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gbs-Newsletter vom 19.11.2021

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Screenshot aus dem gbs-Video (Originalfoto: Stephan Rumpf)


Erinnerungen an Max Kruse

Giordano-Bruno-Stiftung veröffentlicht Video zum 100. Geburtstag des Urmel-Schöpfers

Am heutigen Freitag jährt sich der Geburtstag des Schriftstellers und Kinderbuchautors Max Kruse zum 100. Mal. Die Giordano-Bruno-Stiftung gedenkt ihrem 2015 verstorbenen Beirat mit einem 25-minütigen Video, das über den YouTube-Kanal der gbs ausgestrahlt wird.

In dem von Ricarda Hinz produzierten Videoclip "Erinnerungen an Max Kruse" spricht gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon über seine Freundschaft mit dem Schriftsteller und die gemeinsame Arbeit an "Urmel saust durch die Zeit". Dieser letzte Urmel-Band, der 2013 im Thienemann Verlag erschien und von Rufus Beck als Hörbuch eingesprochen wurde, bescherte dem Evokids-Projekt der Giordano-Bruno-Stiftung große Aufmerksamkeit.  

"Max war ein Mann der leisen, der sanften Töne. Ein Hauch von Melancholie war stets zu spüren, wenn man mit ihm sprach oder seine Texte las" sagt Schmidt-Salomon. "Ein wenig erinnerte er mich an den gutmütigen Seele-Fant, der vor Titiwu seine traurigen Weisen vorträgt und sich dabei durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lässt." Doch auch der berühmte Professor Tibatong, der Urmel, Wutz, Wawa & Co. das Sprechen beibringt, trägt unverkennbar Züge seines literarischen Schöpfers: "Wie der Professor widmete auch Max sein Leben der Untersuchung der großen, der wirklich bedeutenden Fragen. Wie er war auch Max fasziniert von den evolutionären Prozessen in Natur und Kultur. Und wie Professor Tibatong entzog sich auch Max konsequent dem Rummel der Welt, um sein Werk ungestört vorantreiben zu können."

Das Gedenkvideo zum 100. Geburtstag von Max Kruse ist ab sofort frei über den YouTube-Kanal der gbs verfügbar.


»Strategien für die Zukunft«

Interview mit gbs-Geschäftsführerin Elke Held

2009 verbreitete die FAZ, "neu" am sogenannten "Neuen Atheismus" sei vor allem "das Geld, das aus Mastershausen im Hunsrück [dem damaligen Stiftungssitz der gbs] fließt". Mit der Realität hatte der FAZ-Artikel "Giordano-Bruno-Stiftung: Die Agenda des Neuen Atheismus" allerdings kaum etwas zu tun, denn die gbs wurde keineswegs "mit einem goldenen Löffel im Mund" geboren. Wie es wirklich war, erzählt gbs-Geschäftsführerin Elke Held in diesem Interview aus dem aktuellen "bruno."-Jahresmagazin, das man ab sofort auch kostenfrei beim gbs-Sekretariat bestellen kann.

Lesen Sie zu diesem Thema auch die neue gbs-Broschüre "Spuren hinterlassen: Dem Humanismus Zukunft schenken".


Kommt es zur Reform des kirchlichen Arbeitsrechts?

Der Ampelkoaltion bietet sich eine "historische Chance"

Auf die Agenda der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gehören auch Reformen zur Sonderrolle der Kirchen, schreibt der Sozialethiker Hartmut Kreß in der neuesten Ausgabe der Online-Zeitschrift "Weltanschauungsrecht aktuell". Es handele sich dabei um ein Problem von großer gesellschaftlicher Tragweite, das lösbar wäre, ohne Kosten beim Staat zu verursachen.

"Unter den drei Parteien der geplanten Regierungskoalition besteht inhaltlich ein sehr starker, praktisch vollständiger Konsens, die Grundrechte und die ArbeitnehmerInnenrechte der kirchlich Beschäftigten besser zu schützen", stellt Kreß in seinem Artikel "Neue Bundesregierung: Reform des kirchlichen Arbeitsrechts in Aussicht" fest, der vor wenigen Tagen in der Online-Zeitschrift des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw) erschienen ist. Der emeritierte Sozialethik-Professor der Theologischen Fakultät Bonn stützt sein Urteil dabei auf eine Analyse der jeweiligen Beschlusslagen von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen.

Sollte sich die Ampelkoalition tatsächlich zu einer grundlegenden Reform des kirchlichen Arbeitsrechts entschließen, wäre dies auch ein Erfolg der Kampagne "Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz" (GerDiA), die seit 2012 die Missstände im kirchlichen Arbeitsrecht kritisiert. Es ist vor allem der Sprecherin der Kampagne, der ehemaligen FDP- und SPD-Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier, zu verdanken, dass das Thema in den 2010er Jahren breit diskutiert und mit mehreren Sondersendungen in Rundfunk und Fernsehen bedacht wurde. Schon 2018 hatte Matthäus-Maier nach dem Bekanntwerden des sogenannten "Chefarzt-Urteils" des Europäischen Gerichtshofs den "Anfang vom Ende des kirchlichen Arbeitsrechts" prognostiziert.

Lesen Sie die vollständige Pressemitteilung auf der gbs-Website...


Stuttgarter Zukunftskongress 2021

Online-Tagung zum Thema "Bildung und Künstliche Intelligenz" am 20. November

Was hat Bildung mit Künstlicher Intelligenz zu tun? Wo liegen die Einsatzmöglichkeiten für diese Technik? Und kann Künstliche Intelligenz Lehrende und Lernende sinnvoll unterstützen? Der diesjährige "Stuttgarter Zukunftskongress" wird die technischen, pädagogischen, sozialen und nicht zuletzt ethischen Aspekte beleuchten, die mit dem Einzug von KI in den Bildungsbereich einhergehen. Die Tagung "Kollege KI in der Bildung" findet am morgigen Samstag aufgrund der Corona-Beschränkungen ausschließlich als Online-Veranstaltungreihe statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Weitere Infos finden Sie auf der Website der Integrata-Stiftung, mit der die gbs bei den Zukunftskongressen eng zusammenarbeitet...


»Der Tod ist zu ernst, um ihn nicht mit Humor zu nehmen!«

Interview zum "weltlichen Trauerportal"

2021 ging das "weltliche Trauerportal" an den Start. Zum "Totensonntag" am kommenden Wochenende, an dem evangelische Christen ihrer Verstorbenen gedenken, sprach gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon mit Wolfgang Sellinger, dem Begründer des Trauerportals, und dessen Pressesprecherin Assunta Tammelleo über die Entwicklung einer humanistischen Trauerkultur und die besondere Rolle, die der Humor dabei spielen kann.

Hier geht es zum Interview mit Wolfgang Sellinger und Assunta Tammelleo...


»Junge Menschen mit herausragendem Potenzial«

Sechs Frauen und vier Männer erhalten das Suttner-Stipendium 2021

160 Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich um ein Stipendium beim humanistischen Bertha von Suttner-Studienwerk (BvS) beworben, zehn junge Menschen haben es schließlich geschafft: Zwei Jahre lang werden sie nun ideell gefördert und mit 300 Euro monatlich in ihren Studien unterstützt.

"Es war ein schwieriger Prozess, aus den vielen herausragenden Bewerbungen, die wir auf unsere erste Ausschreibung erhalten haben, jene zehn Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen, die am besten für das Bertha von Suttner-Studienwerk geeignet sind", heißt es dazu aus dem Vorstand des Studienwerks, dem Anja Krüger-Chan (Humanistischer Verband Deutschlands), Michael Schmidt-Salomon (Giordano-Bruno-Stiftung), Ralf Schöppner (Humanistische Akademie Deutschland) und Tobias Wolfram (Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender) angehören.

Die Entscheidung sei in vielen Fällen äußerst knapp ausgefallen – insbesondere unter den zwanzig Kandidatinnen und Kandidaten, die es in die Endrunde geschafft hatten und zu persönlichen Gesprächen mit Mitgliedern der Auswahlkommission eingeladen wurden. Das Stipendium erhalten haben schließlich sechs Frauen und vier Männer. Unter ihnen gibt es Studienanfänger*innen wie Promovierende, Studierende der Physik, der Informatik, der Biologie und Medizin sowie der Psychologie, Philosophie und Pädagogik.

Lesen Sie die vollständige Pressemitteilung auf der Website des Bertha von Suttner-Studienwerks...


Kurz notiert

Peinlicher Angriff auf Seyran Ateş: Die Rechtsanwältin und freie Imamin Seyran Ateş wurde auf einer öffentlich finanzierten, angeblich "queeren" Veranstaltung in Berlin als "islamophob" beschimpft. Das "Institut für Weltanschauungsrecht" (ifw) protestierte sehr entschieden gegen diesen Umgang mit seiner Beirätin, die den Verfechtern eines autoritären, politischen Islam schon lange ein Dorn im Auge ist (und deshalb schon seit Jahren unter Polizeischutz steht). Auch gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon fand deutliche Worte für die Berliner Veranstalter, die Seyran Ateş in den Rücken gefallen sind: "Das war nicht "woke", sondern "weak"! Man kann die Feinde der offenen Gesellschaft nicht bekämpfen, indem man ihre Freunde diffamiert!" Lesen Sie über die Hintergründe des Vorfalls auf dem Portal des Humanistischen Pressedienstes (hpd)...

Solidarität mit Mina Ahadi: gbs-Stipendiatin Mina Ahadi und ihre Mitstreiter*innen vom Zentralrat der Ex-Muslime Deutschland erhielten Morddrohungen, nachdem sie sich mit einer Protestaktion gegen die öffentliche Erlaubnis des Muezzin-Rufs in Köln stark gemacht hatten. Die Behörden nahmen die Drohungen sehr ernst und stellten die Islamkritikerin unter Polizeischutz. Man fragt sich in diesem Zusammenhang, wann die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker begreifen, dass man die Werte der offenen Gesellschaft sehr viel entschiedener gegen den politischen Islam verteidigen muss! Die Erlaubnis des Muezzin-Rufs für DITIB-Moscheen ist da vermutlich nicht das geeignete Signal...

Hamed Abdel-Samad über die "Schlacht der Identitäten": Die neu gegründete gbs-Hochschulgruppe Säkularer Humanismus Erlangen-Nürnberg hat sich im Sommer 2021 mit einer Onlineveranstaltung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Eingeladen war gbs-Beirat Hamed Abdel-Samad, der unter der Moderation von Konstantin Haubner über sein aktuelles Buch "Schlacht der Identitäten", sein Leben unter Polizeischutz sowie über die Überwindung von kulturellen Vorurteilen bei Muslimen und Nicht-Muslimen sprach. Die gesamte Veranstaltung kann nun via YouTube nachverfolgt werden.
P.S.: Ebenfalls neu gegründet wurde die gbs-Hochschulgruppe Rhein-Neckar. Die erste öffentliche Veranstaltung der Gruppe wird am 15. Dezember im Kino Gloria/Gloriette in Heidelberg stattfinden. Im Anschluss an den Film "Wer wir waren", der sich der Frage stellt, was zukünftige Generationen über uns denken werden, wenn wir bereits Geschichte sind, findet ein Gespräch mit der Technikphilosophin und (Roboter-)Ethikerin Janina Loh statt, die an dem Film mitgewirkt hat. (Weitere Infos zur Veranstaltung gibt es auf der Website der Hochschulgruppe...)

Michael Schmidt-Salomon über rationale Streitkultur: gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon wurde in der Reihe "Argumentorik: Menschen Überzeugen" zu den Grundlagen einer rationalen Debattenkultur interviewt. Im Gespräch mit dem Kommunikationsexperten Wladislaw Jachtchenko legt er dar, warum man gerade "heiße Eisen" mit "kühlem Verstand" anpacken muss.


Die nächsten Termine

Die Termine der nächsten Wochen finden Sie, wie immer, im gbs-Terminkalender.

    
Mit freundlichen Grüßen
Das gbs-Newsletter-Team