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Alibri Verlag

13. 05.

Lebenslänglich hinter Gittern: Zum Leid der Tiere im Zoo

Vortrag von Colin Goldner in Bochum

Vor dem Hintergrund des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) von 1973 war erstmalig der bislang völlig übersehene Anteil von Zoos an der Gefährdung von Wildtierbeständen ins öffentliche Gewahrsein getreten: für jedes in einem Zoo ausgestellte Tier waren zahllose Tiere der gleichen Art beim Fang oder während des Transports zu Tode gekommen; zudem war die Überlebensspanne der letztlich in den Zoos angekommenen Tiere extrem niedrig, so dass ständiger Bedarf an Nachschub bestand. Myriaden an Wildtieren waren insofern seit Anfang des 19. Jahrhunderts für europäische und amerikanische Zoos der freien Wildbahn "entnommen" worden. Erstmalig in ihrer 150jährigen Geschichte sahen die Zoos sich insofern mit massiver Kritik konfrontiert.

Im Versuch, diese Kritik abzuwehren, verständigten sie sich darauf, die bislang gepflogene Zurschaustellung von Wildtieren hinfort mit dem Argument zu rechtfertigen, Zoos leisteten einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz, zu wissenschaftlicher Forschung sowie zu Bildung und Erholung naturentfremdeter Großstädter. Der Psychologe Colin Goldner zeigt in seinem Vortrag auf, wie wenig tragfähig diese Argumentation ist.

Dr. Colin Goldner ist Psychologe, Sachbuchautor und Tierrechtler. Sein besonderes Interesse gilt Menschenaffen, seit 2011 koordiniert er das Great Ape Project. Er ist Mitglied der Gesellschaft für Primatologie und engagiert sich für verschiedene Refugien und Schutzprojekte.