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gbs-Newsletter vom 26.9.2022


Die autoritäre Bedrohung

Identitäre Politik als Gefahr für die offene Gesellschaft

Putins Angriff auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf die offene Gesellschaft. Allerdings steht der russische Machthaber mit seiner religiös-nationalistischen Propaganda keineswegs allein da. Identitäre Denkmuster sind weltweit auf dem Vormarsch – wie Michael Schmidt-Salomon in einem Beitrag für das Anfang Oktober erscheinende "bruno."-Jahresmagazin ausführt, den wir auf der gbs-Website vorab veröffentlichen.

(...) Das Erstaunlichste am russischen Einmarsch in die Ukraine war das Erstaunen westlicher Politiker*innen über diesen Einmarsch. Offenbar haben sie bis zum Schluss verdrängt, wie gezielt Wladimir Putin die Grundlagen für die Eskalation geschaffen hat. Denn der Krieg war von langer Hand vorbereitet – nicht nur auf ökonomischer und militärischer, sondern auch auf soziokultureller Ebene: In den letzten 20 Jahren wurden die russischen Bürgerinnen und Bürger systematisch auf eine "russisch-orthodoxe Identität" zugerichtet, auf deren Basis erst jene "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" entstehen konnte, die sich im Krieg gegen die Ukraine entlud.

(...) Das Timing des "neuen russischen Zaren" und seines "orthodoxen Hofpredigers" war jedenfalls perfekt: Am 23. Februar 2022, dem "Tag des Verteidigers des Vaterlandes" (!), predigte Kyrill I., dass der Militärdienst eine "Manifestation der Nächstenliebe" und "ein Beispiel für die Treue zu den hohen moralischen Idealen der Wahrheit und Güte" sei. Nur einen Tag später stellte Putin seine Liebe für "Wahrheit und Güte" unter Beweis, als er in die Ukraine einmarschierte.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der gbs-Website...


»Dies könnte der Anfang vom Ende des islamischen Regimes sein!«

Die Proteste im Iran treiben auch in Deutschland viele Menschen auf die Straße

Seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die im Gewahrsam der religiösen Sittenpolizei ums Leben kam, protestieren Zehntausende Iranerinnen und Iraner gegen die eigene Regierung. Nun gilt es zu verhindern, dass das Mullah-Regime die Proteste ebenso blutig niederschlägt wie die "Grüne Revolte" im Jahr 2009.

"Dies könnte der Anfang vom Ende des islamischen Regimes sein!", sagt Mina Ahadi, Exil-Iranerin und Vorsitzende des "Zentralrats der Ex-Muslime", die in ihrer Menschenrechtsarbeit seit vielen Jahren von der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt wird. "Der Westen sollte sich in der aktuellen Situation entschieden an die Seite der Protestierenden stellen, die nichts weiter als die Beachtung fundamentaler Menschenrechte einfordern. Deshalb sind wir mit dem Zentralrat der Ex-Muslime und vielen Exil-Iranerinnen und Iranern in den letzten Tagen auch hier in Deutschland auf die Straße gegangen. Es ist das erste Mal seit einem Jahrzehnt, dass es im Iran wieder Hoffnung auf Veränderung gibt. Der Tod von Mahsa Amini, die sterben musste, weil sie ihre Haare angeblich nicht ordnungsgemäß bedeckt hatte, war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wir dürfen die mutigen Menschen, insbesondere die vielen Frauen, die unter Einsatz ihres Lebens momentan gegen das Patriarchat und den politischen Islam ankämpfen, nicht im Stich lassen!"

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Der weltanschaulich neutrale Staat

Festakt zum 80. Geburtstag von Gerhard Czermak am 22. Oktober in Oberwesel

Schon lange vor der Gründung der Giordano-Bruno-Stiftung (2004) und des Instituts für Weltanschauungsrecht (2017) hat Gerhard Czermak die Privilegien der Kirchen kritisiert und für das Gebot der weltanschaulichen Neutralität des Staates gestritten. Zu seinem 80. Geburtstag veranstaltet die gbs im "Haus Weitblick" einen öffentlichen Festakt, an dem sich viele namhafte Personen aus dem gbs-Umfeld beteiligen werden.

"Ohne Gerhards wegweisende Arbeiten wäre das Institut für Weltanschauungsrecht nie entstanden", sagt gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon. "Dass wir in den letzten Jahren einige wichtige Erfolge vor Gericht und in der Politik erzielen konnten (man denke nur an die Aufhebung von § 217 StGB und an die Streichung von § 219a), ist nicht zuletzt sein Verdienst!"

Der Festakt im Haus Weitblick (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) am Samstag, dem 22. Oktober 2022, wird um 14:30 Uhr mit einem Sektempfang beginnen und gegen 18.00 Uhr enden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine vorherige Anmeldung wegen der Sitzplatzbegrenzung jedoch dringend erforderlich.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Veranstaltung am gbs-Stiftungssitz...


»Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den neuen Suttner-Stipendiatinnen und -Stipendiaten!«

Das Bertha von Suttner-Studienwerk fördert ab Oktober 25 Studierende

Mitte September hatte die Auswahlkommission des Bertha von Suttner-Studienwerks (BvS) die Qual der Wahl: Aus den 170 eingegangenen Bewerbungen mussten die 15 besten Kandidat*innen für das "Suttner-Stipendium 2022" gefunden werden. Zusammen mit den 10 Stipendiat*innen aus der letzten Ausschreibung wird das Förderwerk ab Oktober insgesamt 25 Studierende unterstützen.

Die 15 neuen Suttner-Stipendiat*innen stammen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, von der Mathematik, Informatik, Biologie und Medizin über die Wirtschafts-, Politik- und Medienwissenschaften bis zur Psychologie, Designtheorie und Philosophie. Einige Stipendiat*innen fangen gerade erst mit ihrem Studium an, andere arbeiten bereits an ihrer Promotion. Die meisten von ihnen sind an deutschen Universitäten eingeschrieben, andere erweitern ihre Kenntnisse gerade in Cambridge oder am MIT. Die Interessen der Stipendiat*innen sind erstaunlich breit gefächert, gemeinsam ist ihnen allen jedoch die klare Orientierung an humanistischen Werten sowie an einer säkularen und rationalen Sicht der Welt.

Lesen Sie die vollständige Meldung auf der Website des Bertha von Suttner-Studienwerks...


Die nächsten Termine

Die Termine der nächsten Wochen finden Sie, wie immer, im gbs-Terminkalender.

    
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Das gbs-Newsletter-Team