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Great Ape Project kritisiert Haltungsbedingungen von Menschenaffen in deutschen Zoos

Bemerkenswerte Titelgeschichte des "National Geographic"

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Foto: Jutta Hof

Gut ein Drittel der deutschen Zoos dürften keine Menschenaffen halten. Auch in den meisten anderen Zoos hierzulande sind die Haltungsbedingungen mangelhaft. Dies geht aus einer Untersuchung von Colin Goldner (gbs-Beirat und Leiter des Great Ape Project Deutschland) hervor, deren zentrale Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "National Geographic" veröffentlicht wurden.

 

Im Juli-Heft des Magazins "National Geographic" findet sich eine 34-seitige, reich illustrierte Titelgeschichte zu den Großen Menschenaffen und den Forderungen des Great Ape Project. Autor Jürgen Nakott geht in seinem lesenswerten Artikel "Wie du und ich – Wieviel Mensch steckt im Affen?" auf die bemerkenswerten Fähigkeiten von Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans ein, erläutert die enge Verwandtschaft zum Menschen, thematisiert aber auch die katastrophalen Bedingungen, unter denen Große Menschenaffen in Deutschland meist leben müssen. Im Zentrum des Artikels stehen die Forderungen des Great Ape Project, das von der Giordano-Bruno-Stiftung im vergangenen Jahr wiederbelebt wurde.

Im Rahmen seiner Tätigkeit als Leiter des Great Ape Project Deutschland hat gbs-Beirat Colin Goldner in den vergangenen Monaten sämtliche deutsche Zoos besucht, die Menschenaffen halten. Die Ergebnisse seiner Studie sind erschreckend: In den meisten Zoos sind die Haltungsbedingungen mangelhaft, in einem Drittel der Zoos sogar derart ungenügend, dass ihnen die Erlaubnis, Menschenaffen zu halten, sofort entzogen werden müsste.

Goldners ausführliche Studie über Menschenaffen in Deutschland wird zwar erst im Dezember im Alibri Verlag erscheinen, in der aktuellen Ausgabe von "National Geographic" sind jedoch einige seiner Forschungsergebnisse vorab veröffentlicht worden. Anhand einer Übersichtskarte kann man nun ablesen, in welchen zoologischen Einrichtungen zurzeit besonders akuter Handlungsbedarf besteht: Auf der roten Liste der Tierparks mit absolut ungenügenden Haltungsbedingungen stehen Gmeinweiler, Straubing, Schwaigern, Landau, Wuppertal (Schimpansen- und Bonobo-Gehege), Delbrück, Bad Pyrmont, Magdeburg, Osnabrück (Orang-Utan-Gehege), Hönow, Wietzendorf, Rostock und Gettorf.

Immerhin: In Rostock werden die Anlagen für Menschenaffen derzeit modernisiert. Die gbs wird gemeinsam mit den anderen Unterstützern des Great Ape Project darauf drängen, dass dies auch in den anderen Standorten geschieht – auch dort, wo die Haltungsbedingungen "bloß" mangelhaft sind! gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon erklärte dazu: "Da Menschenaffen im philosophischen Sinne 'Personen' sind, also über Ich-Bewusstsein, individuelle Lernerfahrungen und Präferenzen für die Zukunft verfügen, sind wir in besonderer Weise verpflichtet, ihre Würde zu achten. Das bedeutet unter anderem, dass sämtliche Zoos modernen primatologischen Erkenntnissen genügen müssen. Wo dies nicht garantiert werden kann, müssen die Betreiber vom Gesetzgeber dazu gezwungen werden, die Haltung von Menschenaffen aufzugeben."

 

Links zu diesem Artikel

Auszug aus der Titelgeschichte des "National Geographic":
http://www.nationalgeographic.de/reportagen/grundrechte-fuer-menschenaffen

Deutschsprachige Website des Great Ape Project:
http://www.greatapeproject.de

gbs-Broschüre "Bruder Schimpanse, Schwester Bonobo”:
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Englische Ausgabe der Broschüre:
/sites/default/files/download/great...