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Eine Jugend in Altötting…

gbs-Veranstaltung mit Andreas Altmann am 13. Mai in Trier

Pünktlich zum Ende der "Heilig-Rock-Wallfahrt" wird Andreas Altmann in der Tuchfabrik Trier seinen Bestseller "Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend" vorstellen, in dem er klug, sensibel und wortgewaltig eine traumatische Kindheit im Wallfahrtsort Altötting verarbeitet. "Ein menschlich wie literarisch beeindruckender, ja betäubender Amoklauf…", urteilte die "Süddeutsche Zeitung", für "Die Zeit" war das Buch das "Beste und Böseste, was seit Thomas Bernhards 'Auslöschung'...auf Alpenländisch zu lesen war über die Abgründe des Menschseins."

 

 

Am Sonntag, dem 13. Mai, um 18.00 Uhr wird der "Heilige Rock", der ein Monat lang ausgestellt war, im Trierer Dom wieder verhüllt werden. Zwei Stunden später wird in der Trierer Tuchfabrik enthüllt werden, was sich hinter der frommen Maske allzu oft verbirgt – oder zumindest: was sich in Andreas Altmanns Jugend hinter der religiösen Fassade Altöttings verbarg. Seine Geschichte aus dem beschaulichen Wallfahrtsort handelt von täglichen Misshandlungen, Demütigungen, von übergriffigen Pfarrern und verkappten Nazis. Schonungslos blickt Altmann zurück: auf einen vom Krieg traumatisierten Vater, der vorne Rosenkränze verkauft und hinten den Sohn bis zur Bewusstlosigkeit prügelt, auf eine Mutter, die zu schwach ist, um den Sohn zu schützen, und auf ein Kind, das um sein Überleben kämpft.

Erst im Alter von 18 Jahren gelingt Altmann die Flucht. Die Schrecken der Jugend lähmen ihn viele Jahre, können ihn aber nicht brechen. Schließlich findet er im Schreiben den Weg, das Trauma zu überwinden. "Etwas Besseres lässt sich aus einer Scheißkindheit kaum machen", meinte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", "Deutschlandradio Kultur" ergänzte: "Scheißleben' ist eine derbe Dosis Sprache. Ein Mahnmal auch gegen Lieblosigkeit. Ein gutes Buch übers Schlechte. Und darüber, wie einer gerade noch davonkam."

Andreas Altmann arbeitete u. a. als Privatchauffeur, Anlageberater, Buchclubvertreter, Parkwächter und Schauspieler, bevor er endlich das fand, was er wirklich machen wollte: die Welt bereisen und als Reporter darüber schreiben. Heute zählt er zu den bekanntesten deutschen Reiseautoren und wurde u.a. mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis und dem Seume-Literaturpreis ausgezeichnet.

Die Veranstaltung mit Andreas Altmann in der Tuchfabrik (Wechselstraße 4, 54290 Trier) findet im Rahmen des alternativen Pilgerprogramms "Heilig's Röckle!" statt und beginnt um 20.00 Uhr (Einlass: 19.30 Uhr). Moderator des Abends ist Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, die die Buchlesung in Kooperation mit den Evolutionären Humanisten Trier und dem TUFA e.V. durchführt. Der Eintrittspreis beträgt € 10, ermäßigt € 5.

Link zum alternativen Pilgerprogramm:
www.heiligs-roeckle.de