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Newsletter vom 6.9.2018

 

  • WIE muss Technik? gbs veröffentlicht Positionspapier zu den Folgen der Digitalisierung
  • Stuttgarter Zukunftssymposium: Stark reduzierte Teilnahmegebühr für gbs-Mitglieder
  • Die Bindung der Verwaltung an Recht und Gesetz darf nicht verhandelbar sein: Offener Brief an Justizministerin Dr. Katarina Barley
  • Heidelberger Disputation reloaded: Manfred Lütz und Rolf Bergmeier diskutieren über 2000 Jahre Christentum
  • Literaturempfehlungen
  • Die nächsten Termine 
     

WIE muss Technik?

gbs veröffentlicht Positionspapier zu den Folgen der Digitalisierung

Der technische Fortschritt gibt dem Menschen immer effektivere Werkzeuge an die Hand – doch unter welchen ethischen Kriterien sollten sie eingesetzt werden? Die aktuelle Broschüre der Giordano-Bruno-Stiftung mit dem Titel "WIE muss Technik?" geht dieser Frage nach und untersucht, wie die universellen Menschenrechte im Zeitalter der Digitalisierung verteidigt werden können.

"Im Fokus der Menschenrechte stehen die einzelnen Individuen – nicht Nationen, Religionsgemeinschaften, ethnische Gruppen oder multinationale Konzerne. Diesen zentralen Maßstab einer humanistischen Ethik gilt es zu verteidigen – gerade auch im Hinblick auf die sozialen Veränderungen, die durch die digitale Revolution ausgelöst werden." So heißt es im Klappentext der 16-seitigen Broschüre "WIE muss Technik?", die ab sofort kostenfrei beim gbs-Sekretariat bestellt bzw. über die Website der Giordano-Bruno-Stiftung heruntergeladen werden kann.

Die gbs-Broschüre gibt einen komprimierten Überblick über die ethischen Herausforderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen. Weitere Informationen unter:
/meldung/wie-muss-technik

Stuttgarter Zukunftssymposium

Stark reduzierte Teilnahmegebühr für gbs-Mitglieder

Unter dem Motto "Mensch bleiben im Maschinenraum" diskutieren am 23. und 24. November 2018 führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft über zentrale Fragen der Digitalisierung. Der Ticketverkauf für das "Stuttgarter Zukunftssymposium" hat bereits begonnen. gbs-Mitglieder (MitarbeiterInnen, Beirat, Stifterkreis, Förderkreis) profitieren dabei von einer stark ermäßigten Teilnahmegebühr in Höhe von 45 Euro (inkl. Mittagsbüffet). Zum Vergleich: Privatpersonen ohne Ermäßigung zahlen für die Teilnahme 95 Euro, Unternehmensvertreter 195 Euro.

Weitere Informationen:
https://stuttgarter-zukunftssymposium.de/

Die Bindung der Verwaltung an Recht und Gesetz darf nicht verhandelbar sein

Offener Brief an Justizministerin Dr. Katarina Barley

Das Institut für Weltanschauungsrecht (ifw) hat am Dienstag einen Offenen Brief an die Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Katarina Barley, verschickt. Hintergrund ist die Weigerung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) sowie des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), eine höchstrichterliche Entscheidung umzusetzen, wonach schwerstkranke Menschen das Recht haben, todbringende Medikamente zur Beendigung ihres Leidens zu erhalten.

Nachdem sich Ministerin Barley in der jüngsten Vergangenheit gegenüber dem Innenministerium dafür stark gemacht hatte, Gerichtsurteile zu achten, fordert das ifw sie dazu auf, sich nun auch gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium für die Rückkehr zum Rechtsstaat einzusetzen: "Hier geht es jetzt darum, Schritte zu ergreifen, dass die Missachtung des Rechtsstaats durch die Hausleitungen des BMG und des BfArM schnellstmöglich beendet wird. Um ein eingangs zitiertes Wort von Ihnen aufzugreifen: Die Bindung der Verwaltung an Recht und Gesetz darf nicht verhandelbar sein – auch nicht bei der Sterbehilfe."

Hier finden Sie den Offenen Brief des Instituts für Weltanschauungsrecht im Originalwortlaut:
https://weltanschauungsrecht.de/offener-brief-BMJV-sterbehilfe

Heidelberger Disputation reloaded

Manfred Lütz und Rolf Bergmeier diskutieren über 2000 Jahre Christentum

Vor 500 Jahren, so wird es überliefert, stritt der Theologe und Mönch Martin Luther mit der alten Kirche in Heidelberg um einen reformierten Glauben. Heute schreibt der Theologe und Psychiater Manfred Lütz einen Bestseller über die so genannten Skandale des Christentums, auf dem heutigen Stand der Forschung – behauptet er. Doch der Historiker (und gbs-Beirat) Rolf Bergmeier widerspricht. Er sieht in seinem neuen Buch im Christentum spätestens seit dem Jahre 380 einen verhängnisvollen "Religionstsunami".

Was stimmt, was stimmt nicht? Sind Agnostiker blind für die Leistungen des Christentums und Christen blind für seine Schwächen? 500 Jahre danach, die Heidelberger Disputation reloaded. Moderiert wird die Veranstaltung am 16. September im Deutsch-Amerikanischen Institut in Heidelberg (DAI) von gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon. Tickets zur Veranstaltung können über die Website des DAI erworben werden:
https://dai-heidelberg.de/de/veranstaltungen/heidelberger-disputation-reloaded-20840/

Literaturempfehlungen

Rolf Bergmeier: Machtkampf. Die Geburt der Staatskirche. Vom Sieg des Katholizismus und den Folgen für Europa. Alibri 2018. gbs-Beirat Rolf Bergmeier schildert in seiner neuesten Veröffentlichung den "Religions-Tsunami", der durch die Veröffentlichung des kaiserlichen Edikts "Cunctos Populos" im Jahr 380 ausgelöst wurde. Auf einen Schlag wurden die Bürgerinnen und Bürger des römischen Reiches einer Religion unterworfen, welche "katholisch" genannt wurde, aber mit dem ursprünglichen Christentum, so Bergmeier, kaum noch etwas zu tun hatte. Eine brillant geschriebene Analyse eines geschichtlichen Ereignisses, das die antike Welt erschütterte und dessen Folgen bis heute spürbar sind.
Verlagsseite zum Buch:
http://www.alibri-buecher.de/Buecher/Geschichte/Rolf-Bergmeier-Machtkampf::636.html

Karlheinz Deschner: Was ich denke. Schriften zu Philosophie und Weltanschauung. Alibri 2018. Karlheinz Deschner war nicht nur ein herausragender Kirchen- und Literaturkritiker, sondern auch ein tiefgründiger Denker, der sich den fundamentalen Fragen der Philosophie stellte. Der 6. Band der Deschner-Edition bei Alibri zeigt den Autor der "Kriminalgeschichte des Christentums" als einen "unheilbaren" Skeptiker, für den die sogenannten letzten Fragen offen bleiben mussten, sowie als einen überzeugten Humanisten, der sich konsequent auf die Seite der Unterdrückten stellte. Zusätzlich zu Deschners Texten finden sich in dem Sammelband auch Reden von Richard Dawkins und Michael Schmidt-Salomon, die auf gemeinsamen Veranstaltungen mit Karlheinz Deschner gehalten wurden.  Ein Muss für Deschner-Fans!
Verlagsseite zum Buch:
http://www.alibri-buecher.de/Buecher/Kulturkritik/Karlheinz-Deschner-Was-ich-denke::622.html

Gerhard Czermak / Eric Hilgendorf: Religions- und Weltanschauungsrecht. Eine Einführung (2. Auflage). Springer 2018. Im Jahr 2008 legten die Juristen Gerhard Czermak und Eric Hilgendorf (beide Beiratsmitglieder der gbs sowie des Instituts für Weltanschauungsrecht) ihr Springer-Lehrbuch zum Religions- und Weltanschauungsrecht vor. Nun, zehn Jahre später, ist eine stark erweiterte und verbesserte 2. Auflage erschienen, welche die neuere Rechtsprechung und Rechtsliteratur berücksichtigt. Ein juristisches Grundlagenwerk, an dem niemand vorbeikommt, der sich ernsthaft für religionspolitische und verfassungsrechtliche Fragen interessiert.
Verlagsseite zum Buch:
https://www.springer.com/de/book/9783662560778

Colin Goldner / Krystina & Manuel Valverde: Lotte Siebengescheit geht in den Zoo – und findet’s gar nicht toll! Alibri 2018. Lotte Siebengescheit (sozusagen die kleine Schwester von "Susi Neunmalklug", die 2009 die Evolution erklärte) zeigt ihrer Oma bei einem gemeinsamen Zoo-Besuch auf, warum es gar nicht lustig ist, Tiere zu quälen. Die Verse, die gbs-Beirat Colin Goldner (Leiter der deutschen Sektion des "Great Ape Project") zu dem Buch gedichtet hat, haben Krystina und Manuel Valverde in "Wallace & Gromit-Manier" aufwändig und liebevoll illustriert. Das Buch ist ein wahrer Augenschmaus, doch die niedliche Form führt keineswegs dazu, Tierleid zu verharmlosen. Im Gegenteil: Colin Goldner hat seiner kleinen, veganen Tierrechtlerin mitunter harte Worte in den Mund gelegt. Dies wird sicherlich nicht allen gefallen und vielleicht auch heftigere Diskussionen auslösen. Unzweifelhaft ist aber, dass Lotte Siebengescheit das mit Abstand schönste "Zoohasserbuch" ist, das jemals vorgelegt wurde. Zusätzliches Highlight: Wer das Buch erwirbt, findet im Internet eine professionelle Hörbuchversion, gelesen von Daniela Wakonigg.
Verlagsseite zum Buch:
http://www.alibri-buecher.de/Buecher/Kulturkritik/Goldner-Valverde-Valverde-Lotte-Siebengescheit-geht-in-den-Zoo::639.html

Kater Abraham & Kater Sokrates: …der herr jesus sprach: lachen erlöst. eine kätzerische religionsphilosophische satiere für gewiefte spaßvögel. edition winterwork 2017. Dieses in konsequenter Kleinschrift geschriebene "Katzenphilosophie-Buch" zählt zu den merkwürdigsten Veröffentlichungen, die der Newsletter-Redaktion je zugegangen sind. Auf rund 300 Seiten untersuchen Kater Abraham (Theologe) und Kater Sokrates (Philosoph) die kuriosen religiösen Gepflogenheiten der Menschen – mitunter mit bemerkenswertem philosophischem Tiefgang, dann aber auch wieder ungehemmt kalauernd bzw. "garantiert vergnüglich, aber ohne vergnügungssteuer", wie es im Klappentext heißt. Interessant: Hinter dieser ungewöhnlichen "kätzerei" steckt eine deutsche Philosophieprofessorin, die, wie es scheint, einen ganz eigenen Sinn für Humor entwickelt hat.
Website zum Buch:
http://www.kater-sokrates-philosoph.de/
 

Die nächsten Termine

Die Termine der nächsten Wochen (u.a. der große "Cradle to Cradle-Kongress" in Lüneburg) finden Sie, wie immer, im gbs-Terminkalender:
/termine

Mit freundlichen Grüßen
Das gbs-Newsletter-Team
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