"Ein unerschrockener Aufklärer": Nachruf auf gbs-Beirat Prof. Dr. Franz Buggle

Franz Buggle ist tot. Der bekannte Entwicklungspsychologe und Religionskritiker starb vergangene Woche in Au bei Freiburg. Ein Nachruf von Michael Schmidt-Salomon.
Aufklärung im 21. Jahrhundert
Franz Buggle ist tot. Der bekannte Entwicklungspsychologe und Religionskritiker starb vergangene Woche in Au bei Freiburg. Ein Nachruf von Michael Schmidt-Salomon.
Mit einem fulminanten "Freigeister-Konzert" des Pianisten und Komponisten Martin Münch am Stiftungssitz in Mastershausen ist die gbs ins neue Jahr gestartet. Das Konzert am Neujahrstag, bei dem Münch neben Eigenkompositionen furiose Werke der musikalischen Freigeister Ravel und Skrjabin vortrug, war ein guter Vorgeschmack auf das kommende Jahr, denn auch dieses verspricht, "furios" zu werden, wie Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon ausführte: "Selten zuvor standen wir als Stiftung vor derartig großen Herausforderungen. Hoffentlich werden wir den Tanz auf dem Vulkan, der uns 2011 erwartet, auch nur ansatzweise so virtuos meistern können, wie dies Martin Münch in seiner Darbietung von La Valse gelungen ist."
Angemessene Entschädigung vieler Heimopfer ist bereits möglich
Am Runden Tisch Heimerziehung forderten die Opfervertreter eine Rentenzahlung in Höhe von 300 Euro monatlich. Zu viel, meinten die Experten des Staates und der Kirchen vergangene Woche. Ein aktueller Präzedenzfall zeigt jedoch, dass ehemalige Heimkinder schon jetzt eine etwa doppelt so hohe Entschädigungsrente erhalten können.
gbs unterstützt Pressekonferenz in Berlin
Im Haus der Bundespressekonferenz finden am kommenden Montag zwei Veranstaltungen zum gleichen Thema statt: Zunächst stellt der „Runde Tisch Heimerziehung“ seinen Endbericht vor, im Anschluss moderiert die ehemalige SPD-Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier die Pressekonferenz der ehemaligen Heimkinder, die sich „von Staat und Kirche verraten“ fühlen.
Seit Anfang November läuft auf KI.KA täglich zur besten Sendezeit die Sendung "Chi Rho – das Geheimnis". Die Serie, mit der Kindern die Bibel schmackhaft gemacht werden soll, wurde zu einem Fünftel von der Evangelischen und Katholischen Kirche finanziert, den Löwenanteil der Produktionskosten in Höhe von 7,5 Millionen Euro wurde mit öffentlichen Steuergeldern und GEZ-Gebühren bestritten. "Ich halte diesen Versuch der Kindermissionierung auf einem öffentlich-rechtlichen Sendeplatz für skandalös", erklärte dazu gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon.
Unter dem Motto "Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität!" begann am 11. November das "Jahr des Kirchenaustritts". Die Aktion, an der sich u.a. die gbs beteiligt, soll verdeutlichen, dass Menschen, die aus der Kirche austreten, keineswegs Trittbrettfahrer im Sozialstaat sind. Denn nur etwa 10% der Kirchensteuer werden für öffentliche soziale Zwecke aufgewendet.
Die Staatsleistungen an die Kirchen in Höhe von rund 500 Millionen Euro jährlich sollen ersatzlos gestrichen werden. Dies forderte der Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO) am Montagmorgen in Berlin.
Der von Mina Ahadi (Zentralrat der Ex-Muslime Deutschland) und Maryam Namazie (Zentralrat der Ex-Muslime Großbritannien) organisierte Protest gegen die Steinigung der Iranerin Sakineh Ashtiani hat weltweit Reaktionen hervorgerufen. Zunächst versuchte das iranische Regime den Protest abzuwiegeln. In einem Fernsehinterview mit dem US-Sender ABC behauptete Irans Präsident Ahmadinedschad, Ashtiani sei niemals zum Tode durch Steinigung verurteilt worden. "Mörder von Menschen, die vorgeben, nun Menschenrechte zu vertreten", hätten diese "Propaganda" veröffentlicht, vor allem auch "jemand in Deutschland" (Ahadi).
In der Schweiz ist ein heftiger Streit um das Kruzifix entbrannt. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Freidenker David Schlesinger nach dem Erhalt von Morddrohungen auf Anraten der Polizei die Schweiz mit seiner Familie verlassen hat. Schlesingers "Vergehen": Er hatte vor Gericht durchgesetzt, dass die Kruzifixe im Klassenraum seiner Kinder abgehängt werden.
Prominente Mitglieder der CDU und CSU, u.a. Forschungs- und Bildungsministerin (!) Annette Schavan und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, haben die Demonstration "Marsch für das Leben” durch Grußworte unterstützt. Die unverhohlene Unterstützung christlich-fundamentalistischer "Lebensschützer" durch führende Politiker bewerteten die Giordano-Bruno-Stiftung und pro familia als einen handfesten politischen Skandal.