Von Golgatha nach Auschwitz: Martin Luthers Judenhass und seine Folgen
28. August (14:30 Uhr): Vortrag, Ausstellung und Diskussion am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel
Im kommenden Jahr feiert die Evangelische Kirche – mit großzügiger staatlicher Unterstützung – 500 Jahre Reformation. Doch mit ihrem Aushängeschild Martin Luther hat die Evangelische Kirche ein großes Problem. Denn der Reformator war ein wirkmächtiger Judenhasser. In seiner judenfeindlichen Hetzschrift "Von den Juden und ihren Lügen" entwickelte er u.a. ein berüchtigtes Programm zur Beseitigung des Judentums in Deutschland: Verbrennen ihrer Synagogen, Zerstörung ihrer Häuser, Wegnahme ihrer religiösen Bücher, Aufhebung der Wegefreiheit, Zwangsenteignung, Zwangsunterbringung, Zwangsarbeit.
Hatte der Philosoph Karl Jaspers also Recht, als er bemerkte: "Was Hitler getan, hat Luther geraten, mit Ausnahme der direkten Tötung durch Gaskammern"? Karl-Heinz Büchner, Bernd P. Kammermeier, Dr. Reinhold Schlotz und Prof. Dr. Robert Zwilling von der gbs-Regionalgruppe Rhein-Neckar haben das Originalmanuskript von 1543 ins heutige Deutsch übertragen, so dass man sich dazu nun selbst eine Meinung bilden kann.
Die Mitverantwortung des Christentums für den Holocaust
Martin Luther, auf den sich viele Nationalsozialisten berufen haben, war ein besonders einflussreicher Propagandist des Judenhasses, jedoch beileibe kein Einzelfall in der Geschichte des Christentums. Dies zeigt die große Wanderausstellung "Von Golgatha nach Auschwitz", die von der gbs-Regionalgruppe Rhein-Neckar konzipiert wurde und am 28. August erstmals öffentlich am gbs-Stiftungssitz zu sehen sein wird. Die 18 Plakate der Ausstellung belegen in unmissverständlicher Weise, dass Auschwitz ohne die zweitausendjährige christliche Judenfeindschaft gar nicht möglich gewesen wäre. Begleitend zur Ausstellung wird im Alibri Verlag eine von Reinhold Schlotz verfasste kompakte Zusammenfassung dieser unheilvollen Geschichte erscheinen. Zusammen mit Heinz Büchner, Bernd P. Kammermeier und Robert Zwilling wird Reinhold Schlotz im "Haus Weitblick" sowohl das neuaufgelegte Luther-Buch als auch die Wanderausstellung vorstellen und mit dem Publikum diskutieren.