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Newsletter vom 30.11.2010

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Münzkreuz: Jacques Tilly

Ablösung der Staatsleistungen: "Violettbuch Kirchenfinanzen" löst Debatten aus +++ "Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität!": Das "Kirchenaustrittsjahr" hat begonnen +++ "Besorgniserregend": Deutsche Journalisten vorgeführt, Mina Ahadi attackiert +++ "Juwel der Aufklärung": Karlheinz Deschner in der Schweiz geehrt +++ "Kinderverblödung auf KI.KA": gbs-Stellungnahme zur Bibelserie "Chi Rho" +++ Neue Beiratsmitglieder: Karen Duve, Theodor Ebert und Ulla Wessels +++ Geschenktipps: "Menschenaffen wie wir", Handsignierter "Antityp" +++ "Der freche Mario": Verleihung des Blasphemie-Kunstpreises in München +++ Aufklärungsdienst in Düsseldorf, ATHventsveranstaltungen in Berlin +++ Terminübersicht

 

ABLÖSUNG DER STAATSLEISTUNGEN: "VIOLETTBUCH KIRCHENFINANZEN" LÖST DEBATTEN AUS

Kaum war die Kampagne "Jetzt reicht’s! Staatsleistungen an die Kirchen ablösen" (siehe vorangegangenen gbs-SonderNewsletter) gestartet und das zugrunde liegende "Violettbuch Kirchenfinanzen" von gbs-Kurator Carsten Frerk erschienen, reagierten die Kirchen mit Gegendarstellungen.

So erschien auf evangelisch.de ein Interview mit Thomas Begrich, dem "Abteilungsleiter Finanzen" der Evangelischen Kirche in Deutschland. Begrich warf Frerk u.a. vor, die Zahlen falsch zu interpretieren und zu verkennen, dass Religion "ein wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens" sei. Die Katholische Bischofskonferenz legte sogar eine Liste mit 37 Fragen und Antworten zur Kirchenfinanzierung vor. Carsten Frerk hat sich diese Liste genauer angeschaut und Punkt für Punkt kommentiert.

Wie der gbs-Vorstand heute mitteilte, sind inzwischen die ersten 15.000 Flyer der KORSO-Kampagne verteilt. Zielgruppe der ersten Verteilaktion waren vor allem Politiker und Journalisten. Weitere Flyer können ab sofort im Büro der Giordano-Bruno-Stiftung (Giordano-Bruno-Stiftung, Johann Steffen Straße 1, 56869 Mastershausen, Tel: 0049 (0)6545 910286, Fax: 0049 (0)6545 910287, Mail: info(at-Zeichen)giordano-bruno-stiftung.de) bestellt werden (Mindestabnahme: 100 Exemplare). Eine Onlineversion des Flyers steht auf der KORSO-Website zum Download bereit.

Links zur Meldung:

Interview mit Thomas Begrich (evangelisch.de):
http://www.evangelisch.de/themen/religion/die-pflicht-der-kirche-ist-der...

Deutsche Bischofskonferenz: Fragen und Antworten zur Kirchenfinanzierung:
http://www.dbk.de/themen/kirchenfinanzierung/

Kommentar von Carsten Frerk zum Papier der Bischofskonferenz:
http://hpd.de/node/10704

Onlineversion des KORSO-Flyers:
http://www.korso-deutschland.de/wp-content/uploads/2010/11/201011-korso-...

Violettbuch Kirchenfinanzen bei denkladen.de:
http://www.denkladen.de/product_info.php/info/p1572

 

"MEHR NETTO, MEHR FREIHEIT, MEHR SOLIDARITÄT!": DAS "KIRCHENAUSTRITTSJAHR" HAT BEGONNEN

Unter dem Motto "Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität!" begann am 11. November das "Jahr des Kirchenaustritts". Die Aktion, an der sich u.a. die gbs beteiligt, soll verdeutlichen, dass Menschen, die aus der Kirche austreten, keineswegs Trittbrettfahrer im Sozialstaat sind. Denn nur etwa 10% der Kirchensteuer werden für öffentliche soziale Zwecke aufgewendet. Ein Normalverdiener mit einem Bruttogehalt von 25.000 Euro kann durch einen Kirchenaustritt im Jahr etwa 170 Euro sparen. Wenn nur die Hälfte des eingesparten Geldes direkt an soziale Organisationen gespendet wird, dient dies dem Allgemeinwohl mehr als eine Kirchenmitgliedschaft.

Die Kampagne ist so konzipiert, dass sich jeder daran beteiligen kann. Wer mitmachen will, kann sich unter kirchenaustrittsjahr.de detailliert informieren. Ein zweiter Baustein der Kampagne ist die Seite kirchensteuer.de, auf der alle relevanten Informationen rund um diese weltweit einmalige Steuer zu finden sind. Mit der komplett überarbeiteten Seite soll ein Beitrag zur Kirchenfinanzierungsdebatte geleistet werden, die nach der Veröffentlichung von Carsten Frerks "Violettbuch Kirchenfinanzen" entbrannte.

Links zur Meldung:
http://www.kirchenaustrittsjahr.de
http://www.kirchensteuer.de

 

"BESORGNISERREGEND": DEUTSCHE JOURNALISTEN VORGEFÜHRT, MINA AHADI DISKREDITIERT

Die von Mina Ahadi maßgeblich initiierte Kampagne zur Rettung der zum Tode verurteilten Sakineh Ashtiani macht das iranische Regime zunehmend nervös (siehe die vorangegangenen Newsletter). Das iranische Fernsehen zeigte Mitte November ein Propagandavideo, das neben Ashtiani die im Oktober inhaftierten deutschen "Bild am Sonntag"-Journalisten (Vorwurf: Spionage!) sowie deren ebenfalls inhaftierten Interviewpartner, Ashtianis Sohn Sajjad und Rechtsanwalt Houtan Kian, zeigte. Angeblich legten alle fünf vor der Kamera "Geständnisse” ab, welche Mina Ahadi schwer belasten.

gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon bezeichnete das Video des iranischen Staatsfernsehens als "sehr besorgniserregend": "Der Spionagevorwurf gegenüber den Journalisten ist ebenso haltlos wie gefährlich. Zudem hat sich durch das Propagandavideo das Gefährdungspotential für Mina Ahadi noch einmal erhöht. Das Video diente einzig dazu, Mina als prominente Kritikerin von Ahmadinedschad & Co. zu diskreditieren. Wir hoffen sehr, dass sich die deutschen Personenschützer dieser besonderen Gefahrensituation bewusst sind."

Mina Ahadi wurde vom Staatsfernsehen vorgeworfen, sie habe die deutschen Journalisten aus politischen Gründen gezielt in eine Falle laufen lassen, was ähnlich absurd ist wie die vom Staatsfernsehen nahegelegte Unterstellung, Ahadi werde von den Regierungen Obama, Merkel und Sarkozy unterstützt, um islamische Regierungen zu destabilisieren. Tatsächlich erhält Ahadi für ihre Menschenrechtsarbeit keinerlei finanzielle und kaum politische Unterstützung vonseiten der offiziellen Politik. Sie ist vielmehr auf die spärlichen Einkünfte angewiesen, die ihr die Giordano-Bruno-Stiftung aus ihrem (leider sehr begrenzten) Budget bereitstellen kann.

Ahadi reagierte auf den Bericht des iranischen Fernsehens mit einer Pressemitteilung, die die wahren Umstände der Verhaftung der beiden BamS-Journalisten schildert. Mittlerweile scheinen auch die meisten politischen Kommentatoren das gezinkte Spiel der iranischen Regierung durchschaut zu haben (siehe u.a. "Welt am Sonntag" vom 21.11.2010). Wie zuvor das Komitee gegen Todesstrafe und die gbs, forderten in der letzten Woche auch das deutsche Außenministerium, "Bild am Sonntag", "Reporter ohne Grenzen" sowie der "Deutsche Journalistenverband" die sofortige Freilassung der deutschen Journalisten.

Links zur Meldung:

Iranisches Propagandavideo (deutsche Synchronisation):
http://www.youtube.com/watch?v=vfFUUYfbJIU

Presseerklärung von Mina Ahadi auf hpd:
http://hpd.de/node/10711

"Welt am Sonntag" vom 21.11.2010:
http://www.welt.de/print/wams/politik/article11122046/Zwei-Deutsche-in-d...

P.S. EILMELDUNG: Kurz vor Fertigstellung dieses Newsletters erreichte uns die Nachricht, dass offenbar die Hinrichtung der Iranerin Shahla Jaahed unmittelbar bevorsteht. Mina Ahadi und das "Internationale Komitee gegen die Todesstrafe" setzen sich schon seit Jahren für Shahla Jaahed ein.
Informationen zum Fall gibt es unter:
http://stopstonningnow.com/wpress/4263

Aktueller Aufruf zum Protest (wie wir von Mina Ahadi erfuhren, hat das Europäische Parlament soeben gegen die geplante Hinrichtung protestiert):
http://stopstonningnow.com/wpress/4286

 

"JUWEL DER AUFKLÄRUNG": KARLHEINZ DESCHNER IN DER SCHWEIZ GEEHRT

Den an ihn herangetragenen "Robert-Mächler-Preis" wollte Karlheinz Deschner nicht annehmen, da er selbst maßgeblich an der Gründung der Robert-Mächler-Stiftung beteiligt war. Die Verantwortlichen der Stiftung ließen es sich aber nicht nehmen, den Autor der "Kriminalgeschichte des Christentums", der so großen Einfluss auf das Denken Mächlers hatte, auf ihrer Gedenkveranstaltung im schweizerischen Baden gebührend zu feiern.

Auf Einladung der Stiftung trug Michael Schmidt-Salomon eine sehr persönlich gehaltene Hommage an Karlheinz Deschner vor. Deschner selbst hielt das Schlusswort zu dieser bewegenden Veranstaltung, die nicht zuletzt dazu diente, den von Gabriele Röwer herausgegebenen, voluminösen Mächler-Briefband "Arme Teufel sind wir alle..." der Öffentlichkeit vorzustellen.

Auf deschner.info können nun die Reden von Schmidt-Salomon und Deschner nachgelesen werden. Auf dem Portal des Humanistischen Pressedienstes erschien zudem ein ausführlicher Bericht über die Veranstaltung. Informationen zum Schweizer Freigeist und Autor Robert Mächler gibt es auf der Website der Robert-Mächler-Stiftung.

Links:

Die Reden von Deschner und Schmidt-Salomon (pdf):
http://deschner.info/de/aktuell/reden_msskhd.pdf

Mächler-Briefband: "Arme Teufel sind wir alle...":
http://www.robert-maechler-stiftung.ch/content/wp-content/uploads/2010/1...

Bericht über die Mächler-Veranstaltung (hpd):
http://hpd.de/node/10625

Website der Robert-Mächler-Stiftung:
http://www.robert-maechler-stiftung.ch/

 

KINDERVERBLÖDUNG AUF KI.KA: GBS-STELLUNGNAHME ZUR BIBELSERIE "CHI RHO"

Seit Anfang November läuft auf KI.KA täglich zur besten Sendezeit die Sendung "Chi Rho – das Geheimnis". Die Serie, mit der Kindern die Bibel schmackhaft gemacht werden soll, wurde zu einem Fünftel von der Evangelischen und Katholischen Kirche finanziert, den Löwenanteil der Produktionskosten in Höhe von 7,5 Millionen Euro wurde mit öffentlichen Steuergeldern und GEZ-Gebühren bestritten. "Ich halte diesen Versuch der Kindermissionierung auf einem öffentlich-rechtlichen Sendeplatz für skandalös", erklärte dazu gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon. "Hier werden Staatsgelder in Millionenhöhe missbraucht mit dem Ziel, Kinder zu verblöden."

Seine Kritik an "Chi Rho" fasste Schmidt-Salomon so zusammen: "Statt etwas über die reale Evolution des Lebens auf der Erde zu erfahren, werden Kinder mit kreationistischen Mythen infiziert. Statt ihnen zu vermitteln, dass wir gleichberechtigte Mitglieder einer vor 200.000 Jahren entstandenen Spezies sind, wird ihnen die Unterscheidung zwischen guten, gottgläubigen Menschen und bösen, ungläubigen Heiden beigebracht. Die Serie will sogar den Eindruck erwecken, dass unsere Welt untergehen würde, sofern "böse Kräfte" den Ablauf der biblischen Geschichte verhindern könnten. Das ist üble Propaganda."

Allerdings glaubt Schmidt-Salomon nicht, dass sich Kinder von Chi Rho groß beeindrucken lassen. "Die Serie ist zwar in technischer Hinsicht gut gemacht, das Drehbuch leidet jedoch unter den gleichen literarischen Schwächen wie das Werk, für das es wirbt, die Bibel. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass Chi Rho hierzulande ein großer Erfolg wird. Homer Simpson zum Beispiel ist um ein Vielfaches cooler als alle Protagonisten von Chi Rho zusammengenommen. So etwas erkennen liberal aufgewachsene Kinder sofort. Sie haben in der Regel ein feines Gespür für Geschichten, die funktionieren, und solche, die es nicht tun."

Obgleich der gbs-Sprecher davon ausgeht, dass Chi Rho nicht die pädagogischen Ziele erreicht, die den Auftraggebern der Produktion offensichtlich vorschwebten, meint er, dass man die Bibelserie auf KI.KA ernst nehmen sollte. "Das Beispiel Chi Rho zeigt, dass die Kirchen alles daran setzen, die Remissionierung der weitgehend säkularisierten, deutschen Bevölkerung voranzutreiben. Skandalöser Weise werden sie bei dieser Missionierungsstrategie vom Staat kräftig unterstützt, obgleich er eigentlich weltanschaulich neutral verhalten müsste."

Wie schamlos diese Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche mitunter sei, zeige sich beispielhaft darin, dass Chi Rho maßgeblich vom Mitteldeutschen Rundfunk finanziert wurde: "Über die öffentliche Förderung dieser Kindermissionierungsserie haben also politische Entscheidungsträger in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt befunden, die eine Bevölkerung repräsentieren, die zu zwei Dritteln konfessionsfrei ist! Wäre ich ein konfessionsfreier Politiker, würde ich die politisch Verantwortlichen bei nächster Gelegenheit zu Rede stellen. Es sollte klar sein: Öffentlich-rechtliche Sendeplätze dürfen nicht dazu genutzt werden, um Kinder durch gezielte Fehlinformationen weltanschaulich zu manipulieren! Es gibt Dinge, die man einfach nicht hinnehmen darf."

Lesen Sie dazu auch den "Chi Rho"-Kommentar von Fiona Lorenz auf hpd:
http://hpd.de/node/10768/

 

NEUE BEIRATSMITGLIEDER: KAREN DUVE, THEODOR EBERT UND ULLA WESSELS

Die Giordano-Bruno- Stiftung freut sich, drei neue Beiratsmitglieder begrüßen zu dürfen:

- Karen Duve: International erfolgreiche Schriftstellerin (u.a. die Bestseller "Regenroman", "Dies ist kein Liebeslied" und "Taxi"), die im vergangenen Jahr mit "Welt ohne Gott - Ein Plädoyer wider den Glauben" den wohl religionskritischsten Artikel schrieb, der je im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" veröffentlicht wurde,
siehe: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-64845729.html
- Prof. Dr. Theodor Ebert: Philosoph und Philosophiehistoriker, Spezialist insbesondere für die antike Philosophie, der nicht nur den "rätselhaften Tod des René Descartes" aufklärte (siehe das gleichnamige Buch im Alibri-Verlag), sondern auch wesentlich dazu beitrug, dass die von der gbs unterstützte Klage gegen die Konkordatslehrstühle in Bayern ins Rollen kam
- Prof. Dr. Ulla Wessels: Lehrstuhlinhaberin für Praktische Philosophie an der Universität des Saarlandes, Spezialistin insbesondere für Fragen des Konsequentialismus und Utilitarismus, der Moralpsychologie und der Bioethik, die derzeit die Klageführerin im aktuellen Prozess gegen die Ausschreibung eines Konkordatslehrstuhls an der Universität Erlangen-Nürnberg ist.

Neben der Aufnahme der neuen Beiräte fanden in den letzten Wochen und Monaten weitere personelle Veränderungen in der Stiftung statt: Dr. Ernst Salcher trat aus persönlichen Gründen aus dem Stiftungsvorstand zurück. Die Stiftungsgremien bedauerten diese Entscheidung und bedankten sich bei ihm für die fruchtbare Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Bibi Binot, die schon seit einiger Zeit die Stiftungsfinanzen betreut, wurde in das Kuratorium der Stiftung aufgenommen. Dafür wechselte Jacques Tilly vom Kuratorium in den Beirat. Informationen zu den neuen und alten Stiftungsmitgliedern finden Sie auf der Website der Stiftung (http://giordano-bruno-stiftung.de) in der Rubrik "Stiftung/Gremien".

 

GESCHENKTIPPS: "MENSCHENAFFEN WIE WIR", HANDSIGNIERTER "ANTITYP"

Wer seinen Lieben zum viel besungenen "Fest der Liebe" ein besonderes Geschenk machen möchte, für den haben wir zwei exklusive Empfehlungen:

- Jutta Hof / Volker Sommer: Menschenaffen wie wir / Apes Like Us. Porträts einer Verwandtschaft. Edition Panorama, 2010. Großformat, 189 Seiten, mit zahlreichen ganzseitigen Abbildungen, gebunden, Euro 58.-
Ein außergewöhnlicher Bildband mit klugen Texten und eindrucksvollen, großformatigen Fotoportraits unserer nächsten Verwandten. In kurzen Essays klärt gbs-Beirat Volker Sommer über die Besonderheiten von Orang-Utans, Gorillas, Schimpansen und Bonobos auf. Außerdem hinterfragt er die gängige zoologische Einteilung, die Schimpansen und Bonobos der Subfamilie "Gorillinae" zuschlägt, obgleich sie mit den Gorillas weniger verwandt sind als mit uns Menschen.
Deshalb schlägt Sommer vor, die Menschenfamilie zu erweitern und Schimpansen, Bonobos und Jetzmenschen unter dem Tribus "Hominini" zusammenzufassen. Demzufolge müssten Schimpansen und Bonobos künftig den Gattungsnamen "Homo troglodytes" bzw. "Homo paniscus" tragen – ein Vorschlag, den die gbs im nächsten Jahr aufgreifen wird, um deutlich zu machen, worin sich der "evolutionäre Humanismus" von klassischen Varianten des Humanismus unterscheidet. "Menschenaffen wie wir / Apes Like Us" ist durchgängig zweisprachig (deutsch/englisch) angelegt – und eignet sich somit als hochwertiges Geschenk auch für Menschen außerhalb des deutschen Sprachraums.
"Menschenaffen wie wir" bei denkladen.de:
http://www.denkladen.de/product_info.php/info/p1603

Ralf König: Antityp. Rowohlt, 2010. 159 Seiten, gebunden, Euro 16,95. HANDSIGNIERT!
Der letzte Teil der königlichen Bibeltrilogie. Handsigniert vom Meister persönlich! Man sollte sich mit der Bestellung allerdings beeilen. Denn es sind nur wenige Exemplare verfügbar - und das Angebot gilt nur, solange der Vorrat reicht…
Antityp, Handsigniert von Ralf König bei denkladen.de:
http://www.denkladen.de/product_info.php/info/p1598

 

"DER FRECHE MARIO": VERLEIHUNG DES BLASPHEMIE-KUNSTPREISES IN MÜNCHEN
Der vom bfg München ausgelobte Blasphemie-Kunstpreis "Der freche Mario" wird am Donnerstag, dem 9.12.2010, im Keller der Georgenstr. 84 bei der Galerie 84 GHz in München zum zweiten Mal verliehen (Einlass: 19.00 Uhr). Schirmherr der Veranstaltung ist gbs-Beirat, Karikaturist und Karnevalswagenbauer Jacques Tilly. Ausgezeichnet werden maximal drei Kunstwerke, die humorvoll und intelligent übernatürliche Vorstellungen auf die Schippe nehmen und somit zur Aufklärung und Freiheit der Gesellschaft beitragen.

Die Preisverleihung ist eingebettet in eine Ausstellung zu Ehren der Künstler der Gruppe S. P. U. R. in der Galerie 84 GHz, die am Freitag, dem 10. Dezember mit einer Vernissage beginnt. S.P.U.R. war eine avantgardistische Gruppe bildender Künstler, die 1958 in München gegründet wurde. Gegen die Künstler dieser Gruppe fand u. a. einer der spektakulärsten Gotteslästerungsprozesse der BRD statt.

Gemeinsam mit dem Kunstpreis "Der freche Mario" wird der "Schraubenschlüssel am Bande" - der satirische Preis des bfg München für die "größte lockere Schraube der Republik" - verliehen. Ausgezeichnet wird dieses Jahr die ehemalige Tagesschau-Sprecherin, Moderatorin und Autorin Eva Herman für ihre öffentliche Äußerung im Zusammenhang mit den 21 Toten bei der Love-Parade in Duisburg. Wie es in der Preisbegründung des bfg München heißt, begriff Herman den Tod der jungen Menschen in Duisburg "als gerechte Strafe einer großen außerirdischen Macht für zu wenig bekleidete Menschen, zügellosen Drogen- und Alkoholkonsum und schlechte Musik in der Öffentlichkeit". Der "Schraubenschlüssel am Bande" geht zweifellos an die Richtige.

Website des Veranstalters:
http://bfg-muenchen.de

Weitere Informationen zum "frechen Mario":
www.frechermario.org

 

AUFKLÄRUNGSDIENST IN DÜSSELDORF; ATHVENTSVERANSTALTUNGEN IN BERLIN

Mit dem "Düsseldorfer Aufklärungsdienst" soll der säkulare Geist auch verstärkt im Rheinland Einzug halten. Zu den Initiatoren gehören vier Künstlerinnen (darunter gbs-Beiratsmitglied Ricarda Hinz), die mit der neuen Veranstaltungsreihe eine säkulare Variante des Gottesdienstes in der Landeshauptstadt etablieren möchten.
Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe hält Carsten Frerk am Montag, dem 6. Dezember einen Vortrag zum Thema "Violettbuch Kirchenfinanzen – Wie Düsseldorf seine Kirchen finanziert". Veranstaltungsort ist das "Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation" (ZAKK ) in der Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf, Beginn: 20.00 Uhr. Eintritt: 5 €.

Am Tag zuvor (Sonntag, den 5.12.) hält Carsten Frerk bereits einen Vortrag zum Thema "Kirchenfinanzen" in Berlin. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der "ATHventslesungen" der "Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg" (gbs-Regionalgruppe) statt. In der Reihe hatte bereits am 1. ATHvent (28.11.) Prof. Dr. Uwe Lehnert aus seinem Buch "Warum ich kein Christ sein will" vorgetragen, siehe den Bericht des hpd: http://hpd.de/node/10753.
Nach der Veranstaltung mit Carsten Frerk am 2. ATHvent wird Felix Thiessen am 3. ATHvent (12.12.) über die fundamentalistischen Ideologien evangelikaler Christen aufklären. Zum Abschluss der "ATHvendslesungen" wird die Islamkritikerin Nourig Apfeld am 4. ATHvent (19.12.) aus ihrem beklemmenden Buch "Ich bin Zeugin des Ehrenmordes an meiner Schwester" lesen und gemeinsam mit Michael Schmidt-Salomon über Islam, Islamismus, Integration und Emanzipation diskutieren.
Alle ATHventsveranstaltungen finden im Freien Museum Berlin statt (Potsdamer Str. 91, 10785 Berlin, gegenüber dem Wintergarten Varieté). Einlass und Frühstück ist jeweils um: 11.30 Uhr. Die Lesungen beginnen um 12.00 Uhr. Eintritt: 5 Euro (inkl. Frühstücksbuffet!)

Links:

Düsseldorfer Aufklärungsdienst:
http://www.aufklärungsdienst.de/

Evolutionäre Humanisten Berlin-Brandenburg:
http://www.gbsbb.de/

 

TERMINÜBERSICHT

BERLIN, Sonntag, 5.12.2010, "Violettbuch der Kirchenfinanzierung", Vortrag von Dr. Carsten Frerk (gbs-Kurator) im Rahmen der "Athventslesungen". Veranstalter: EHBB e.V. (Evolutionäre Humanisten Berlin-Brandenburg im Förderkreis der gbs). Veranstaltungsort: Freies Museum Berlin, Potsdamer Straße 91, 10785 Berlin. Einlass und Frühstück: 11.30 Uhr, Lesung: 12.00 Uhr (siehe oben).

DÜSSELDORF, Montag, 6.12.2010, "Violettbuch Kirchenfinanzen – Wie Düsseldorf seine Kirchen finanziert", Vortrag von Dr. Carsten Frerk mit anschließender Diskussion. Veranstalter: Aufklärungsdienst Düsseldorf (u.a. mit gbs-Beirätin Ricarda Hinz) in Kooperation mit der gbs-Regionalgruppe Köln-Bonn-Düsseldorf. Veranstaltungsort: ZAKK (Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation), Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf. Beginn: 20.00 Uhr (siehe oben).

BERLIN, Dienstag, 7.12.2010, "Violettbuch Kirchenfinanzen", Berliner Buchpremiere mit dem Autor Carsten Frerk, Moderation: Peter Wolter (Junge Welt). Veranstalter: Tageszeitung Junge Welt. Veranstaltungsort: JW-Ladengalerie, Torstraße 6, 10119 Berlin. Beginn: 19.00 Uhr. Eintritt: 3€/ermäßigt: 2€. Website des Veranstalters:
http://www.jungewelt.de/termine/index.php?id=11787

MÜNCHEN, Donnerstag, 9.12.2010, "Verleihung des Kunstpreises Blasphemie `Der freche Mario´ und des `Schraubenschlüssels am Bande´. Veranstalter: bfg München. Veranstaltungsort: 84 GHz, Georgenstr. 84 im Keller, 80799 München. Einlass: 19.00 Uhr (siehe oben)

ZÜRICH (Schweiz), Freitag, 10.12.2010, "Trennung von Religion und Staat?", Podiumsdiskussion mit Parteivertretern. Zu den Teilnehmern gehören: Cédric Wermuth (Präsident Juso), Brenda Mäder (Präsidentin Jungfreisinn), Caesar Andres (Vizepräsident JCVP), Jonas Landolt (Co-Präs. JGrüne Stadt Zürich), Eliane Hiestand (JSVP Kanton Zürich) und Reto Gubelmann (EVP Kanton St. Gallen). Eingangsreferat: Valentin Abgottspon (Präsident Freidenker Wallis). Veranstalter: Hochschulgruppe "frei denken" (offizielle Vertreterin der gbs und der Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS) im Hochschulumfeld). Veranstaltungsort: Raum KOL-F-118 an der Uni Zürich (Rämistraße 71). Beginn: 18.15 Uhr.
Weitere Informationen unter:
http://www.giordano-bruno-stiftung.ch

STUTTGART, Samstag, 11.12.2010, "Wer hat Angst vor der Evolution? Darwin und die Folgen", Vortrag von Dr. Sabine Paul (gbs-Beiratsmitglied). Veranstalter: Offene Akademie Stuttgart. Veranstaltungsort: Arbeiterzentrum Süd Stuttgart, Bruckwiesenweg 10, 70327 Stuttgart-Untertürkheim. Beginn: 14.00 Uhr.
Weitere Informationen unter:
http://www.arbeiterbildungszentrum.de/mitteilungen/OA_Programm_Stuttgart...

BERLIN, Sonntag, 12.12.2010, "Jesus Companies – Evangelikale in Deutschland", Lesung mit Felix Thiessen (Bundesvorsitzender der "Jungen Atheisten"). Veranstalter: EHBB e.V. (Evolutionäre Humanisten Berlin-Brandenburg im Förderkreis der gbs). Veranstaltungsort: Freies Museum Berlin, Potsdamer Straße 91, 10785 Berlin. Einlass und Frühstück: 11.30 Uhr, Lesung: 12.00 Uhr (siehe oben)

STUTTGART, Sonntag, 12.12.2010, "Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs", Vortrag von Dr. Colin Goldner (gbs-Beiratsmitglied). Veranstalter: Offene Akademie Stuttgart. Veranstaltungsort: Arbeiterzentrum Süd Stuttgart, Bruckwiesenweg 10, 70327 Stuttgart-Untertürkheim. Beginn: 16.00 Uhr.
Weitere Informationen unter:
http://www.arbeiterbildungszentrum.de/mitteilungen/OA_Programm_Stuttgart...

BERLIN, Sonntag, 19.12.2010, "Ich bin Zeugin des Ehrenmords an meiner Schwester", Lesung mit Nourig Apfeld, Moderation: Dr. Michael Schmidt-Salomon (gbs-Vorstandssprecher). Veranstalter: EHBB e.V. (Evolutionäre Humanisten Berlin-Brandenburg im Förderkreis der gbs). Veranstaltungsort: Freies Museum Berlin, Potsdamer Straße 91, 10785 Berlin. Einlass und Frühstück: 11.30 Uhr, Lesung: 12.00 Uhr (siehe oben)

 

Mit freundlichen Grüßen
Das gbs-Newsletter-Team