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Newsletter vom 04.09.2017

"Wir müssen die weltanschauliche Schieflage in unserem Rechtssystem beheben!": Das Institut für Weltanschauungsrecht setzt sich für die Neutralität des Staates ein +++ Religionsverteilung in Deutschland: Weniger Katholiken und Protestanten, mehr Konfessionsfreie und Muslime +++ Bilanz eines ereignisreichen Jahres: gbs-Tätigkeitsbericht 2016 erschienen +++ "Freiheit 4.0 – Rettet die Grundrechte" und "Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht": gbs beteiligt sich an Demos in Berlin +++ Über die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz: HumanIThesia-Kongress "Ethik und KI" in Tübingen +++ Die große Harari-Ver(w)irrung: Waren die Nazis wirklich "Humanisten"? +++ Empfehlenswerte Literatur +++ Die nächsten Termine

"Wir müssen die weltanschauliche Schieflage in unserem Rechtssystem beheben!": Das Institut für Weltanschauungsrecht setzt sich für die Neutralität des Staates ein

Das Bundesverfassungsgericht hat bereits 1965 festgestellt, dass das Grundgesetz den Staat als "Heimstatt aller Staatsbürger" zu "weltanschaulich-religiöser Neutralität" verpflichtet. In der Praxis wird dieses Rechtsprinzip jedoch häufig verletzt. Das "Institut für Weltanschauungsrecht" (ifw) will diesem Missstand entgegenwirken.

Mit der heute erfolgten Freischaltung seiner Website hat das "Institut für Weltanschauungsrecht" (ifw) seine Arbeit offiziell aufgenommen. Ziel des Instituts ist die Stärkung des im Grundgesetz verankerten Rechts auf "Weltanschauungsfreiheit". Dieses umfasst, wie das ifw in seinem Leitbild darlegt, "nicht nur das Recht, sich zu einer religiösen oder nichtreligiösen Weltanschauung zu bekennen, sondern auch die Freiheit, das eigene Leben nach diesen weltanschaulichen Überzeugungen zu gestalten, sofern dadurch keine Rechte Dritter verletzt werden". Laut ifw "wird diese fundamentale Freiheit der Bürgerinnen und Bürger auf vielen Rechtsgebieten in illegitimer Weise beschnitten – und zwar von der Wiege bis zur Bahre, ja sogar darüber hinaus, nämlich vom Embryonenschutz bis zur Bestattungspflicht". Viele Rechtsnormen und staatliche Einrichtungen seien trotz der entsprechenden Verpflichtung der Verfassung nicht "weltanschaulich neutral" gehalten, sondern beruhten auf religiösen Glaubensvorstellungen, die in der Bevölkerungsmehrheit keinen Rückhalt mehr fänden.

Ein markantes Beispiel für die "weltanschauliche Schieflage im Staat" sei das "paternalistische Sterbehilfeverhinderungsgesetz", das 2015 vom Deutschen Bundestag "gegen den Willen von achtzig Prozent der Bürgerinnen und Bürger sowie gegen das Votum der deutschen Strafrechtslehrer auf den Weg gebracht wurde", sagt der Philosoph und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) Michael Schmidt-Salomon, der an der Gründung des ifw aktiv beteiligt war. Dank der Hilfe christlich-konservativer Politiker sei es den Kirchen mit § 217 StGB gelungen, "de jure einen Teil der Deutungshoheit über den Sterbeprozess wiederzugewinnen, den sie de facto längst verloren hatten": "Sie instrumentalisierten das Parlament, um der Bevölkerung eine religiös begründete Verhaltensnorm aufzuzwingen, die nur noch von einer Minderheit akzeptiert wird."

Dabei sei das "Sterbehilfeverhinderungsgesetz" nur ein Beispiel unter vielen: "Tatsächlich gibt es viele Gesetze und Verordnungen im Straf- und Steuerrecht, im Medien-, Medizin- und Arbeitsrecht, in den Landesverfassungen, Feiertagsgesetzen und Schulordnungen, die gegen das Gebot der weltanschaulichen Neutralität verstoßen." Dieser Zustand sei nicht länger hinnehmbar, meint Schmidt-Salomon: "Wir müssen die weltanschauliche Schieflage in unserem Rechtssystem beheben! Denn nur ein weltanschaulich neutraler Staat kann allen Bürgerinnen und Bürgern Weltanschauungsfreiheit garantieren. Nur er besitzt die nötige Glaubwürdigkeit, um in Konfliktfällen als unparteiischer Schiedsrichter aufzutreten und für die Einhaltung verbindlicher Regeln zu sorgen, da er sich von keinem Akteur auf dem weltanschaulich-religiösen Spielfeld vereinnahmen lässt."

Diese Überzeugung teilt die Verwaltungsjuristin Jacqueline Neumann, die im ifw-Direktorium die wissenschaftliche Koordinierung übernommen hat. Neumann erläutert, wie es zur Institutsgründung kam: "Um der wachsenden Zahl von juristischen Anfragen gerecht zu werden, wurde innerhalb der gbs bereits vor Jahren eine juristische Task Force aus erfahrenen Rechtsanwälten und Rechtsexperten gebildet. Derzeit begleiten wir ein Dutzend Verfahren sowohl auf nationaler wie auch auf europäischer Ebene. Hieraus entwickelte sich die Idee, die verschiedenen juristischen und rechtspolitischen Aktivitäten auf dem Gebiet des Weltanschauungsrechts in einem eigenen Institut zu bündeln. Letztlich wollen wir mithilfe des ifw dazu beitragen, dass das Verfassungsprinzip der weltanschaulichen Neutralität des Staates endlich die Bedeutung erhält, die ihm gebührt."

Das ifw-Direktorium kann auf prominente Unterstützung zurückgreifen: So finden sich im Beirat gleich mehrere Juraprofessoren, u.a. Reinhard Merkel, der auch Mitglied des Deutschen Ethikrates ist, die ehemalige SPD-Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier, der Staatsminister a.D. im Bundeskanzleramt Rolf Schwanitz und der langjährige HU-Vorsitzende und Mitherausgeber des jährlichen "Grundrechte-Reports" Till Müller-Heidelberg.

Lesen Sie weiter unter:
https://weltanschauungsrecht.de/meldung/pm-ifw-gruendung

Religionsverteilung in Deutschland: Weniger Katholiken und Protestanten, mehr Konfessionsfreie und Muslime

Der Bevölkerungsanteil der konfessionsgebundenen Muslime ist im Jahr 2016 von 4,4 Prozent auf 4,9 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil der katholischen Kirchenmitglieder von 28,9 auf 28,5 Prozent zurück, die der evangelischen Kirchenmitglieder von 27,1 auf 26,5 Prozent. Die größte weltanschauliche Gruppe in Deutschland, die Gruppe der Konfessionsfreien, wuchs 2016 um weitere 380.000 Personen und stellt nun 36,2 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zuwächse waren auch bei den "Sonstigen Religionsgemeinschaften" zu verzeichnen, deren Bevölkerungsanteil sich von 3,6 Prozent auf 3,9 Prozent erhöhte. Dies geht aus der Datenanalyse "Religionszugehörigkeiten in Deutschland 2016" hervor, die die Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland (fowid) heute auf ihrer Website veröffentlicht hat.

Die Steigerung der Zahl der Muslime ist auf die Fluchtbewegungen des vergangenen Jahres zurückzuführen. Von den 722.370 Asylerstantragstellenden 2016 bezeichneten sich 548.156 als "Muslime", von denen laut fowid rund 20 Prozent (= 100.000 Personen) als nicht-religiöse "Kulturmuslime" eingestuft werden sollten. Somit erhöhte sich die Zahl der in Deutschland lebenden "konfessionsgebundenen Muslime" um 450.000 Personen. Abgesehen von den Asylsuchenden war 2016 keine nennenswerte Zuwanderung von Muslimen festzustellen, die Zahl der Konvertiten zum Islam fiel statistisch nicht ins Gewicht und die Geburtenhäufigkeit der muslimischen Mütter hat sich den Geburtenziffern der in Deutschland lebenden Nicht-Muslime inzwischen weitgehend angeglichen. Die Hoffnungen des türkischen Präsidenten Erdogan auf eine "demografische Bombe" ("Macht nicht drei, sondern fünf Kinder, denn Ihr seid die Zukunft Europas") wie auch die dementsprechenden Befürchtungen antimuslimischer Kräfte werden sich also aller Voraussicht nach nicht erfüllen.

fowid-Analyse "Religionszugehörigkeiten in Deutschland 2016":
https://fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-deutschland-2016

Bilanz eines ereignisreichen Jahres: gbs-Tätigkeitsbericht 2016 erschienen

2016 war ein Jahr, das mit den Silvesterunruhen in Köln begann und mit dem Attentat auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin endete. Es war das Jahr, in dem Donald Trump die US-Wahl gewann und eine neue "Internationale der Nationalisten" entstand, die inzwischen von Moskau bis nach Washington reicht. Die gbs reagierte auf diese gefährlichen politischen Trends, indem sie sich auf vielfältige Weise für die Stärkung der "offenen Gesellschaft" und des "weltanschaulich neutralen Staates" einsetzte.

Zu den Höhepunkten des Stiftungsjahrs gehörten neben der Verleihung des Deschner-­Preises an die Menschenrechtsaktivisten Raif Badawi und Ensaf Haidar auch die Ausrichtung des "Frankfurter Zukunfts-Symposiums" zur Bewertung von Chancen und Risiken neuer Technologien sowie die Präsentation des Evokids-Projekts "Evolution in der Grundschule" auf der Didacta (Deutschlands größter Bildungsmesse) in Köln. Darüber hinaus brachte die gbs das neue Internetportal der "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" (fowid) an den Start, förderte die Arbeit zur Verbesserung der Menschenrechtslage in Nordkorea und klärte über die Schattenseiten des gefeierten "Reformators" Martin Luther auf.

Dieses und vieles andere mehr (u.a. eine umfassende Jahres-Chronologie sowie eine genaue Aufschlüsselung der Einnahmen und Ausgaben der Stiftung) findet der interessierte Leser im reich bebilderten gbs-Tätigkeitsbericht 2016 (Druckversionen der Broschüre können beim gbs-Sekretariat bestellt werden). Die Giordano-Bruno-Stiftung konnte 2016 mehr Gelder einnehmen und zur Erreichung ihrer Ziele ausgeben als jemals zuvor. Hierfür bedanken sich die Stiftungsverantwortlichen herzlich bei allen Unterstützern insbesondere beim gbs-Stifterkreis sowie beim gbs-Förderkreis, der im vergangenen Jahr um weitere 900 Personen auf 7.200 Mitglieder angewachsen ist (Stand Ende 2016).

gbs-Tätigkeitsbericht 2016 (pdf-Datei):
/sites/gbs/files/download/gbs_taetigkeitsbericht2016.pdf

 "Freiheit 4.0 – Rettet die Grundrechte" und "Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht": gbs beteiligt sich an Demos in Berlin

Noch vor der Bundestagswahl finden in Berlin zwei Demonstrationen statt, an denen sich die gbs als Kooperationspartnerin beteiligt: Die Demo "Freiheit 4.0 – Rettet die Grundrechte" am 9. September wendet sich gegen die Flut an Überwachungsgesetzen, die von der Großen Koalition in den letzten Monaten beschlossen wurden. Eine Woche später findet am 16. September unter dem Motto "Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht" die Gegendemonstration zum alljährlichen "Marsch für das Leben" christlich-fundamentalistischer und rechtspopulistischer "Lebensschützer" statt. Die Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt die Ziele beider Demonstrationen, die in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs von besonderer Bedeutung sind.

Infos zur Demo "Freiheit 4.0 – Rettet die Grundrechte":
https://freiheitstattangst.de/

Infos zur Demo "Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht":
http://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/7038/aufruf-sexuelle-selbstbestimmung-ist-ein-menschenrecht-16-9-2017/

Über die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz: HumanIThesia-Kongress "Ethik und KI" in Tübingen

Die Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz ist rasant und brisant zugleich: Die Fortschritte bei Algorithmen, die für uns entscheiden, oder auch die Fähigkeiten von Maschinen, die den Menschen bereits heute übertreffen, werfen viele ethische Fragen auf: Welche Regeln gelten zukünftig für Roboter? Wie sollte sich ein autonomes Auto im Alltag verhalten? Wie gefährlich ist die Entwicklung einer Superintelligenz? Über diese Kernfragen unserer Zeit wird es auf dem diesjährigen HumanIThesia-Kongress am 28. Oktober gehen, das von der Integrata-Stiftung gemeinsam mit dem Weltethos-Institut Tübingen (WEIT) und der Giordano-Bruno-Stiftung veranstaltet wird.

Weitere Informationen unter:
/meldung/humanithesia-kongress-ethik-und-ki

Die große Harari-Ver(w)irrung: Waren die Nazis wirklich "Humanisten"?

Der israelische Historiker Yuval Noah Harari hat mit seinen Büchern "Eine kurze Geschichte der Menschheit" und "Homo deus" internationale Bestseller vorgelegt. Tragischerweise sind ihm in der Analyse haarsträubende Fehler unterlaufen, die nicht unwidersprochen bleiben dürfen. Denn vor einem Autor, der so sehr in ideologischen Denkschablonen gefangen ist, dass er den Nationalsozialismus (!) als "humanistische Religion" beschreibt, kann nur gewarnt werden.

Lesen Sie weiter unter:
/meldung/die-grosse-harari-verwirrung

Empfehlenswerte Literatur

Daniela Wakonigg / Winfried Rath: Das Fliegende Spaghettimonster. Religion oder Religionsparodie? Alibri 2017. Ist der Pastafarianismus eine Religion oder die Parodie einer Religion? Verbirgt sich hinter dem Spaghettimonster-Kult gar die Weltanschauung des "evolutionären Humanismus im Sinne der Giordano-Bruno-Stiftung", wie es in der Satzung der "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V." heißt? Und falls ja: Muss die FSM-Kirche als Weltanschauungsgemeinschaft behandelt und Religionsgemeinschaften gleichgestellt werden? Mit diesen Fragen wird sich in Bälde wohl das Bundesverfassungsgericht beschäftigen müssen. Bis es zu einem höchstrichterlichen Urteil zur Streitfrage kommt, ob Hinweise auf "Nudelmessen" gleichberechtigt zu Hinweisen auf katholische oder protestantische "Gottesdienste" angebracht werden dürfen, empfehlen wir die Lektüre dieses gründlich recherchierten und amüsant zu lesenden Werks von Daniela Wakonigg und Winfried Rath. Nie zuvor wurde die Glaubenslehre des Fliegenden Spaghettimonsters einer solch soliden religionswissenschaftlichen und kirchenrechtlichen Analyse unterzogen! Ein Meisterwerk der Nudeligen Theologie, das niemand verpassen sollte.
Interview mit der Autorin:
https://hpd.de/artikel/fliegende-spaghettimonster-religion-oder-religionsparodie-14591
Rezension auf hpd.de:
https://hpd.de/artikel/fliegende-spaghettimonster-religion-oder-religionsparodie-14729

Johannes Fischler: New cAge. Esoterik 2.0. Wie sie die Köpfe leert und die Kassen füllt. Alibri 2017. Es ist kaum möglich, Menschen mit rationalen Argumenten von Überzeugungen abzubringen, zu denen sie nicht durch rationale Argumente gefunden haben. Johannes Fischler versucht es in der jüngst erschienenen erweiterten Neuauflage von "New cAge" trotzdem. Er beschreibt präzise, worin sich der "neue goldene Käfig" der "Esoterik 2.0" von ihren Vorgängerversionen unterscheidet, wobei er mit klarer, gewitzter Sprache die psychischen und sozialen Mechanismen aufdeckt, die das Milliardengeschäft mit der Esoterik möglich machen. Aufklärung im allerbesten Sinne! Mit einem Vorwort von Michael Schmidt-Salomon über "Die sanfteste Verblödung, seit es Esoterik gibt".
Die Website zum Buch:
https://newcage.wordpress.com/

Karsten Krampitz: "Jedermann sei Untertan". Deutscher Protestantismus im 20. Jahrhundert. Alibri 2017. Der Alibri Verlag hat mit der Neuedition der antisemitischen Schriften Luthers sowie mit dem Überblicksband "Von Golgatha nach Ausschwitz" wichtige Gegenveröffentlichungen zum großen Reformationsfeier-Jahr herausgebracht. Mit der Publikation dieses Buches von Karsten Krampitz über die Geschichte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihrer Vorgängerorganisationen legt der Verlag noch einmal nach: Der Historiker Krampitz verfolgt in seinem brillant formulierten Werk den Weg des deutschen Protestantismus durch die Moderne und deckt dabei eine bemerkenswerte Kontinuität autoritärer und nationalistischer Haltungen auf, die erklärt, warum der Nationalsozialismus gerade im evangelischen Milieu so viele glühende Anhänger fand. Ein Aspekt der deutschen Geschichte, den Protestanten heute gerne verdrängen.
Interview zum Buch:
https://hpd.de/artikel/evangelische-kirche-nationalsozialismus-und-ddr-14735

Felicitas von Lovenberg (Hg.): Wir haben die Wahl. Warum wir gerade jetzt für unsere Freiheit einstehen sollten. Piper 2017. Autoritäre Regime sind weltweit auf dem Vormarsch – und sie fordern uns dazu heraus, sehr viel entschiedener für die offene Gesellschaft einzutreten. Dieser Herausforderung haben sich achtzehn namhafte Autorinnen und Autoren des Piper Verlags gestellt, u.a. Bruno Jonas, Lamya Kaddor, Hape Kerkeling sowie die gbs-Mitglieder Andreas Altmann und Michael Schmidt-Salomon. Andreas Altmann schildert in seinem gleichermaßen anrührenden wie aufrüttelnden Beitrag, was Weltoffenheit und ideologische Verbohrtheit im Alltag bedeuten, während Michael Schmidt-Salomon in einer prägnanten theoretischen Analyse aufzeigt, welche Faktoren Donald Trump an die Macht brachten und wie eine politische Strategie gegen die "Internationale der Nationalisten" aussehen könnte. Das Besondere an diesem Sammelband: Alle Erlöse aus dem Buch kommen gemeinnützigen Organisationen im Bereich der Flüchtlingshilfe zugute, wobei sämtliche Beteiligten – vom Autor bis zum Drucker – auf ihre Honorare verzichtet haben. Ein ermutigendes Projekt in einer krisenreichen Zeit.
Verlagswebsite:
https://www.piper.de/buecher/wir-haben-die-wahl-isbn-978-3-492-05881-0

Ralf König: Herbst in der Hose. Rowohlt 2017. Es ist ein bemerkenswertes Phänomen, dass Herrschaften älteren Semesters überdurchschnittlich häufig düstere Weltsichten vertreten. Ob dies auch am sinkenden Hormonspiegel liegt? Fakt ist jedenfalls, dass die "Andropause", das Klimakterium beim Mann, zu den letzten Tabuthemen unserer Gesellschaft gehört. Auch Comiczeichner und gbs-Beirat Ralf König hat lange Zeit einen großen Bogen um das Thema gemacht, aber irgendwann, das war ihm klar, musste auch er sich dem "Grauen der Ergrauten" stellen. Herausgekommen ist dabei ein wunderbar komisches und zugleich auch tragisch wahres Buch über das Altern im Allgemeinen und den "Herbst in der Hose" im Speziellen, das, wie wir hoffen, möglichst viele seiner Leser über die "altersbedingte Verringerung des Hodenvolumens" hinwegtrösten mag. Unbedingte Leseempfehlung für humorvolle Zweibeiner gleich welchen Geschlechts!
Rezension des Buchs auf Comic.de:
http://www.comic.de/2017/07/herbst-in-der-hose-der-tod-ist-koenig/

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