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Foto: Evelin Frerk

22. 04.

"Trennung von Staat und Kirche"

Vortrag von Ingrid Matthäus-Maier im Rahmen des alternativen Pilgerprogramms „Heilig´s Röckle“ in Trier

Die katholische Kirche genießt in Deutschland – auch dank des „Heiligen Jahres“ 1933, in dem nicht nur die größte Heilig-Rock-Wallfahrt aller Zeiten stattfand, sondern auch das Reichskonkordat zwischen Nazideutschland und dem Vatikan geschlossen wurde – Privilegien wie in keinem anderen Land der Erde.

Nicht nur, dass die Kirchensteuer vom Staat eingezogen wird und die kirchlichen Institutionen jährlich mit Milliardenbeträgen subventioniert werden, die Kirche kann sich innerhalb ihres Einflussbereichs sogar über geltende gesetzliche Bestimmungen hinwegsetzen. So können Angestellte in katholischen Betrieben ihre Arbeitsstelle verlieren, bloß weil sie einen geschiedenen Partner geheiratet haben oder sich dazu bekennen, in einer homosexuellen Beziehung zu leben. Die ehemalige deutsche Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier hält derartige Privilegien für nicht mehr zeitgemäß. Sie fordert die konsequente Trennung von Staat und Kirche.

Ingrid Matthäus-Maier trat 1969 in die F.D.P. ein und wurde 1972 Bundesvorsitzende der Jungdemokraten. Nach dem Koalitionswechsel 1982 ("geistig-moralische Wende") trat sie aus der F.D.P aus und auf Drängen von Willy Brandt in die SPD ein. Sie war Mitglied des Bundestages von 1976 bis 1982 und von 1983 bis 1999. Die "rote Ingrid", wie sie von Journalisten bezeichnet wurde, war maßgeblich an der Formulierung des 1974 entstandenen FDP-Kirchenpapiers „Freie Kirche im Freien Staat“ beteiligt, das eine klare Trennung von Staat und Kirche forderte. 1998 wurde sie mit dem CICERO-Rednerpreis ausgezeichnet.
 

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