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Newsletter vom 23.08.2016

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Alibri Verlag

Von Golgatha nach Auschwitz – Martin Luthers Judenhass und seine Folgen: Vortrag, Ausstellung und Diskussion am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel +++ "Schöne neue Welt?" – Spannende Themen und hochkarätige Referenten auf dem "Frankfurter Zukunfts-Symposium" am 29./30. Oktober +++ Cradle to Cradle-Kongress vom 23. bis 24. September in Lüneburg +++ gbs-Tätigkeitsbericht 2015 erschienen: Überblick über die Stiftungsaktivitäten in einem ereignisreichen Jahr +++ Kurz notiert: Positionierung gegen Islamismus und Rechtspopulismus / Kein Gottesbezug in Schleswig-Holstein / Konfessionsfreie im WDR-Rundfunkrat / Neue Bände der Deschner-Edition bei Alibri +++ Die nächsten Termine

Von Golgatha nach Auschwitz – Martin Luthers Judenhass und seine Folgen: Vortrag, Ausstellung und Diskussion am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel

Im kommenden Jahr feiert die Evangelische Kirche – mit großzügiger staatlicher Unterstützung – 500 Jahre Reformation. Doch mit ihrem Aushängeschild Martin Luther hat die Evangelische Kirche ein großes Problem. Denn der Reformator war ein wirkmächtiger Judenhasser. In seiner judenfeindlichen Hetzschrift "Von den Juden und ihren Lügen" entwickelte er u.a. ein berüchtigtes Programm zur Beseitigung des Judentums in Deutschland: Verbrennen ihrer Synagogen, Zerstörung ihrer Häuser, Wegnahme ihrer religiösen Bücher, Aufhebung der Wegefreiheit, Zwangsenteignung, Zwangsunterbringung, Zwangsarbeit.

Hatte der Philosoph Karl Jaspers also Recht, als er bemerkte: "Was Hitler getan, hat Luther geraten, mit Ausnahme der direkten Tötung durch Gaskammern"? Karl-Heinz Büchner, Bernd P. Kammermeier, Dr. Reinhold Schlotz und Prof. Dr. Robert Zwilling von der gbs-Regionalgruppe Rhein-Neckar haben das Originalmanuskript von 1543 ins heutige Deutsch übertragen, so dass man sich dazu nun selbst eine Meinung bilden kann.

Klar ist: Martin Luther, auf den sich viele Nationalsozialisten berufen haben, war ein besonders einflussreicher Propagandist des Judenhasses, jedoch beileibe kein Einzelfall in der Geschichte des Christentums. Dies zeigt die große Wanderausstellung "Von Golgatha nach Auschwitz", die von der gbs-Regionalgruppe Rhein-Neckar konzipiert wurde und am 28. August erstmals öffentlich am gbs-Stiftungssitz zu sehen sein wird. Die 18 Plakate der Ausstellung belegen in unmissverständlicher Weise, dass Auschwitz ohne die zweitausendjährige christliche Judenfeindschaft gar nicht möglich gewesen wäre. Begleitend zur Ausstellung wird im Alibri Verlag eine von Reinhold Schlotz verfasste kompakte Zusammenfassung dieser unheilvollen Geschichte erscheinen. Zusammen mit Heinz Büchner, Bernd P. Kammermeier und Robert Zwilling wird Reinhold Schlotz im "Haus Weitblick" sowohl das neuaufgelegte Luther-Buch als auch die Wanderausstellung vorstellen und mit dem Publikum diskutieren.

Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, dem 28. August 2016, im Haus WEITBLICK (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) um 14.30 Uhr (Einlass: 14.00 Uhr). Da die Anzahl der Sitzplätze begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind. Der Eintritt ist frei, Spenden werden jedoch dankend entgegen genommen.

Kostenfreie Anmeldung zur Veranstaltung am 28. August über das Webformular:
/veranstaltung-haus-weitblick
 

"Schöne neue Welt?" – Spannende Themen und hochkarätige Referenten auf dem "Frankfurter Zukunfts-Symposium" am 29./30. Oktober

Die Zukunft hat uns eingeholt. Maßstäbe, die gestern noch verbindlich waren, haben ihre Gültigkeit verloren. Ob wir wollen oder nicht: Leistungsfähige Elektronik, Gentechnik, Mikrochirurgie und die zunehmende Verschmelzung von Gehirn und Computer fordern das traditionelle Menschenbild heraus. Dieser Herausforderung stellt sich das "Frankfurter Zukunfts-Symposium", das von der Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Giordano- Bruno-Stiftung und dem Ethikverband der deutschen Wirtschaft ausgerichtet wird.

Folgende Referenten werden am Symposium teilnehmen: Prof. Dr. Dieter Birnbacher, Prof. Dr. Michael Braungart, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Grün, Dr. Dr. Michel Friedman, Ingrid Häußler, Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Mathias Horx, Dr. Irina Kummert, Prof. Dr. Reinhard Merkel, Prof. Dr. Thomas Metzinger, Dr. Michael Schmidt-Salomon, Prof. Dr. Stefan Lorenz Sorgner, Prof. Dr. Franz Josef Wetz, Prof. Dr. Christiane Woopen. Moderation: Thomas Forwe, Michel Friedman, Gert Scobel.

Auf dem Programm des Zukunfts-Symposiums stehen drei zentrale Themenblöcke: 1. "Apokalypse No! – Die offene Zukunft und ihre Feinde", 2. "Virtuelle Realitäten und intelligente Roboter: Gefahren und Chancen der Digitalisierung", 3. "Die Würde des Menschen ist … ungeklärt: Bio-Technologie und ihre Konsequenzen". Das Symposium vom 29. bis 30. Oktober 2016 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Campus Westend (Hörsaal HZ 5, Theodor-W-Adorno-Platz 5, 60323 Frankfurt) beginnt am Samstag um 9:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, für die Teilnahme am Kongress ist allerdings eine vorausgehende Anmeldung unbedingt erforderlich! Jetzt anmelden! Weitere Informationen (Programm, Anmeldung, Hotelempfehlungen) gibt es auf der Website zum Kongress:
www.zukunftssymposium.de

Cradle to Cradle-Kongress vom 23. bis 24. September in Lüneburg

"Upcradle Your Brain!": Ende September findet der große Cradle-to-Cradle-Kongress in Lüneburg statt. Neben den C2C-Initiatoren (und gbs-Beiräten) Michael Braungart und Monika Griefahn werden dieses Mal u.a. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Präsident Club of Rome, MdB a.D.), Franz Alt (Journalist, Buchautor & Energieexperte) und Bela B. (Schlagzeuger und Sänger der Punkband "Die Ärzte") mit von der Partie sein und darüber diskutieren, wie sich die drängenden ökologischen Probleme der Menschheit lösen lassen. Wie schon in den vorangegangenen Jahren wird auch der diesjährige C2C-Kongress von der gbs unterstützt.

Erfahren Sie mehr unter:
http://c2c-kongress.de/#kongress

gbs-Tätigkeitsbericht 2015 erschienen: Überblick über die Stiftungsaktivitäten in einem ereignisreichen Jahr

Transparenz ist Trumpf: Der 52-seitige gbs-Tätigkeitsbericht weist die Einnahmen und Ausgaben des Jahres 2015 sowie das Vermögen der Giordano-Bruno-Stiftung auf Heller und Pfennig aus. Im Zentrum des Berichts stehen allerdings die vielfältigen Aktivitäten der gbs in einem ereignisreichen Jahr, das von den islamistischen Terroranschlägen in Frankreich überschattet wurde, in dem der Deutsche Bundestag ein verantwortungsloses "Sterbehilfeverhinderungsgesetz" verabschiedete und in dem die gbs u.a. eine Initiative zur Streichung des "Gotteslästerungsparagraphen" startete, für das "Recht auf Letzte Hilfe" kämpfte, die "Kirchenrepublik Deutschland" und die "Legende vom christlichen Abendland" kritisierte und innovative Unterrichtsmaterialien für den Evolutionsunterricht an Grundschulen vorstellte.

Die Printausgabe des gbs-Tätigkeitsberichts 2015 ist vielen Spendern der Stiftung bereits per Post zugegangen. Zusätzliche gedruckte Broschüren können jederzeit über das gbs-Sekretariat bestellt werden. Außerdem ist der Tätigkeitsbericht auch online als pdf-Dokument verfügbar:
/sites/gbs/files/download/gbs_taetigkeitsbericht2015.pdf

Kurz notiert

Positionierung gegen Islamismus und Rechtspopulismus: Anfang August initiierte Mina Ahadi (Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime und gbs-Stipendiatin) eine Erklärung zum politischen Islam, die von Nazanin Borumand (Zentralrat der Ex-Muslime Deutschland), Maryam Namazie (Menschenrechtlerin, Zentralrat der Ex-Muslime Großbritannien), Hamed Abdel-Samad (Politologe , Islamexperte und gbs-Beirat), Ali Utlu (Menschenrechtler), Arzu Toker (Schriftstellerin), Ufuk Özbe (Publizist), Michael Schmidt-Salomon (Philosoph, Giordano-Bruno-Stiftung), Thomas Osten-Sacken (Publizist, Wadi e.V.) und Volker Panzer (Journalist , Moderator) mitgetragen wurde. In der Folgezeit gab Mina Ahadi zahlreiche Interviews, in denen sie sowohl islamistische als auch rechtspopulistische Bewegungen scharf kritisierte. Im Deutschlandfunk wurde sie ausführlich portraitiert. Mit dem Themenkomplex "Islamismus/Rechtspopulismus" wird sich auch das neue Buch von Michael Schmidt-Salomon ("Die Grenzen der Toleranz – Warum wir die offene Gesellschaft verteidigen müssen", siehe Verlagsvorschau) auseinandersetzen, das am 4. Oktober im Piper Verlag erscheinen wird (mehr dazu im nächsten gbs-Newsletter).

Kein Gottesbezug in Schleswig-Holstein: Der Landtag von Schleswig-Holstein hat am 22. Juli entschieden, die Präambel der Landesverfassung nicht zu ändern. Damit scheiterten diejenigen, die einen Gottesbezug in der Verfassung verankern wollten. Gleich mehrere Anträge von Abgeordneten hatten dies vorgesehen. Die gbs hatte sich dazu in drei Stellungnahmen und einem Rechtsgutachten kritisch geäußert, auch die gbs-Regionalgruppe Hamburg meldete sich in dem Beratungsverfahren mit Gegenargumenten zu Wort. Die gbs-Stellungnahmen und -Gutachten findet man unter folgendem Link:
http://lissh.lvn.parlanet.de/cgi-bin/starfinder/0?path=lisshfl.txt&id=fastlink&pass=&search=DID=K-99410&format=WEBVORGLFL1

Konfessionsfreie im WDR-Rundfunkrat: Bislang haben die beiden großen Kirchen und die jüdische Gemeinschaft je einen Sitz im Rundfunkrat. Im Rahmen der Novellierung des WDR-Gesetzes hatten HVD, GBS und IBKA bereits im März 2015 die zuständige Ministerin aufgefordert, eine Interessenvertretung für den zunehmenden Anteil nicht-religiöser Menschen im Rundfunkrat sicherzustellen. Dem hat der Landtag von Nordrhein-Westfalen im Juli per Auswahlverfahren stattgegeben. Im Rundfunkrat werden die konfessionsfreien und humanistischen Kräfte künftig von Ingrid Matthäus-Maier (Juristin, frühere SPD-Bundespolitikerin und gbs-Beirätin) vertreten, die das etablierte Staatskirchensystem seit über 40 Jahren kritisiert:
http://hpd.de/artikel/konfessionslose-erhalten-sitz-im-wdr-rundfunkrat-13375

Neue Bände der Deschner-Edition bei Alibri: Nach "Die Politik der Päpste" (2013) und "Abermals krähte der Hahn" (2015) ist vor einigen Wochen der 3. Band der Deschner-Edition bei Alibri erschienen, der die atemberaubenden, lange vergriffenen Romane "Die Nacht steht um mein Haus" und "Florenz ohne Sonne" enthält. Band 4 der Edition, die erste gebundene Ausgabe von Deschners Klassiker "Opus diaboli – Fünfzehn unversöhnliche Essays über die Arbeit im Weinberg des Herrn", wird noch in diesem Jahr herauskommen. Wer jetzt bestellt, kann den Band günstiger erwerben, denn bis zum 30.9.2016 gilt der Subskriptionspreis von € 19.-:
http://www.alibri-buecher.de/Buecher/Kirchenkritik/Karlheinz-Deschner-Opus-diaboli::571.html

Die nächsten Termine

Die Termine der nächsten Wochen finden Sie, wie immer, im gbs-Terminkalender:
/termine

Mit freundlichen Grüßen

Das gbs-Newsletter-Team
www.giordano-bruno-stiftung.de

P.S.: Auf der Facebook-Seite der gbs finden Sie weitere interessante Informationen:
www.facebook.com/gbs.org

Infos für diejenigen, die die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützen möchten:
www.giordano-bruno-stiftung.de/aufbau/aufklaerer-werden

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