„Kirchenrepublik Deutschland“
Szenische Lesung von Carsten Frerk am 6. März am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel

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Foto: Evelin Frerk
Wie stark der Einfluss der Kirchen auf die Politik ist, zeigte unlängst die Entscheidung des Parlaments zum Thema Sterbehilfe. Die Verabschiedung des "Gesetzes zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung" im letzten November war nicht unwesentlich auf die enge personelle Verflechtung von Kirche und Staat in Deutschland zurückzuführen. In seinem Buch "Kirchenrepublik Deutschland" beschreibt Carsten Ferk erstmals, wie der christliche Lobbyismus funktioniert, welche Gremien dazu eingerichtet wurden (etwa die katholischen und evangelischen Büros), über welche Kanäle die Kirchen ihre Informationen erhalten und welche Strukturen begünstigen, dass politische Entscheidungen in ihrem Sinne ausfallen.
Um das anspruchsvolle Thema allgemein verständlich und anschaulich zu vermitteln, hat Carsten Frerk (zusammen mit zwei Künstlerinnen) eine szenische Lesung mit zum Thema passenden Fotos, Videoclips und Collagen vorbereitet. Die Zitate wurden von dem Schauspieler und Sprecher Frederik Beyer eingesprochen.
Zur Person:
Der Politologe Dr. Carsten Frerk (Jahrgang 1945) wurde durch kirchen- und religionskritische Werke bekannt, die sich mit den Verflechtungen von Staat und Kirche in Deutschland beschäftigen. Unter anderem veröffentlichte er die Bücher "Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland" (2002), "Caritas und Diakonie in Deutschland" (2005) und "Violettbuch Kirchenfinanzen: Wie der Staat die Kirchen finanziert" (2010). Der Sozialwissenschaftler gilt als ein profunder Kenner und wurde schon häufig im Radio und Fernsehen interviewt. Er ist Leiter der "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" (fowid) und Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.