Sie sind hier

Die Legende vom christlichen Abendland

Vortrag von Rolf Bergmeier am 2. Februar in Oberwesel

rolfbergmeier2_0.jpg

Foto: Evelin Frerk

Nach "Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums" (2010) und "Schatten über Europa – Der Untergang der antiken Kultur" (2012) hat Rolf Bergmeier seine Trilogie zur Entwicklung der westlichen Kultur mit einem grandiosen Finale abgeschlossen: In "Christlich-abendländische Kultur – Eine Legende" zeigt er auf, dass die sogenannten "europäischen Werte" eher auf den arabisch-islamischen als den christlichen Kulturkreis zurückzuführen sind. Denn während im christlichen Europa die Abneigung gegen das "Heidentum" so stark ausgeprägt war, dass nahezu alle Errungenschaften der griechisch-römischen Zivilisation verlorengingen, wurde das antike Erbe in muslimischen Gebieten (zumindest zeitweilig) fortgeführt.

Bergmeiers Analyse belegt, dass das Mittelalter über Jahrhunderte hinweg nur nördlich der Pyrenäen, im Einflussbereich der christlichen Kirchen, "finster" war, während im Osmanischen Reich Wissenschaft, Kultur und Handel blühten. Selten zuvor wurde die Rede vom "christlichen Abendland" mit solch klaren Argumenten ad absurdum geführt.

Die Veranstaltung mit Rolf Bergmeier am 2. Februar 2014 im Haus WEITBLICK (Auf Fasel 16, 55430 Oberwesel) beginnt um 14.30 Uhr. Da die Sitzplätze begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung über die Mailadresse steffen[AT]giordano-bruno-stiftung[PUNKT]de erforderlich. Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind. Der Eintritt beträgt 10 Euro, für Schüler, Studenten und Erwerbslose: 5 Euro.

 

Zum Referenten:

Rolf Bergmeier, geboren 1940, war Oberst im Generalstab und im Verteidigungsministerium sowie in der NATO Brüssel tätig. 1989 reichte er sein Abschiedsgesuch ein und arbeitete anschließend als Systemanalytiker in der Industrie. Es folgte ein Studium der Alten Geschichte und Philosophie an der Gutenberg-Universität Mainz. Heute ist Rolf Bergmeier schriftstellerisch tätig und Autor diverser Publikationen, die sich mit der Schnittstelle "Alte Geschichte, frühes Mittelalter und Kirchengeschichte" beschäftigen.

In seinen Büchern zeichnet er die Entwicklung des Christentums anhand historischer Fakten nach und belegt, dass die Machtzunahme religiöser Kräfte in der Zeit der Spätantike mit einem zivilisatorischen Rückschritt verbunden war, von dem sich Europa erst in der Zeit der Renaissance, mit der Wiederbelebung der antiken Kultur, erholen konnte.