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Newsletter vom 13.1.2021

Inhalt:


Gute Vorsätze fürs neue Jahr

Giordano-Bruno-Stiftung setzt ihre "Rationalitätskampagne" 2021 fort

Da der traditionelle Neujahrsempfang der Giordano-Bruno-Stiftung in diesem Jahr Corona-bedingt nicht stattfinden konnte, erläutert gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon in einer 12-minütigen Videoansprache, weshalb die Stiftung ihr letztjähriges Schwerpunktthema "Die hohe Kunst der Rationalität" fortführen wird und warum eine stärkere Berücksichtigung der Grundregeln des rationalen Argumentierens die gesellschaftliche Debatte – nicht nur in der Corona-Frage – nachhaltig verbessern würde.

Hier geht es direkt zum Videobeitrag auf YouTube. Zusätzliche Informationen zur Neujahrsansprache gibt es auf der gbs-Website.


"Ein Kuss ist kein Verbrechen!"

gbs unterstützt Amed Sherwan in seinem Rechtsstreit mit Facebook und Instagram

Wegen einer Fotoserie, die zwei küssende Männer u.a. vor der Kaaba zeigt, sind derzeit das Instagram-Profil sowie ein Facebook-Beitrag des religionskritischen Bloggers Amed Sherwan gesperrt. Gegen diese Beschneidung der Meinungsfreiheit geht Sherwan nun mit Unterstützung der Giordano-Bruno-Stiftung vor. Der Vorfall belegt ein weiteres Mal, dass das "Netzwerkdurchsetzungsgesetz" (NetzDG) die falschen Prioritäten setzt.

Die Fotoserie zeigt einen angedeuteten Kuss zwischen Amed Sherwan und dem ägyptischen Atheisten Mohamed Hisham vor verschiedenen Hintergründen, etwa vor dem Petersplatz in Rom oder der Kaaba in Mekka. Während die anderen Motive kaum Entrüstung, sondern eher Erheiterung hervorriefen, sorgte das Bild vor der Kaaba für einen gewaltigen Shitstorm, bei dem zahlreiche Kritiker vor offenen Morddrohungen nicht zurückschreckten. Allerdings wurden nicht diese Drohungen gelöscht, sondern vielmehr das Instagram-Profil von Ahmed Sherwan gesperrt sowie zeitweilig auch dessen Facebook-Account. Weiterlesen auf der gbs-Website...


"Ich muss mal dringend austreten!"

Kirchenaustrittsaktion des "11. Gebots"

Wer jetzt seinen Willen bekundet, aus der Kirche austreten zu wollen, kann sich später darauf berufen! Dies verdeutlicht die Kunstaktion "11. Gebot" mit ihrer aktuellen Kampagne "Ich muss mal dringend austreten!" Dass die Standesämter und Amtsgerichte mit der hohen Zahl der Kirchenaustrittswilligen überlastet sind, "darf nicht zum Nachteil der Bürgerinnen und Bürger ausgelegt werden!", meint David Farago, Leiter des "11. Gebots".

Der Ratschlag des "11. Gebots" lautet: "Teilen Sie noch heute Ihren Kirchenaustritt schriftlich gegenüber der dafür zuständigen öffentlichen Stelle mit und verlangen Sie nach einem zeitnahen Termin, um sich den Austritt rückwirkend zum heutigen Datum bescheinigen zu lassen! Verschicken Sie Ihren Austrittswillen besser heute als morgen per Einschreiben mit der Post, Ihren unterschriebenen Brief eingescannt als PDF-Anhang per E-Mail oder dokumentieren Sie Ihren persönlichen Briefkasteneinwurf bei der entsprechenden Kirchenaustrittsstelle z. B. mit dem Handy."

"Alle Austrittswilligen, deren Austrittszeitpunkte von den staatlichen Stellen später nicht akzeptiert werden, können sich im Anschluss beim 11. Gebot melden", erklärt Farago. "Wir werden die eingereichten Fälle von Juristen beurteilen lassen und gegebenenfalls und in Absprache mit den Betroffenen gegen die Ablehnungen juristisch vorgehen." Weiterlesen auf der Website des 11. Gebots...


Kurz notiert

Civil-Courage-Preis an Natalie Grams: Die Homöopathie- und Pseudomedizinkritikerin Nathalie Grams (Mitglied des gbs-Beirats) erhält den mit 20.000 Euro dotierten "Preis für Civil-Courage". In ihrer Preisbegründung schreiben Hertha Beuschel-Menze und Frohmut Menze, die die "Stiftung für Civil-Courage" vor 20 Jahren gegründet haben: "Frau Dr. Grams hat großen Mut und Civil-Courage bewiesen, denn sie hat nicht nur die Diskussion um die evidenzbasierte Medizin auf breiter Basis angestoßen (…) Ihre Ehrlichkeit und ihr Glaube an die Wissenschaft führten dazu, eine finanziell sehr gut gehende Praxis aufzugeben. Dass sie dies über 6 Jahre durchgehalten hat, ohne einzuknicken und sich im Gegenteil wissenschaftlich immer weitere Bereiche erobert hat, sieht die Stiftung zur Förderung der Civil-Courage als einzigartig an und zeichnet Dr. Natalie Grams für diese Lebensleistung mit dem ersten Preis für Civil-Courage der Stiftung aus." Die offizielle Preisverleihung soll im Sommer am gbs-Stiftungssitz "Haus Weitblick" stattfinden (sofern die Corona-Maßnahmen dies zulassen). Weitere Informationen auf dem Portal des Humanistischen Pressedienstes (hpd)…

Philipp Blom bei "Sternstunde Philosophie":  Der Historiker und Bestsellerautor Philipp Blom (Mitglied des gbs-Beirats) hat in der kürzlich ausgestrahlten Folge der SRF-Sendung "Sternstunde Philosophie" sehr deutlich Stellung im Sinne des evolutionären Humanismus bezogen. Ihm zufolge befinden wir uns derzeit am Ende von 3000 Jahren Kulturgeschichte. Am Anfang stand das göttliche Gebot "Macht euch die Erde untertan!" Aufklärung, Industrialisierung und Kolonialismus seien diesem Glauben gefolgt, doch damit sei nun Schluss: Ausbeutung, Wachstumszwang und Selbstüberschätzung der Menschheit, die sich über die Natur erhaben fühlte, haben, so Blom, ausgedient. Die Menschheit brauche eine neue Meistererzählung, eine neue Zukunftsvision. Die komplette Sendung ist online auf der Website des Schweizer Fernsehens zu finden.

Extra3 zum katholischen Missbrauchsskandal: Die Satiresendung "Extra3" hat den Missbrauchsskandal der katholischen Kirche in einem deftigen und bemerkenswert klaren Beitrag aufgearbeitet. Dabei kommt (neben den Satirikern Christian Ehring und Oliver Kalkofe) auch der Jurist und Rechtsphilosoph Reinhard Merkel (Mitglied des gbs- und ifw-Beirats) zu Wort, der 2018 zu den sechs Rechtsprofessoren zählte, die (in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weltanschauungsrecht) bundesweite Strafanzeigen gegen kirchliche Sexualstraftäter stellten. Hier geht es zur Online-Version des 9-minütigen Extra3-Beitrags

Podcast "Julian Huxley und der evolutionäre Humanismus": Vor 75 Jahren trat Julian Huxley seinen Posten als erster Generalsekretär der UNESCO an und vor 60 Jahren publizierte er seinen wegweisenden Aufsatz zum evolutionären Humanismus. Helmut Fink (Mitbegründer von Kortizes und wissenschaftlicher Mitarbeiter der gbs) nahm dies zum Anlass, um im Rahmen der Kortizes-Podcast-Reihe "Freigeist" eine Folge zum Thema "Julian Huxley und der evolutionären Humanismus" aufzunehmen. In etwas mehr als 30 Minuten erläutert Helmut Fink die wesentlichen Lebensstationen Huxleys sowie seine zentralen Gedanken zum evolutionären Humanismus, die letztlich auch zur Gründung der Giordano-Bruno-Stiftung führten. Reinhören lohnt sich – und ist kostenfrei möglich über diesen Link!


Die nächsten Termine

Die Termine der nächsten Wochen finden Sie, wie immer, im gbs-Terminkalender.

 
Mit freundlichen Grüßen
Das gbs-Newsletter-Team
https://www.giordano-bruno-stiftung.de