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Newsletter vom 30.08.2023

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Video-Collage zur "Passion Giordano Bruno" (Grafik: Julian Held)


»Passion Giordano Bruno« in neuem Gewand

Video-Collage zum 100. Geburtstag des Komponisten Gerhard Wimberger

Am heutigen 30. August jährt sich der Geburtstag des österreichischen Komponisten Gerhard Wimberger zum 100. Mal. Die Giordano-Bruno-Stiftung erinnert an ihren 2016 verstorbenen Beirat mit einer ungewöhnlichen Video-Collage zu Wimbergers letztem großen Werk – der "Passion Giordano Bruno", die vor 10 Jahren bei den "Salzburger Festspielen" das Publikum begeisterte.

Wimbergers großangelegte Komposition für Orchester, Chor, Sprecher und Bassbariton widmet sich dem Leidensweg Giordano Brunos – in Anlehnung an die berühmte "Matthäus-Passion", in der Johann Sebastian Bach den (fiktiven) Leidensweg des Jesus von Nazareth musikalisch schildert. Die Produktion der Video-Collage hat der Intermedia-Designer Julian Held übernommen, der bereits die Musik zur gbs-Doku "Hans Albert – Der Jahrhundertdenker" geschaffen hat. Ein grundlegendes Problem dabei war, dass es kaum bildliche Darstellungen von Brunos Leidensweg gibt. Dies führte zu dem Entschluss, die Bilder mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu generieren.

Hätte Gerhard Wimberger an einer solchen mithilfe von KI generierten Collage Gefallen gefunden? gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon ist davon überzeugt: "Gerhard zählte zu den technikaffinen Komponisten. Schon früh hat er Synthesizer eingesetzt und am Computer komponiert. Ich glaube daher, dass ihm diese Collage sehr zugesagt hätte. Umso mehr freue ich mich, dass wir die Passion nun zu Gerhards 100. Geburtstag in diesem neuen Gewand präsentieren können!"

Lesen Sie die vollständige Pressemitteilung zur "Passion Giordano Bruno" auf der gbs-Website. Hier der direkte Link zur Video-Collage auf YouTube...


Die Erosion des Glaubens schreitet voran

fowid veröffentlicht Analyse zur Religionsverteilung in Deutschland

Nur noch 48 Prozent der Deutschen waren 2022 Mitglied einer der beiden christlichen Großkirchen, der Bevölkerungsanteil der Konfessionsfreien ist dagegen auf 44 Prozent gestiegen. Dies geht aus den Daten der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) hervor, die heute publiziert wurden. Wie stark der Trend zur Säkularisierung ist, lässt sich auch daran ablesen, dass nur noch 6 Prozent der Bevölkerung ihren Glauben praktizieren.

Nach Abgleich verschiedener Studien gelangt fowid zu folgender Übersicht hinsichtlich der religiös-weltanschaulichen Verteilung in Deutschland: Ende 2022 stellten römische Katholiken 24,8 Prozent, EKD-Evangelische 22,6 Prozent, Muslime 3,7 Prozent, weitere Religionsgemeinschaften 5,1 Prozent und die Konfessionsfreien 43,8 Prozent der Bevölkerung. Demnach haben die beiden christlichen Großkirchen im vergangenen Jahr 1.333.400 Mitglieder verloren – so viel wie nie zuvor. Grund dafür sind nicht nur die gestiegenen Kirchenaustritte, sondern auch das Übergewicht der Sterbefälle, wobei ein Drittel der verstorbenen Kirchenmitglieder auf eine kirchliche Bestattung verzichtete, was fowid-Leiter Carsten Frerk als "stillen Austritt" bezeichnet.

Zudem sind laut fowid nur noch 6,2 Prozent der Bevölkerung (und aller Religionen) als "praktizierende Gläubige" zu betrachten. Die Forschungsgruppe bringt dieses Ergebnis folgendermaßen auf den Punkt: "Von 100 Bundesbürgern nehmen inzwischen 94 nicht mehr an Gottesdiensten teil, nur 6 von ihnen besuchen regelmäßig eine Kirche, Synagoge oder Moschee. Kaum eine andere statistische Kennzahl zeigt so deutlich, wie weit die Erosion des Glaubens bereits vorangeschritten ist."

Hier finden Sie die Pressemitteilung der gbs sowie den Orignalartikel der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid)...


»Wir irren uns empor«

Essay-Wettbewerb zum 80. Geburtstag von Gerhard Vollmer

Um die Welt zu verstehen, müssen wir sie "im Lichte der Evolution" betrachten, meint der Physiker und Philosoph Gerhard Vollmer. Zu dessen 80. Geburtstag schreiben das Hans-Albert-Institut, die Giordano-Bruno-Stiftung und die Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender einen Essay-Wettbewerb für Denkerinnen und Denker unter 30 Jahren aus. Einsendeschluss ist der 17. November 2023.

Über die Prämierung entscheidet eine interdisziplinäre, hochkarätige Jury. In beiden Kategorien (Kategorie 1: Im Lichte der Evolution; Kategorie 2: Fehlbarkeit als Chance) erhalten die jeweils Erstplatzierten einen Geldpreis von 1.000 Euro, die Zweitplatzierten einen Preis von 500 Euro und die Drittplatzierten einen Preis von 250 Euro. Eine besondere Anerkennung von Schülerinnen und Schülern ist ebenfalls vorgesehen. Darüber hinaus ist eine Veröffentlichung der besten Beiträge in einem Sammelband angedacht.

Weitere Informationen zum Essay-Wettbewerb finden sich auf der Webseite des Hans-Albert-Instituts.


So geht morgen!

8. Internationaler "Cradle to Cradle-Congress" vom 8. bis 9. September an der TU Berlin

Die erste und weltweit größte Plattform für geschlossene Kreislaufwirtschaft ist zurück! Zum achten Mal lädt die C2C NGO zum Internationalen "Cradle to Cradle-Congress" ein, um die neuesten Lösungen für einen intelligenten Stoffwechsel mit der Natur vorzustellen und Herausforderungen für die Zukunft zu diskutieren.

Das Publikum erwartet in der TU Berlin Podiumsdiskussionen mit hochrangigen Expert*innen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, "Best Practices" von etablierten Unternehmen und Start-ups, inspirierende Keynotes sowie zahlreiche Möglichkeiten für Networking. Mit dabei sind u.a. Bela B (Die Ärzte, C2C-Beirat), Michael Braungart (Mitbegründer des C2C-Konzepts), Aurel Ciobanu-Dordea (Europäische Kommission, Generaldirektion Umwelt), Andreas Engelhardt (Schüco International KG), Klara Geywitz (Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), Michael Kellner (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz), Max-Christian Lange (Stellvertretender Leiter Nachhaltigkeit, Deutsche Bahn AG), Andreas Knie (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), Claudia Roth (Staatsministerin für Kultur und Medien) und Manja Schreiner (Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin).

Der von der gbs unterstützte "Cradle to Cradle-Congress" findet vom 8. bis 9. September 2023 in der TU Berlin (Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude H) statt und wird am Freitag um 12:45 Uhr eröffnet. Weitere Informationen (Programm, Anmeldung) gibt es auf der Website zum C2C-Kongress...


Keine Strafe für Selbstbestimmung!

Am 28. September findet der »Safe Abortion Day 2023« statt

Die Entscheidung darüber, ob eine Schwangerschaft fortgeführt wird, kann nur die schwangere Person treffen. Doch in Deutschland ist der Schwangerschaftsabbruch im völlig veralteten Paragraphen 218 im Strafrecht verankert. Eine Kommission der Bundesregierung berät aktuell, was für das "Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung" schon lange klar ist: Es darf keine Strafe für Selbstbestimmung geben, § 218 StGB muss fallen! 

Der internationale Safe Abortion Day (SAD) wurde erstmals im Jahr 1990 begangen und hat bis heute seine Relevanz beibehalten. Dies zeigt sich beispielhaft in unserem Nachbarland Polen. Hier gilt seit 2020 eines der strengsten Anti-Abtreibungsrechte in Europa, welches schon mehreren Frauen das Leben gekostet hat. Die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen hat auch in Deutschland weitgehende negative Folgen. Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, dem auch die gbs angehört, fordert die Politik daher zur Entkriminalisierung und Enttabuisierung des Schwangerschaftsabbruchs auf – eine Forderung, die von der Mehrheit der Deutschen sowie zahlreichen Fachorganisationen aus Recht, Medizin und Wohlfahrt unterstützt wird.

Zum bundesweiten Aktionstag am 28. September sind Events in zahlreichen deutschen Städten geplant. Weitere Infos hierzu gibt es auf dieser SAD-Website des "Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung", auf der man auch Tipps für die Planung eigener Aktionen findet.


Die nächsten Termine

Die Termine der nächsten Wochen gibt es, wie immer, im gbs-Terminkalender.

    
Mit freundlichen Grüßen

Das gbs-Newsletter-Team