Schwerstkranke haben ein Recht auf "letzte Hilfe": gbs kritisiert Bestrebungen, den ärztlich assistierten Suizid zu verbieten +++ Gelungener Start ins Jubiläumsjahr: Neujahrsempfang gab Einblick in die Aktivitäten der Giordano-Bruno-Stiftung +++ Die Legende vom christlichen Abendland: Vortrag von Rolf Bergmeier am Stiftungssitz in Oberwesel +++ Kurz notiert: Saaram unterstützt Menschen in Nordkorea / Akzeptanz sexueller Vielfalt / Protest gegen "Beschneidungsfest" auf KiKA / Niko Alm bringt laizistische Positionen in die österreichische Politik / Philipp Möller startet mit "Bin isch Freak, oda was?`" ein zweites Mal durch +++ Buchempfehlungen: Neue Bücher von Rüdiger Vaas, Gerhard Medicus und Andreas Weinek +++ Die nächsten Termine

 

SCHWERSTKRANKE HABEN EIN RECHT AUF "LETZTE HILFE": GBS KRITISIERT BESTREBUNGEN, DEN ÄRZTLICH ASSISTIERTEN SUIZID ZU VERBIETEN

Mit deutlichen Worten hat der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, die Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) kritisiert, der "jede geschäftsmäßige Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe stellen" möchte. "Die Überlegungen des Ministers beruhen auf religiösen Vorbehalten – nicht auf den Prinzipien einer zeitgemäßen Ethik, die sich an den Interessen der Individuen orientieren muss", sagte Schmidt-Salomon.

"In einer modernen, aufgeklärten Gesellschaft sollten schwerstkranke Menschen ein Recht auf 'letzte Hilfe' haben – und dazu zählt nicht nur eine hervorragende palliativmedizinische Versorgung, sondern auch die Möglichkeit, selbstbestimmt aus dem Leben scheiden zu können, wenn das Leiden unerträglich wird."

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GELUNGENER START INS JUBILÄUMSJAHR: NEUJAHRSEMPFANG GAB EINBLICK IN DIE AKTIVITÄTEN DER GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG

2014 kann die Giordano-Bruno-Stiftung ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Auf dem Neujahrsempfang am Stiftungssitz in Oberwesel stellte Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon die Planungen für das Jubiläumsjahr vor und blickte zurück auf die wichtigsten Ereignisse 2013.

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DIE LEGENDE VOM CHRISTLICHEN ABENDLAND: VORTRAG VON ROLF BERGMEIER AM STIFTUNGSSITZ IN OBERWESEL

Nach "Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums" (2010) und "Schatten über Europa – Der Untergang der antiken Kultur" (2012) hat Rolf Bergmeier seine Trilogie zur Entwicklung der westlichen Kultur mit einem grandiosen Finale abgeschlossen: In "Christlich-abendländische Kultur – Eine Legende" zeigt er auf, dass die sogenannten "europäischen Werte" eher auf den arabisch-islamischen als den christlichen Kulturkreis zurückzuführen sind.

Bergmeiers Analyse belegt, dass das Mittelalter über Jahrhunderte hinweg nur nördlich der Pyrenäen, im Einflussbereich der christlichen Kirchen, "finster" war, während im Osmanischen Reich Wissenschaft, Kultur und Handel blühten. Selten zuvor wurde die Rede vom "christlichen Abendland" mit solch klaren Argumenten ad absurdum geführt.

Die Veranstaltung mit Rolf Bergmeier am 2. Februar 2014 im Haus WEITBLICK (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) beginnt um 14.30 Uhr. Da die Sitzplätze begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung über die Mailadresse steffen[AT]giordano-bruno-stiftung[PUNKT]de erforderlich. Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind. Der Eintritt beträgt 10 Euro, für Schüler, Studenten und Erwerbslose: 5 Euro.

 

KURZ NOTIERT

SARAM UNTERSTÜTZT MENSCHEN IN NORDKOREA: Am Montag stellte sich Saram e.V. erstmals der Öffentlichkeit vor. Der Verein setzt sich für die Rechte der Menschen in Nordkorea ein und möchte über die Lage in dem von der Außenwelt weitgehend isolierten, totalitären Staat aufklären, der von einer ebenso absurden wie menschenverachtenden "politischen Religion" geprägt ist. Die Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt die Ziele von Saram e.V., das Organisationsteam des Vereins besteht etwa zur Hälfte aus gbs-Aktiven.
Der hpd berichtete über die Gründung von Saram e.V:
http://hpd.de/node/17617
Website des Vereins:
http://www.saram-nk.org/

AKZEPTANZ SEXUELLER VIELFALT: In Baden-Württemberg soll die "Akzeptanz sexueller Vielfalt" als Ziel im Bildungsplan 2015 festgeschrieben werden. Gegen diese Pläne kam im konservativ-christlichen Spektrum schnell Unmut auf. Mehr als 100.000 Menschen unterstützen bereits eine Petition gegen diesen Bildungsplan und auch die Kirchen lehnen die geplante Leitlinie ab.
Die gbs rief dazu auf, die Akzeptanz sexueller Vielzahl zu stärken und die Gegenpetitionen zu der aktuellen Homophobie-Kampagne zu unterzeichnen.
Gegenpetition 1:
https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildun...
Gegenpetition 2:
https://www.campact.de/vielfalt-gewinnt/

PROTESTE GEGEN "BESCHNEIDUNGSFEST" AUF KIKA: Trotz vielfältiger Proteste wurde am 19. Januar um 13:30 Uhr auf KiKA die verharmlosende Dokumentation "Tahsins Beschneidungsfest” ausgestrahlt, die die schmerzhafte Realität von Vorhautamputationen unzulässig ausblendet. Der vor wenigen Monaten gegründete Verein intaktiv e.V. (der u.a. aus dem Kreis der Aktiven der gbs-Kinderrechtskampagne "Mein Körper gehört mir!" entstanden ist) dokumentiert den Vorgang auf seiner Website:
http://intaktiv.de/kein-beschneidungsfest-auf-kika/

NIKO ALM BRINGT LAIZISTISCHE POSITIONEN IN DIE ÖSTERREICHISCHE POLITIK: Niko Alm (Vorsitzender der gbs-Regionalgruppe Österreich und Mitinitiator des "Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien") wurde unlängst in den österreichischen Nationalrat gewählt und hat schon in den ersten Wochen dafür sorgen können, dass laizistische Positionen verstärkt wahrgenommen werden. Politische Gegner wie den Spitzenkandidaten der Reformkonservativen, Ewald Stadler, lässt er in Diskussionen schlecht aussehen, siehe:
http://derstandard.at/1388650830288/Es-gibt-keinen-goettlichen-Willen

PHILIPP MÖLLER STARTET MIT "BIN ISCH FREAK, ODA WAS?`" EIN ZWEITES MAL DURCH: Pünktlich zum Erscheinungstermin seines neuen Buchs war gbs-Pressereferent Philipp Möller am 16. Januar gleich zweimal im Fernsehen präsent. Um 22:25 Uhr diskutierte er in der Schweizer Sendung "Aeschbacher" über "Gott und die Welt", um 23:15 Uhr bei "Markus Lanz" über den "Freak in uns" und die Bildungskatastrophe im Lande.
Ob sich "Bin isch Freak, oda was?`" ebenso gut verkaufen wird wie "Isch geh Schulhof", das bislang über 300.000mal über die Ladentheke ging, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt selbstverständlich noch nicht abschätzen, aber es sieht ganz danach aus, als ob das Buch bereits in der ersten Woche den Sprung in die Taschenbuch-Bestsellerliste schaffen könnte. Wir gratulieren!
Mitschnitt "Philipp Möller bei Aeschbacher":
http://www.youtube.com/watch?v=TZyZv0oGhDE
Verlagswebsite zu "Bin isch Freak, oda was?":
http://goo.gl/dcb7Ik

 

BUCHEMPFEHLUNGEN

RÜDIGER VAAS: VOM GOTTESTEILCHEN ZUR WELTFORMEL. URKNALL, HIGGS, ANTIMATERIE UND DIE RÄTSELHAFTE SCHATTENWELT. KOSMOS 2013.
Nachdem gbs-Beirat Rüdiger Vaas das Kunststück gelungen ist, "Hawkings Kosmos" einfach (!) zu erklären (Kosmos 2011), wendet er sich in seinem aktuellen Buch der Erforschung der Elementarteilchen zu, die durch die Entdeckung des Higgs-Bosons einen bedeutenden Schritt vorangekommen ist. Werden die Wissenschaftler schon in absehbarer Zeit das Geheimnis der Dunklen Materie lüften oder gar die berühmte "Weltformel" entdecken, die uns verrät, was die Welt im Innersten zusammenhält? Rüdiger Vaas nimmt den Leser mit auf eine spannende Expedition zu den vordersten Fronten der physikalischen Grundlagenforschung.
(Unser Tipp: Einsteiger ins Thema sollten zuvor "Hawkings Kosmos einfach erklärt" gelesen haben, um für die ersten Etappen dieser anspruchsvollen Expedition gerüstet zu sein.)
Verlagswebsite zum Buch:
http://www.kosmos.de/produktdetail-7-7/vom_gottesteilchen_zur_weltformel...

GERHARD MEDICUS: WAS UNS MENSCHEN VERBINDET. HUMANETHOLOGISCHE ANGEBOTE ZUR VERSTÄNDIGUNG ZWISCHEN LEIB- UND SEELENWISSENSCHAFTEN. VERLAG FÜR WISSENSCHAFT UND BILDUNG 2013.
Wer oder was ist der Mensch? In welchem Verhältnis stehen Körper und Geist zueinander? Wie lassen sich die Gräben zwischen Natur- und Geisteswissenschaften überwinden? Auf der Basis eines naturalistischen (evolutionären) Menschenbildes gibt Gerhard Medicus überzeugende Antworten auf die Grundfragen der modernen Anthropologie. Eine reiche Fundquelle für jeden, der sich für inter- bzw. transdisziplinäre Forschung interessiert.
Rezension von gbs-Beirat Gerhard Vollmer auf hpd.de:
http://hpd.de/node/16656

ANDREAS WEINEK: NACHT DES KETZERS. EIN ROMAN UM GIORDANO BRUNO. DOTBOOKS 2013.
Zugegeben: Dieses Buch ist keine wissenschaftliche Biografie, die sich sklavisch an die historischen Fakten hält, aber das tragische Schicksal des großen Naturphilosophen und Ketzers Giordano Bruno wurde selten zuvor in solcher Lebendigkeit geschildert. Andreas Weinek (Geschäftsführer des deutschen History-Channels, Ex-Musikproduzent, Kolumnist, Tausendsassa) hat einen klugen, von der ersten bis zur letzten Seite mitreißenden Roman über das Leben, Denken und Wirken des Namensgebers der Giordano-Bruno-Stiftung geschrieben, ein angenehm flüssig geschriebenes Buch, das man – hier dürfen wir Guido Knopp zustimmen – "nicht aus der Hand legt, bis man es ausgelesen hat".
SZ-Artikel über Weinek und seinen Bruno-Roman:
http://www.sueddeutsche.de/medien/history-channel-chef-andreas-weineck-d...

DIE NÄCHSTEN TERMINE

Wie immer finden Sie die wichtigsten Termine der kommenden Wochen in unserem Veranstaltungskalender:
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Mit freundlichen Grüßen

Das gbs-Newsletter-Team
www.giordano-bruno-stiftung.de

P.S.: Auf der Facebook-Seite der gbs finden Sie weitere interessante Informationen:
http://www.facebook.com/gbs.org

Infos für diejenigen, die die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützen möchten:
/aufbau/aufklaerer-werden