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Newsletter vom 28.02.2014

"Hoffnung Mensch": Offizielle Präsentation des neuen Buchs von Michael Schmidt-Salomon am 9. März in Oberwesel +++ Selbstbestimmung am Lebensende: Humanistische Verbände stellen am 12. März ihr "10-Punkte-Papier" zur Suizidbeihilfe" vor +++ Die Krise der katholischen Kirche: Interview mit Michael Schmidt-Salomon zum Jahrestag des Papstrücktritts +++ Kurz notiert: Ralf König-Ausstellung in Frankfurt / gbs-Autoren auf der Leipziger Buchmesse +++ Neue Bücher von Gerhard Czermak, Frank Wuketits, Arzu Toker und Thomas Metzinger +++ Die nächsten Termine

 

"HOFFNUNG MENSCH": OFFIZIELLE PRÄSENTATION DES NEUEN BUCHS VON MICHAEL SCHMIDT-SALOMON AM 9. MÄRZ IN OBERWESEL

Ist der Mensch tatsächlich nur ein "fataler Irrläufer der Natur", um den es nicht schade wäre, würde er von der Erde verschwinden? Nein, sagt Michael Schmidt-Salomon, der in seinem neuen Buch darlegt, dass wir Menschen das Potenzial haben, immer besser, immer "humaner" zu werden. Schmidt-Salomon wird "Hoffnung Mensch - Eine bessere Welt ist möglich" erstmalig am 9. März am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel vorstellen. Ab dem 10. März wird das Buch, das für die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung sicherlich ähnliche Bedeutung haben wird wie das 2005 erschienene "Manifest des evolutionären Humanismus", offiziell in den Handel kommen.

Die Veranstaltung mit Michael Schmidt-Salomon am 9. März 2014 im Haus WEITBLICK (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) beginnt um 14.30 Uhr. Da die Sitzplätze begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung über die Mailadresse steffen[AT]giordano-bruno-stiftung[PUNKT]de erforderlich. Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind. Der Eintritt beträgt 10 Euro, für Schüler, Studenten und Erwerbslose: 5 Euro.

Auf der Veranstaltung in Oberwesel werden die ersten Exemplare von "Hoffnung Mensch" erhältlich sein. Das im Piper-Verlag publizierte Buch umfasst 364 Seiten, die Hardcover-Ausgabe kostet 19,99 Euro, das E-Book 15,99 Euro. Weitere Lesungen sind u.a. in Erlangen, Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Leipzig, Berlin, Düsseldorf, in der Schweiz und in Österreich geplant (zum Teil finden sich diese Termine bereits im gbs-Veranstaltungskalender).

Weitere Infos zur Veranstaltung:
/meldung/hoffnung-mensch

Infos zu "Hoffnung Mensch":
http://www.hoffnung-mensch.de/p/buch.html

Das Buch bei unserem Kooperationspartner denkladen.de vorbestellen:
http://www.denkladen.de/Erkenntnis-Lebenskunst/Humanismus/Schmidt-Salomo...

 

SELBSTBESTIMMUNG AM LEBENSENDE: HUMANISTISCHE VERBÄNDE STELLEN IHR "10-PUNKTE-PAPIER ZUR SUIZIDBEIHILFE" AM 12. MÄRZ IN BERLIN VOR

Die Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben (DGHS), der Humanistische Verband Deutschland (HVD), die Humanistische Union (HU) und die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) haben ein "10-Punkte-Papier zur Suizidbeihilfe" formuliert, das am 12. März im Haus der Bundespressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Mit der gemeinsamen Initiative reagieren die Verbände auf die aktuelle Debatte zur Sterbehilfe, insbesondere auf Forderungen der CDU/CSU, der Kirchen sowie der Bundesärztekammer, den bislang in Deutschland erlaubten ärztlich assistierten Suizid – gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit – zu erschweren oder gar zu verbieten.

Eine solche Kriminalisierung richtet sich gegen Gestaltungsmöglichkeiten für das eigene Lebensende, die eine stabile Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land einfordert. Um diesen Menschen eine Stimme zu geben, haben die wichtigsten humanistischen Organisationen in Deutschland ein "10-Punkte-Papier zur Suizidbeihilfe" formuliert, das Elke Baezner (DGHS), Gita Neumann (HVD), Johann-Albrecht Haupt (HU) sowie die gbs-Beiratsmitglieder Ingrid Matthäus-Maier und Uwe-Christian Arnold am 12. März erläutern werden.

Die Veranstaltung im Haus der Bundespressekonferenz (Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin, Raum 3) beginnt um 11.00 Uhr. Medienvertreter können sich bis zum 10. März telefonisch unter 030 / 21 22 23 37-22 / 23 (DGHS) oder 030 / 613904-34030 (HVD) anmelden. Die Anmeldung ist auch per Email möglich (bitte wenden Sie sich an presse[AT]dghs.de oder presse[AT]humanismus.de). Im Anschluss an die Pressekonferenz besteht die Möglichkeit zu Einzel-Interviews.

 

DIE KRISE DER KATHOLISCHEN KIRCHE: INTERVIEW MIT MICHAEL SCHMIDT-SALOMON ZUM JAHRESTAG DES PAPSTRÜCKTRITTS

Vor einem Jahr trat Benedikt XVI. vom Papstamt zurück. Seither, so heißt es, weht ein neuer Wind im Vatikan. Doch die Hoffnungen liberaler Katholiken werden sich nicht erfüllen, erklärte gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon unlängst in einem Gespräch mit dem Humanistischen Pressedienst, das wir hier auszugsweise dokumentieren.

hpd: Herr Schmidt-Salomon, kurz nach der Rücktrittsankündigung von Benedikt XVI. gaben Sie dem hpd ein Interview, in dem Sie darlegten, dass Joseph Ratzinger die katholische Kirche auf die Auseinandersetzung mit dem evangelikalen Spektrum vorbereitet habe. Sie meinten in dem Zusammenhang, dass sich die Kirche in Zukunft weniger auf Europa als auf Lateinamerika, Afrika und Asien konzentrieren werde und vermuteten, dass der nächste Papst möglicherweise nicht aus Europa stammen werde.
Bekanntlich wurde wenige Wochen später mit Jorge Mario Bergoglio der erste Lateinamerikaner zum Papst gewählt. Entspricht das, was Franziskus in den vergangenen elf Monaten getan hat, Ihren Erwartungen?

Schmidt-Salomon: Ja, tatsächlich setzt er exakt dort an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Nachdem Benedikt die theologische Ausrichtung der Kirche an evangelikale Bedürfnisse angepasst hat, vollzieht Franziskus nun einen entsprechenden Wandel in der Amtsführung. Ganz bewusst präsentiert er sich als Gleicher und Gleichen und verzichtet auf den traditionellen Pomp, der in evangelikalen Kreisen nie gut angekommen ist.

hpd: In Europa wird die Bescheidenheit des neuen Papstes als Zeichen für eine mögliche Liberalisierung der katholischen Kirche gedeutet. Zu Recht?

Schmidt-Salomon: Nein. Möglicherweise wird es kleinere Reformen geben, etwa die Zulassung von Wiederverheirateten zu den Sakramenten, aber an dem rigorosen Nein der Kirche beispielsweise zum Schwangerschaftsabbruch oder zur Homo-Ehe wird sich nichts ändern. Nach allem, was ich von Franziskus gelesen habe, vertritt er in ethischen Fragestellungen schärfere Positionen als sein Vorgänger, womit er ebenfalls beim überwiegenden Teil der Evangelikalen auf Gegenliebe stoßen wird.

hpd: Eine von Franziskus angestoßene Umfrage hat allerdings ergeben, dass die Gläubigen in Deutschland kaum etwas mit der katholischen Sexualmoral anfangen können. Selbst bayerische Katholiken scheren sich nicht mehr um die kirchlichen Dogmen zur Empfängnisverhütung oder zum Schwangerschaftsabbruch. Viele deutsche Katholiken treten auch für die Anerkennung homosexueller Partnerschaften ein. Wie wird der Papst darauf reagieren?

Schmidt-Salomon: Die europäischen Umfrageergebnisse werden ihn nicht von seiner theologischen Linie abbringen – zumal Katholiken in anderen Teilen der Welt deutlich andere Haltungen zeigen. So finden die Positionen des Vatikans bei afrikanischen Gläubigen ungeteilte Zustimmung. In Nigeria etwa, wo vor kurzem das Anti-Homosexuellen-Gesetz verschärft wurde und zurzeit eine fürchterliche Hetzjagd auf Schwule stattfindet, hat die Bischofskonferenz die schwulen- und lesbenfeindliche Politik der Regierung als "Schritt in die richtige Richtung" gelobt.
Erzbischof Ignatius Kaigama, der Chef der nigerianischen Bischofskonferenz, sprach angesichts der internationalen Proteste gegen die nigerianischen Menschenrechtsverletzungen sogar von einer "Verschwörung der entwickelten Welt, die unser Land und unseren Kontinent zur Müllhalde machen will, indem sie für alle unmoralischen Praktiken wirbt." So deutlich wird Franziskus seine Kritik an dem "Laster" der Homosexualität sicherlich nicht öffentlich formulieren, zweifellos aber steht er seinen afrikanischen Glaubenskollegen sehr viel näher als den weitgehend säkularisierten Katholiken aus Deutschland.

Lesen Sie weiter unter:
http://hpd.de/node/17826

 

KURZ NOTIERT

RALF KÖNIG-AUSSTELLUNG IN FRANKFURT: gbs-Beirat Gerhard Haderer wurde bereits 2011 als "Meister der komischen Kunst" mit einer großen Werkschau im "caricatura museum frankfurt" gewürdigt, gbs-Beirat Ralf König erfährt in den nächsten Monaten die gleiche Ehre. Von Ende März bis Anfang August wird eine große Sammlung seiner Werke unter dem Titel: "Paul versus Paulus" in Frankfurt zu sehen sein. Bei der Ausstellungseröffnung am 26. März hält Michael Schmidt-Salomon die Laudatio auf den Comiczeichner.
Website des Museums:
http://www.caricatura-museum.de/

GBS-AUTOREN AUF DER LEIPZIGER BUCHMESSE: Begleitend zur Leipziger Buchmesse finden in der Leipziger Innenstadt wieder zahlreiche Veranstaltungen statt, bei denen auch gbs-Autoren ihre neuen Bücher vorstellen. So wird Hamed Abdel-Samad am 13. März die Thesen seines neuen Buchs "Der islamische Faschismus" präsentieren. Ralf König liest am 15. März 2014 aus "Konrad & Paul: Raumstation Sehnsucht", Andreas Altmann am 15. und 16. März aus "Verdammtes Land. Eine Reise durch Palästina".
Michael Schmidt-Salomon ist am 15. März gleich an zwei Veranstaltungen beteiligt: Zunächst wird er im Rahmen des ersten "Feuer!-Abends" des neuen "Feuer!"-Literaturmagazins aus "Hoffnung Mensch" vortragen und anschließend mit der ehemaligen niedersächsischen Umweltministerin und Greenpeace-Aktivistin Monika Griefahn, dem bildenden Künstler Helge Hommes und der Sängerin/Autorin Luci van Org über die Frage "Wie wollen wir leben?" diskutieren.
Weitere Infos zu den Veranstaltungen gibt es im gbs-Terminkalender:
/termine

 

NEUE BÜCHER VON GERHARD CZERMAK, FRANZ M. WUKETITS, ARZU TOKER UND THOMAS METZINGER

GERHARD CZERMAK: PROBLEMFALL RELIGION. EIN KOMPENDIUM DER RELIGIONS- UND KIRCHENKRITIK. 480 SEITEN, HARDCOVER. TECTUM VERLAG 2014.
gbs-Beirat Gerhard Czermak argumentiert in "Problemfall Religion" hart, aber fair. Seine Anklage insbesondere gegen die christlichen Kirchen ist so breit aufgestellt wie bestürzend konkret. Dabei wirbelt er nicht bloß Staub aus längst vergangenen Zeiten auf, sondern bringt auch aktuelle Fakten ans Licht, die selbst Gläubigen noch gänzlich unbekannt sein dürften. Michael Schmidt-Salomon urteilte nach der Lektüre: "Dieses Buch ersetzt eine halbe Bibliothek. Gerhard Czermak ist es gelungen, alle relevanten Probleme, die mit religiösen Heilserzählungen einhergehen, in brillanter Weise zusammenzufassen. Unbedingt empfehlenswert!"
Auf dem Portal des Humanistischen Pressedienstes gab es gleich zwei Rezensionen dieses Buchs, die zu ganz ähnlichen Einschätzungen gelangten:
http://hpd.de/node/17963
http://hpd.de/node/17734

FRANZ M. WUKETITS: WAS ATHEISTEN GLAUBEN. 191 SEITEN, GEBUNDEN MIT SCHUTZUMSCHLAG, GÜTERSLOHER VERLAGSHAUS 2014.
Ein typischer Wuketits! Wer die Bücher des Wiener Evolutionsbiologen und gbs-Beirats kennt, wird erahnen, was ihn erwartet: Kompetent, prägnant und mit feinem Sprachwitz erklärt Franz M. Wuketits, warum der Atheismus eine "lebenswerte Daseinsweise" bietet, "die mit jeder Art der Strenggläubigkeit mithalten und ihr sogar intellektuell sowie ethisch überlegen sein kann." Ein mit vielen anregenden Gedanken gespicktes "Plädoyer für das Diesseits", das verdeutlicht, dass ein sinnvolles, sinnreiches Leben gerade in einem "gottlosen Universum" möglich ist.
Verlagswebsite:
http://www.randomhouse.de/Buch/Was-Atheisten-glauben/Franz-M-Wuketits/e4...

ARZU TOKER: KEIN SCHRITT ZURÜCK. 157 SEITEN, KARTONIERT, ALIBRI 2014.
Arzu Toker, Autorin, Islamkritikerin und einstige Mitbegründerin des Zentralrats der Ex-Muslime, hat ein leidenschaftliches Buch für die Freiheit geschrieben. Literarisch auf hohem Niveau folgt sie der Tradition der türkischen Klagelieder. Allerdings mutiert die Klage bei ihr zur Anklage. Und so wird ihr Buch zu einem einzigartigen Befreiungsschlag gegen die Fesseln des Chauvinismus, des religiösen Traditionalismus und des politischen Nationalismus.
Das hpd-Interview mit Arzu Toker zum neuen Buch:
http://hpd.de/node/17713

THOMAS METZINGER: DER EGO-TUNNEL. EINE NEUE PHILOSOPHIE DES SELBST: VON DER HIRNFORSCHUNG ZUR BEWUSSTSEINSETHIK. PIPER 2014.
Thomas Metzingers 2009 auf Deutsch erschienenes Buch "Der Ego-Tunnel" gilt schon heute als ein Klassiker der Neurophilosophie. Nun ist das Buch bei Piper in einer preiswerten Taschenbuchausgabe erschienen. Gegenüber dem Original verfügt die erweiterte Neuausgabe über ein Nachwort zum Thema "Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit" sowie viele zusätzliche Passagen u.a. zu den Themen "Gehirn-Computer-Schnittstelle", "geistige Autonomie" und "Bewusstseinsethik". Insgesamt sind rund 90 Seiten neu hinzugekommen. Daher lohnt sich die Anschaffung selbst für diejenigen, die die Originalausgabe bereits kennen.
Die Website von gbs-Beirat Thomas Metzinger:
http://www.blogs.uni-mainz.de/fb05philosophie/arbeitsbereiche/theoretisc...

 

DIE NÄCHSTEN TERMINE

Wie immer finden Sie die wichtigsten Termine der kommenden Wochen in unserem Veranstaltungskalender:
/termine

Mit freundlichen Grüßen

Das gbs-Newsletter-Team
www.giordano-bruno-stiftung.de

P.S.: Auf der Facebook-Seite der gbs finden Sie weitere interessante Informationen:
http://www.facebook.com/gbs.org

Infos für diejenigen, die die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützen möchten:
/aufbau/aufklaerer-werden