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Heimat Mensch - Was uns alle miteinander verbindet

Veranstaltung mit Prof. Dr. Christoph Antweiler am 7. Juli in Oberwesel

"Der Kampf der Kulturen war gestern – heute ist Heimat Mensch": Am Sonntag, dem 7. Juli wird der Ethnologe Prof. Dr. Christoph Antweiler (Mitglied des gbs-Beirats) in einem Vortrag am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel darlegen, was die Menschen trotz aller kulturellen Unterschiede miteinander verbindet. Die Erforschung dieser "Universalien" ist nicht nur ein entscheidender Beitrag zur Entwicklung eines realistischen Menschenbildes, sondern könnte auch als Grundlage für einen neuen, humanistischen Kosmopolitismus dienen, der dem vielbeschworenen "Clash of Civilisations" entgegenwirkt.

 

Weltweit gibt es rund 4000 Völker und 7000 Sprachen – doch uns Menschen verbindet mehr, als wir denken: Wir haben die gleiche Körpersprache, eine gemeinsame Auffassung von Sport und Spiel und auch einen ziemlich ähnlichen Begriff von Liebe. Zudem scheinen einige markante Phänomene in allen Gesellschaften aufzutreten. Beispiele dafür sind die Inzestmeidung oder die politische Dominanz von Männern.

Aussagen wie "In jeder menschlichen Gesellschaft gibt es Neid", "Alle Menschen brauchen Religion", "Wir sind doch eine große Familie" kennen wir aus der Zeitung, dem Radio oder auch von Gesprächen beim Frühstück. Zumeist wissen wir nicht, ob dies empirische Befunde sind oder eher Spekulationen oder Wunschdenken. In seinem Vortrag wird Christoph Antweiler zeigen, zu welchen Ergebnissen die wissenschaftliche Universalienforschung gekommen ist, welchen Beitrag sie zur Entwicklung eines realistischen Menschenbildes leistet und warum sie uns zu einem „neuen Kosmopolitismus“ verhelfen kann, der dem "Kampf der Kulturen" entgegenwirkt.

Die Veranstaltung mit Christoph Antweiler am 7. Juli im Haus WEITBLICK (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) beginnt um 14.30 Uhr. Da die Sitzplätze begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung über die Mailadresse steffen[AT]giordano-bruno-stiftung[PUNKT]de erforderlich. Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind. Der Eintritt beträgt 10 Euro, für Schüler, Studenten und Erwerbslose: 5 Euro.

 

Zum Referenten

Christoph Antweiler, geboren 1956 in Moers, ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Orient- und Asienwissenschaften (IOA) der Universität Bonn und Leiter der Abteilung Südostasienwissenschaft. Er studierte in Köln, zunächst Geologie-Paläontologie, dann Ethnologie, wo er mit einer Arbeit zur Theorie trans-generationalen Kulturwandels promoviert wurde. Später habilitierte er in Köln über Handlungsrationalität und Alltagsentscheidungen in Indonesien. Zu seinen Forschungsthemen gehören u.a. Kognition, Entwicklung, Soziale Evolution sowie Kulturuniversalien und Humanismus. Antweiler ist Mitglied der wissenschaftlichen Gesellschaft "Academia Europaea" und des Beirats der Giordano-Bruno-Stiftung.

Zum Thema des Vortrags veröffentliche Christoph Antweiler u.a. die Bücher Was ist den Menschen gemeinsam? Über Kultur und Kulturen (Darmstadt 2007); Heimat Mensch. Was uns alle verbindet (Hamburg, 2009) sowie Mensch und Weltkultur. Für einen realistischen Kosmopolitismus im Zeitalter der Globalisierung (Bielefeld, 2011).