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07. 01.

"Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung"

Wolf-Hartmut Kupfer stellt das Buch von Philipp Blom in Düsseldorf vor

Während die gemäßigten Aufklärer wie etwa Voltaire, Rousseau und Kant im Vordergrund der Rezeption der Aufklärung stehen, werden die Ideen der radikalen Aufklärer wie z. B. von Holbach und Diderot immer wieder zurückgedrängt bzw. vergessen. Mit seinem Buch unternimmt Blom den Versuch, das Andenken dieser Denker wieder einer breiteren Bevölkerungsschicht ins Gedächtnis zu rufen.

Mit viel Begeisterung erzählt er uns die Geschichte des berühmt-berüchtigten Salons von Holbach in Paris, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts über mehrere Jahrzehnte zweimal in der Woche den progressivsten, subversivsten und geistreichsten Denkern seiner Zeit die damals unerhörte Möglichkeit zu wirklich freiem Meinungsaustausch über philosophische Themen bot, ein Kreis von begeisterten und brillanten Gelehrten, der es bald zu internationaler Berühmtheit brachte. Dort wurde ein Atheismus, evolutionistische Gedanken und eine Ethik vertreten, die für Humanität, Empathie und Eros eintritt, gerade weil es keinen Gott gibt, der der Welt Regeln vorgeben kann, und der Mensch so selbst Hand anlegen muss, um es sich „schön“ zu machen, indem er Leid vermeidet und sich nicht vor seinem eigenen Leib ekelt, im Grunde Ideen, die heute noch aktuell sind, in ihrer Radikalität aber auch heute noch schockieren können.

Die Buchbesprechung findet im Rahmen des "humanistischen Salons" statt, der vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst und der HVD-Ortsgemeinschaft Düsseldorf veranstaltet wird.