informationen unter:
www.leitkultur-humanismus.de/nazanin.htm

In diesem Zusammenhang weisen wir auf eine neue Rubrik unserer Projektseite www.leitkultur-humanismus.de hin: "Weltkultur Humanismus und Aufklärung versus Islamischer Totalitarismus". Zur Zeit findet sich dort u.a. ein Hinweis auf die Internationale Kampagne "THIRD CAMP", die sich kritisch zum Iran-USA-Konflikt äußert.
www.leitkultur-humanismus.de/islamwha.htm

VERANSTALTUNGSHINWEISE JUNI/JULI 2006

Am 27. Juni wird in Nürnberg ein Streitgespräch zwischen Dr. Dr. Joachim Kahl (Autor des Buchs "Weltlicher Humanismus") und Dr. Michael Schmidt-Salomon (Autor des Buchs "Manifest des evolutionären Humanismus") stattfinden. Titel der Veranstaltung: "Humanismus zwischen Weltanschauung und Kirchenkritik". Informationen zur Veranstaltung gibt es unter:
http://www.humanistische-akademie-bayern.de/pageID_2315676.html

Am Donnerstag, dem 6. Juli, referieren Prof. Dr. Dr. Walther Ch. Zimmerli, Präsident der AutoUni Wolfsburg, und Dr. Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der GBS, im Wolfsburger Planetarium über das Thema: "Naturwissenschaft ohne Religion: IST GOTT ÜBERFLÜSSIG?" An der anschließenden Diskussion beteiligen sich außerdem "Industriepfarrer" Hans-Karl Finette und der Vorstandsvorsitzende von I.P.I, Professor Dr. Dr. h.c. Peter Meyer-Dohm.

Am Sonntag, dem 16. Juli, findet um 14.00 Uhr die nächste Veranstaltung am Stiftungssitz in Mastershausen statt. Thema: "DIE MACHT DER GEFÜHLE". Der Wissenschaftsjournalist Willi Werner recherchiert seit Jahren weltweit die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung und präsentiert sie in einer spannenden Multimedia-Show. Darin werden die Zusammenhänge von Körper, Geist und Psyche unmittelbar transparent. Wie entstehen Lust und Liebe, Glück und Schmerz, Angst und Wut in unseren Gehirnen? Warum bestimmen Emotionen nicht nur unsere Entscheidungen, sondern auch unsere Vorstellungen? Bei der Klärung dieser Fragen gibt es viel zu staunen und zu schmunzeln.

BUCHPROJEKT "WOZU BRAUCHE ICH EINEN GOTT?! - GESPRÄCHE MIT UNGLÄUBIGEN UND ABTRÜNNIGEN"

Für ihr interessantes Buchprojekt sucht Dr. Fiona Lorenz noch Gesprächspartner/innen für persönliche Interviews zum Thema Atheismus und Religion. Informationen zum Projekt gibt es unter:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=12374

NEWSLETTER VOM 24.06.2006

GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG PRÄSENTIERT ALTERNATIVE NATIONALHYMNE

Berlin. Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft und der Diskussionen um einen wieder erwachten Patriotismus ist in den Feuilletons ein Streit um die deutsche Nationalhymne entbrannt. Ausgelöst wurde die Debatte durch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die kritisierte, dass das Deutschlandlied "Stimmungen des Nationalismus und der ,deutschen Leitkultur'" transportiere. CSU-Generalsekretär Markus Söder und DFB-Präsident Theo Zwanziger hatten dem vehement widersprochen.

Die Giordano-Bruno-Stiftung, die sich dem Leitbild des evolutionären Humanismus verpflichtet fühlt und der viele bekannte deutsche Wissenschaftler, Philosophen und Künstler angehören, unterstützt die GEW-Kritik "in vollem Umfang", wie der Vorstandssprecher der Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, in Berlin erklärte: "In der Tat muss man sich fragen, warum in der Nationalhymne das Prinzip der Einigkeit vor dem Recht und der Freiheit steht und warum diese Güter explizit "für das deutschen Vaterland" - eine heute wahrlich altbacken und chauvinistisch klingende Phrase! - eingefordert werden". Da das Problem der Deutschlandhymne nicht die Musik Haydns sei, sondern der Text von Hoffmann von Fallersleben, hat die Stiftung nun eine "alternative weltoffene Version des Deutschlandliedes" ins Netz gestellt, die die bekannte Musik des Deutschlandliedes in einer leicht modifizierten Fassung mit einer gekürzten Version der "Kinderhymne" von Bertolt Brecht verbindet.

Schmidt-Salomon sagte, der Unterschied zwischen den beiden Versionen der Nationalhymne verdeutliche sehr gut die Unterschiede zwischen dem rückwärtsgewandten Ideal einer "deutschen Leitkultur" und der fortschrittsweisenden Vision einer "Leitkultur Humanismus und Aufklärung". Wenn es denn überhaupt so etwas gebe wie einen "aufgeklärten Patriotismus", so müsse er, wie bei Brecht, "schon mit einem gewissen Augenzwinkern daher kommen". Wer mit voller Inbrunst ein "im Glanze nationalen Glückes blühendes deutsches Vaterland" besinge, lasse damit, ob er wolle oder nicht, die unrühmliche deutsche Vergangenheit aufleben. Schmidt-Salomon meinte, dass den meisten aufgeklärten Menschen das traditionelle Deutschlandlied "unerträglich peinlich" sei. "Ein Land, das den Anspruch hat, weltoffen zu sein, sollte sich eine andere Hymne geben."

Die alternative Nationalhymne, die die Giordano-Bruno-Stiftung der deutschen Bevölkerung vorschlagen möchte, kann heruntergeladen werden unter:
http://www.leitkultur-humanismus.de/

NEWSLETTER VOM 11.07.2006

TÄTIGKEITSBERICHT 05 - AGENDA 06/07

Das Jahr 2005 war für die Giordano-Bruno-Stiftung überaus erfolgreich. Dies verrät u.a. der aktuelle Tätigkeitsbericht, der auch einen Einblick in die Agenda 2006/2007 vermittelt. Den "Freunden und Förderern der GBS" wird die 32-seitige Broschüre in den nächsten Tagen automatisch zugesandt. Für alle anderen besteht die Möglichkeit, die Broschüre als PDF-Datei herunter zu laden und bei Interesse auch die Printversion zu bestellen...

NACHWORT ZUR ZWEITEN AUFLAGE DES "MANIFESTS DES EVOLUTIONÄREN HUMANISMUS" NUN ONLINE VERFÜGBAR

Seit einigen Wochen ist die zweite, erweiterte und verbesserte Auflage des "Manifests des evolutionären Humanismus" auf dem Markt. Michael Schmidt-Salomon ging in dem neuen 13-seitigen "Nachwort zur zweiten Auflage" auf einige kritische Punkte ein, die in der Debatte zum Buch geäußert wurden. Um das Nachwort auch den Lesern der Originalausgabe zugänglich zu machen, veröffentlichen wir den Text nun online auf www.leitkultur-humanismus.de.

"Nachwort zur zweiten Auflage" als PDF-Datei herunterladen:
http://www.leitkultur-humanismus.de/nachwort2auflage.pdf

ANLÄSSLICH DES PAPSTBESUCHS IM SEPTEMBER: RELIGIONSFREIE ZONE 2006 IN MÜNCHEN

Das Oberhaupt aller Katholiken kommt im September nach Bayern. Diesem für die Gemeinschaft der Steuerzahler kostenintensiven Ereignis begegnet das "Heidenspaß-Komitee München" mit einem "frech, unfromm, fröhlichen Reigen" von Gegenveranstaltungen.

Im Kulturzentrum Gasteig werden vom 10.-12. September u.a. die Kabarettisten und Theatermacher Sigi Zimmerschied und Hanns Christian Müller sowie die GBS-Mitglieder Carsten Frerk, Günter Kehrer und Michael Schmidt-Salomon auftreten und mit "Witz und Verstand" der organisierten Christenheit auf den Zahn fühlen. Im Anschluss an die Veranstaltungen im Gasteig wird im Maxim Programmkino (Landshuter Allee) eine Filmreihe zum Thema "Freie Liebe für freie Geister" zu sehen sein. Ihr Finale findet die "Religionsfreie Zone 2006" am 16. September mit einer "Heidenspaß-Party".

Das "Heidenspaß-Komitee München" wird u.a. unterstützt vom bfg München, dem Deutschen Freidenker-Verband-München, der Giordano-Bruno-Stiftung, der Humanistischen Union München, dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten, dem Buchversand Denkladen, der Zeitschrift MIZ und Radio LoRa München.

Infos zur Veranstaltungsreihe findet man im Internet unter:
http://www.religionsfreie-zone.de

NEWSLETTER VOM 25.08.2006

"ES GIBT NICHTS GUTES, AUSSER MAN TUT ES! - PRAKTISCHER HUMANISMUS IN DEUTSCHLAND"

Vom 21.-22 Oktober findet an der TU Berlin die offene Tagung "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! - Praktischer Humanismus in Deutschland" statt. Veranstalter des Symposiums sind neben der Giordano-Bruno-Stiftung, der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten, der Bund für Geistesfreiheit München und die Atheistische Hochschulgruppe Berlin. Die zweitägige Tagung wird ergründen, was den "praktischen Humanismus" gegenüber etwa den sozialen Angeboten der Kirchen auszeichnet, und dabei zugleich einen Überblick über die vielfältigen sozialen Aktivitäten von Humanistinnen und Humanisten in Deutschland geben.

Wie fruchtbar sich eine dezidiert humanistische Orientierung auf dem Gebiet der Pädagogik auswirken kann, beweist seit vielen Jahren das türkische Kinderheimprojekt Nesin Vakfi. Das von dem türkischen Satiriker und bekennenden Atheisten Aziz Nesin ins Leben gerufene "Kinderparadies" wird im Rahmen der Tagung mit dem Erwin-Fischer-Preis 2006 des IBKA ausgezeichnet - ein kleiner, säkularer Beitrag zur Verbesserung der deutsch-türkischen Beziehungen, die zunehmend von religiös begründeten Abwehrreaktionen belastet werden.

Informationen und Anmeldung zur Tagung unter
www.praktischer-humanismus.de/

HUMANISTISCHER PRESSEDIENST (HPD)

Ende September diesen Jahres erblickt ein neues Projekt der Giordano-Bruno-Stiftung (Kooperationspartner: Humanistischer Verband Deutschlands) das Licht der Öffentlichkeit: der humanistische pressedienst (hpd). Um eine seriöse Berichterstattung zu ermöglichen, wird der hpd über eine eigenständig arbeitende Redaktion verfügen. Der hpd soll dazu beitragen, dass aufklärerische, humanistische, freigeistige Positionen in Medien und Politik größere Beachtung finden. Nach innen, d.h. in Bezug auf die verschiedenen Verbände der säkularen Szene, soll der hpd eine integrierende Wirkung haben (gemeinsamer Veranstaltungskalender, Pressemeldungen, die auf Verlautbarungen der einzelnen Verbände zurückgreifen etc.).
Unter der Leitung von Dr. Carsten Frerk hat sich bereits der Kern des hpd-Redaktionsteams gebildet, weitere (ständige oder freie) Mitarbeiter sind aber herzlich willkommen! Wer Zeit und Lust hat, aus humanistisch-aufklärerischer Perspektive Meldungen etwa zu den Themen Kultur, Wissenschaft oder Politik zu verfassen, der möge bitte Carsten Frerk kontaktieren: frerk@hpd-online.de

"MOGELPACKUNG DER CHRISTLICHEN WERTE": ESSAY IM MAGAZIN ZEITWISSEN
In der aktuellen Ausgabe des alle zwei Monate erscheinenden Magazins ZEITWissen (5/2006, August/September) findet sich ein Essay von Michael Schmidt-Salomon zum Thema "Christliche Werte". Mit der Veröffentlichung haben die Redaktion und die Herausgeber der ZEIT durchaus Mut bewiesen, denn der Text lässt es an Schärfe nicht missen. Entsprechend hoch ist die Zahl der bereits eingegangenen Leserbriefe...
Infos unter:
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2006/05/Inhalt

PHILOSOPHICUM LECH: "FREIHEIT DES DENKENS"
Vom 14.-17. September findet in Lech (Österreich) ein Symposium zum Thema "Freiheit des Denkens" statt. Als Referenten tragen u.a. die GBS-Mitglieder Wolf Singer und Michael Schmidt-Salomon vor. Außerdem dabei: Julian Nida-Rümelin, Ernst Tugendhat, Michael Pauen und Daniel Kehlmann ("Die Vermessung der Zeit") u.v.a.
Infos unter:
www.philosophicum.com

RELIGIONSFREIE ZONE IN MÜNCHEN
Das Programm der Religionsfreien Zone München anlässlich des Papst-Besuchs in Bayern steht fest. Nähere Informationen unter:
www.religionsfreie-zone.de/

NEWSLETTER VOM 02.10.2006

DREI NEUE STIFTUNGSBEIRÄTE

Wir freuen uns die Aufnahme dreier neuer Stiftungsbeiräte bekanntgeben zu können:

- Janosch, international bekannter Zeichner und Autor, der insbesondere mit seinen originellen Kinderbüchern Weltruhm erlangte (neben dem "Urmel" (Max Kruse) ist nun also auch die "Tigerente" GBS-Mitglied...);
- Prof. Dr. Peter Riedesser, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, einer der renommiertesten Experten auf dem Gebiet der Traumatologie;
- Lilly Walden, Schauspielerin und Stückeschreiberin, die unlängst mit ihrem Ein-Frau-Stück "Oh, mein Gott" aufzeigte, dass man über religiöse Fundamentalisten nicht nur lachen darf, sondern dass man dies angesichts der Absurdität der jeweiligen Glaubensvorstellungen nicht einmal verhindern kann.

Weitere Informationen zu den neuen (wie auch alten) Stiftungsbeiräten findet man auf der Website der GBS in der Rubrik Stiftung/Gremien.

FESTSCHRIFT ZUM 85. GEBURTSTAG VON HANS ALBERT

Im Februar organisierte die Giordano-Bruno-Stiftung in Kooperation mit Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf und Prof. Dr. Winfried Brugger einen Festakt anlässlich des 85. Geburtstags von GBS-Beirat Prof. Dr. Dr. Hans Albert, um auf diese Weise Alberts große Verdienste um eine kritisch-rationale Perspektive in Wissenschaft und Gesellschaft zu würdigen. Nun ist im Logos-Verlag die über 500 Seiten starke Albert-Festschrift erschienen, in denen sich namhafte Vertreter aus Philosophie, Soziologie, Religionswissenschaft und Jurisprudenz mit Alberts Positionen auseinandersetzen. Neben Eric Hilgendorf, der die Festschrift herausgab und zwei Artikel selbst verfasste, sind in dem Band fünf weitere GBS-Mitglieder mit Beiträgen vertreten, nämlich Günter Kehrer, Hermann Josef Schmidt, Michael Schmidt-Salomon, Gerhard Streminger und Rüdiger Vaas. Die Festschrift kann ab sofort über unseren Kooperationspartner www.denkladen.de bezogen werden.

GBS-VERANSTALTUNGSHINWEISE FÜR OKTOBER 2006

10.10.06, 19.30 Uhr, Hannover, Haus Humanitas, Otto Brenner Str.22: Vortrag von Michael Schmidt-Salomon: Die neuen 10 Gebote - Ethik ohne Religion.

11.10.06, 19.30 Uhr, Osnabrück, Zimeliensaal der Universitätsbibliothek, Alte Münze 16: Vortrag von Michael Schmidt-Salomon: Die neuen 10 Gebote - Ethik ohne Religion.

20.10.06, 11.00 Uhr, Berlin : Pressekonferenz: Vorstellung und offizieller Start des Humanistischen Pressedienstes (hpd) in den Räumen der Berliner Pressekonferenz.

21.-22.10.06: TU Berlin, Tagung: "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es! Praktischer Humanismus in Deutschland. Infos und Anmeldung unter: www.praktischer-humanismus.de/

NEWSLETTER VOM 23.10.2006

HUMANISTISCHER PRESSEDIENST (HPD) GESTARTET!

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Berliner Rathaus wurde am vergangenen Freitag (20.10.06) der Humanistische Pressedienst (hpd) offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Chefredakteur des hpd, Carsten Frerk, erklärte die Ziele des Pressedienstes und den Aufbau des Internetportals hpd-online.de. Auf Rückfrage von Journalisten erläuterten der Bundesvorsitzende des Humanistischen Verbandes Deutschland, Horst Groschopp, und der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, die Gründe, die zur Entwicklung des Pressedienstes führten.

Carsten Frerk sagte, der hpd werde dem säkularen Humanismus in Deutschland eine Stimme geben. Mit dem hpd sei eine zentrale mediale Anlaufstation für die Öffentlichkeit geschaffen worden, die aus erster Hand über humanistische Positionen und Aktivitäten informiert. Groschopp und Schmidt-Salomon bedankten sich bei allen, die an der Entwicklung des Pressedienstes beteiligt waren und sind, und bezeichneten den hpd als "einen Meilenstein in der Geschichte des säkularen Humanismus in Deutschland."

NEWSLETTER VOM 08.11.2006

SAMMELBAND ZU KARLHEINZ DESCHNER

Lange angekündigt, endlich erschienen: Der von Hermann Gieselbusch und Michael Schmidt-Salomon herausgegebene Sammelband "Aufklärung ist Ärgernis... Karlheinz Deschner: Leben - Werk - Wirkung", an dem neben Deschner persönlich zahlreiche andere bekannte Autoren mitgewirkt haben, kann ab sofort im Internet bzw. in jedem guten Buchgeschäft erworben werden. Das 350 Seiten starke Buch ist reichlich bebildert und enthält neben den mitunter höchst kontroversen Aufsätzen zu Deschners Leben und Werk u.a. eine umfassende Bibliographie des Autors.

VERANSTALTUNG MIT PROF. DR. FRANZ BUGGLE IN MASTERSHAUSEN: SIND DIE CHRISTEN BESSER ALS DAS CHRISTENTUM?

Gerade progressive Christen sagen immer wieder, dass zwar die Kirche Fehler gemacht habe und noch mache, weil in ihr fehlbare Menschen leben und arbeiten. Die Aussagen der Bibel aber beinhalteten - weil sie Gottes Wort seien - die höchsten moralischen Standards. Gerade damit aber hat der Entwicklungspsychologe Franz Buggle in seinem Standardwerk "Denn sie wissen nicht, was sie glauben" gründlich aufgeräumt. Nutzen Sie die Gelegenheit, in Mastershausen mit Franz Buggle über dieses und andere Themen zu diskutieren!

Datum der Veranstaltung: Sonntag, 26.11.2006
Beginn: 14:30 Uhr
Ort: Forum der GBS, Johann-Steffen Straße 1, Mastershausen
Eintritt frei

KONFESSIONSFREIE IN DIE RUNDFUNKRÄTE!

Die Giordano-Bruno-Stiftung hat in einem Offenen Brief die Vorschläge der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer, und des Intendanten des Südwestrundfunks, Peter Voß kritisiert, Muslime in die Aufsichtsgremien von ARD und ZDF aufzunehmen und "islamisch geprägte Sendungen" in den öffentlich-rechtlichen Programmen auszustrahlen. Der Vorstand der Stiftung fordert in dem Schreiben, dass in den Aufsichtsgremien von ARD und ZDF alle weltanschaulichen Gruppierungen entsprechend ihrer sozialen Verankerung in der Bevölkerung repräsentiert sein sollten. Das würde bedeuten, "dass bereits heute auf jeden katholischen Vertreter ein konfessionsfreier kommen müsste und wiederum auf zehn Konfessionsfreie ein muslimischer Vertreter." Am liebsten würde der Stiftungsvorstand, "islamisch oder christlich geprägte Sendungen" überhaupt nicht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehen oder hören. Öffentlich-rechtliche Sender hätten "den Auftrag, zu informieren, nicht zu missionieren". Sollten solche Sendungen dennoch ausgestrahlt werden, argumentiert die Stiftung, sei es im Sinne des "Konsumentenschutzes" geboten, wenn diese mit dem deutlichen Hinweis "Werbesendung" versehen würden.

Hier finden Sie den Offenen Brief des GBS-Vorstands: "Muslime in den Rundfunkrat? - Wo bleiben die konfessionsfreien Menschen, die größte weltanschauliche Gruppierung in Deutschland?" im Originalwortlaut.

Lesen Sie hierzu auch die entsprechende Meldung des humanistischen Pressedienstes (hpd):
http://hpd.de/node/422

VERANSTALTUNGSHINWEIS

Unter dem Titel "Religionsfreie Zone Marburg? - Aktuelle und prinzipielle Fragen zu Religionsfreiheit und Religionskritik" kommt es am Dienstag, dem 14.11.06, zu einem weiteren Streitgespräch zwischen Joachim Kahl und Michael Schmidt-Salomon. Veranstalter sind die Humanistischen Union Marburg (HU) und der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA). Die Veranstaltung findet im Hörsaalgebäude der Philipps-Universität (Biegenstr. 14, Marburg) statt und beginnt um 19.30 Uhr.

NEWSLETTER VOM 27.11.2006

"SCHÄCHTEN ERLAUBT?" - WARUM DIE RELIGIONSFREIHEIT AUCH BEIM TIERSCHUTZ AN IHRE GRENZEN STOSSEN MUSS

Die Giordano-Bruno-Stiftung hat die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig kritisiert, Muslimen das Schächten von Tieren in Deutschland zu genehmigen. Dass die Religionsfreiheit in solcher Weise den Tierschutz aushebeln könne, sei nicht zu rechtfertigen, erklärte Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon am Rande einer Veranstaltung am Stiftungssitz in Mastershausen. Beim Schächten werden Tiere bei vollem Bewusstsein fixiert, anschließend wird der Hals mit einem Messer durchschnitten. Der Tod tritt durch Ausbluten ein, was nach tierärztlichen Befunden insbesondere im Falle geschächteter Rinder mit einem langen Todeskampf verbunden ist.

Hier finden Sie den vollständigen Text der Pressemitteilung der Giordano-Bruno-Stiftung.

DREI NEUE STIFTUNGSBEIRÄTE

Wir freuen uns, drei neue Mitglieder des Beirats der Giordano-Bruno-Stiftung begrüßen zu dürfen:

• Prof. Dr. Christoph Antweiler, Ethnologie-Professor an der Universität Trier (mit einem für diese Disziplin recht untypischen, konsequent naturalistischen, evolutionstheoretischen Zugang)

• Dr. Isabell Welpe, Ökonomin an der Universität München, spezialisiert u.a. auf das Thema "faire Kooperation"

• Prof. Gerhard Wimberger, Komponist und Dirigent, ehemaliger Professor am Mozarteum Salzburg und langjähriges Direktoriumsmitglied der "Salzburger Festspiele".

Weitere Hinweise zu den neuen und alten Beiratsmitgliedern finden Sie auf der Website Giordano-Bruno-Stiftung in der Rubrik Stiftung/Gremien

HINWEIS AUF HÖRSPIELPRODUKTION: IM WEITEN LAND DER ZEIT

Pünktlich zum 85. Geburtstag von GBS-Beiratsmitglied Max Kruse ("Urmel aus dem Eis") ist bei Random House Audio (Bertelsmann) eine aufwendig produzierte Hörspielversion der vierbändigen Kulturgeschichte "Im weiten Land der Zeit" erschienen. In knapp vier Stunden kann der Hörer nun die kulturelle Evolution der Menschheit verfolgen - von der Entstehung der Welt, über die Anfänge von Homo sapiens, die frühen Hochkulturen, den Siegeszug des Christentums, dem mittelalterlichen "Hexenkessel" Europa bis hin zu den großen Entdeckungen, Erfindungen, Kunstwerken, aber auch sozialen Katastrophen der Neuzeit.

Lesen Sie hierzu die entsprechende Kurzrezension des humanistischen Pressedienstes:
http://hpd.de/node/562