Ehemalige Heimkinder: "Jetzt reden wir!"
gbs unterstützt Demo gegen sexuellen Missbrauch und schwarze Pädagogik in Berlin
In den vergangenen Wochen wurde viel über sexuellen Missbrauch und Prügelstrafen in kirchlichen Heimen und Internaten gesprochen. Nun melden sich die Betroffenen selbst zu Wort: Am 15. April wollen sie mit einer Demonstration in Berlin auf ihre Anliegen aufmerksam machen.
Der Tag der Demonstration ist nicht zufällig gewählt, denn just an diesem 15. April werden die Vertreter des "Runden Tischs Heimerziehung" in Berlin wieder zusammentreffen. Nach den Erfahrungen der letzten Monate haben sich die ehemaligen Heimkinder dazu entschlossen, den Weg der offenen Konfrontation zu gehen. Dies belegt auch ein Blick auf die Website zur Demo www.jetzt-reden-wir.org, die nicht nur mit kämpferischen Aussagen, sondern auch mit provokativen Karikaturen aufwartet.
„Es ist an der Zeit, Klartext zu reden!", erklärt die Vorsitzende des Vereins ehemaliger Heimkinder, Monika Tschapek-Güntner. "Über Jahrzehnte hinweg wurden die Verbrechen an uns geleugnet oder verharmlost. Das muss ein Ende haben! Wir werden kein Blatt mehr vor den Mund nehmen, auch wenn das einigen Vertretern von Staat und Kirche nicht gefallen wird!" Mit der Berliner Demonstration, die mit einer Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor enden wird, verfolgen die ehemaligen Heimkinder nicht nur das Ziel, auf erlittenes Unrecht in der Vergangenheit hinzuweisen. Ebenso wichtig ist ihnen, zu verhindern, dass derartiges Unrecht wieder geschieht. Hierbei hoffen sie auf breite gesellschaftliche Unterstützung: "Unsere Forderung lautet: Nie wieder Missbrauch in Heimen und Internaten! Nie wieder schwarze Pädagogik!"
Die gbs ruft alle freigeistig denkenden Menschen dazu auf, die Anliegen der ehemaligen Heimkinder zu unterstützen! Sofern Sie können, demonstrieren Sie mit am 15. April in Berlin!
Weitere Informationen unter:
http://www.jetzt-reden-wir.org/