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Die Giordano-Bruno-Stiftung übernimmt die Meldungen von den jeweiligen Veranstaltern. Bitte überprüfen Sie, ob die Veranstaltung tatsächlich stattfindet (siehe den angegebenen Link unter "Veranstalter" in der Terminanzeige). Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, beim Veranstalter nachzufragen.

Foto: Evelin Frerk

26. 01.

Gegen Islamismus und Fremdenfeindlichkeit

Veranstaltung mit der Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi in Marburg

Der politische Islam ist weltweit im Aufwind. Islamistische Regimes profitieren vom Machtvakuum, das durch den Syrienkrieg ausgelöst wurde, und feiern politische wie militärische Erfolge. Gleichzeitig schafft es der globale Djihadismus, immer mehr Anhänger_Innen für sich zu gewinnen, auch in Europa. Neben diesen offen gewaltförmigen Ausdrucksformen islamistischer Machtansprüche versuchen islamistische Bewegungen, z.B. mit HIlfe des Zentralrats der Muslime, über Lobbyarbeit und Beteiligung an Gremien gesellschaftliche Akzeptanz zu erlangen und Wirkmacht zu entfalten.

Eine Kritik an diesen Bewegungen ist mehr als notwendig, führt jedoch immer wieder dazu, dass diese von den erstarkenden rechten Strömungen wie Pegida und der AfD vereinnahmt wird. Wie eine offensive Opposition gegen islamistische Strömungen aussehen kann, ohne rechten Kräften in die Hände zu spielen, soll diese Veranstaltung erläutern.

Mina Ahadi wurde 1956 im Iran geboren. Sie musste ihr Medizinstudium nach der islamischen Revolution 1979 abbrechen, da sie als linke Oppositionelle verfolgt wurde. Ihr Mann wurde hingerichtet, sie floh ins kurdische Grenzgebiet zwischen Iran und Irak, wo sie zehn Jahre lang als Partisanin lebte. 1990 kam sie nach Österreich, erhielt dort Asyl und zog 1996 nach Deutschland. In ihrem Kampf für Frauen- und Menschenrechte gründete Mina Ahadi 2001 das "Komitee gegen Steinigung" und 2004 das "Komitee gegen Todesstrafe". Als Koordinatorin und Sprecherin beider Komitees arbeitete sie weltweit mit Menschenrechtsorganisationen zusammen und rettete dadurch vielen zum Tode Verurteilten das Leben. 2007 war sie Mitgründerin des "Zentralrats der Ex-Muslime", dessen erste Vorsitzende sie heute ist.