Sie sind hier

Chronologie der wichtigsten Ereignisse

Am 15. April 2004 wurde die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) als "rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts" anerkannt. Seither hat die gbs viel unternommen, um die Leitideen von Humanismus und Aufklärung stärker in der Gesellschaft zu verankern. Die "Chronologie der wichtigsten Ereignisse" ermöglicht es, die Entwicklung der gbs nachzuvollziehen.


Direkter Link zu den Ereignissen...
2004-2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021

2004-2005: Religionsfreie Zone, das Manifest und fowid

Erstmals öffentlich in Erscheinung trat die Stiftung im Mai 2004 durch die Ausrichtung eines eindrucksvollen Festakts zum 80. Geburtstag des Schriftstellers und Kirchenkritikers Karlheinz Deschner („Kriminalgeschichte des Christentums“) in Haßfurt. Im darauf folgenden September fand in Köln in Kooperation mit dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) eine erste wissenschaftliche Tagung mit dem Titel „Wissen statt Glauben!“ statt, in deren Rahmen der amerikanische Skeptiker und „Uri-Geller-Entzauberer“ James Randi für seine aufklärerischen Verdienste mit dem IBKA-Preis ausgezeichnet wurde.

Der mediale Höhepunkt im Folgejahr 2005 war zweifellos die Veranstaltungsreihe „Religionsfreie Zone: Heidenspaß statt Höllenqual!“ anlässlich des katholischen „Weltjugendtags“ in Köln, die mit einem Papst-Dinosaurier-Wagen von Jacques Tilly und einem frech grinsenden schwarzen Schaf („Bild des Tages“ bei NTV) international für Aufsehen sorgte.

Zudem fand 2005 die Tagung „Leitkultur Humanismus und Aufklärung“ (wiederum in Kooperation mit dem IBKA) statt, auf der die Stiftung ihre eigene Position „jenseits von Fundamentalismus und Beliebigkeit“ erläuterte. Von großer Bedeutung für die Stiftung war außerdem das Erscheinen des mittlerweile über 50.000 mal verkauften „Manifest des Evolutionären Humanismus“ im Oktober 2005, das die grundlegenden Positionen der gbs zusammenfasste, sowie der Start der „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ (fowid), die seither auf dem Portal www.fowid.de verlässliche empirische Daten über die weltanschauliche Verfasstheit der Gesellschaft zugänglich macht.

2006: Karikaturenstreit, Ursula von der Leyen und der hpd

2006 reagierte die Stiftung auf den „Karikaturenstreit“ mit einer Petition wider die Versuche, die Rechte der Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit aus Rücksicht auf religiöse Borniertheit einzuschränken. Außerdem startete die gbs als Reaktion auf Ursula von der Leyens „Bündnis für Erziehung“ eine „Kampagne gegen die religiöse Fundierung von Erziehung und Bildung“.

Im Juni 2006 rief die Stiftung gemeinsam mit dem „Internationalen Komitee gegen Steinigungen“ zum Protest gegen die Todesstrafe auf, die gegen die 18jährige Nazanin Fatehi im Iran verhängt wurde. (Tatsächlich konnte Nazanin durch den internationalen Widerstand gerettet werden und kam dank des „Blutgeldes“, das im Zuge der Kampagne gesammelt wurde, Anfang 2007 frei).

Das wichtigste Ereignis des Jahres war zweifellos der Start des Humanistischen Pressedienstes, der im Oktober 2006 von der gbs und dem Humanistischen Verband Deutschland (HVD) im Berliner Rathaus offiziell vorgestellt wurde. Schon innerhalb kürzester Zeit avancierte der hpd aufgrund seiner breiten Berichterstattung und vielen Millionen Seitenaufrufen zum wichtigsten Organ der säkularen Szene in den deutschsprachigen Ländern.

2007: Ex-Muslime, Dawkins und der „neue Atheismus“

2007 stellte die gbs im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin den „Zentralrat der Ex-Muslime“ und dessen Kampagne „Wir haben abgeschworen!“ vor. Die Kampagne sorgte weltweit für Schlagzeilen, da sich nie zuvor ehemalige Muslime in dieser Offenheit dazu bekannten, dem Islam abgeschworen zu haben – eine Handlung, für die der Koran die Todesstrafe vorsieht.

Ansonsten stand das Jahr 2007 unter dem etwas verwirrenden Schlagwort „Der neue Atheismus“. Im Fernsehen, Radio sowie in den Printmedien wurde ausführlich über den vermeintlichen „Kreuzzug der neuen Atheisten“ debattiert. Dabei kamen im deutschsprachigen Raum vor allem gbs-Vertreter, insbesondere Michael Schmidt-Salomon und Carsten Frerk, zu Wort. Ausgelöst wurde der beträchtliche Medienhype, der der gbs u.a. einen Artikel im „Spiegel“ einbrachte, maßgeblich durch den Erfolg des Buchs „Der Gotteswahn“ von Richard Dawkins, der im Oktober 2007 im Rahmen eines feierlichen Festakts in Frankfurt mit dem „Deschner-Preis“ der Giordano-Bruno -Stiftung ausgezeichnet wurde.

Letzter Höhepunkt des Jahres 2007 war eine Veranstaltung am 1. Dezember in Köln zu den Möglichkeiten fortschrittlicher Islamkritik mit Mina Ahadi, Günter Wallraff und Ralph Giordano, die es bis in den ARD-Jahresrückblick schaffte.


2008: Giordano Bruno, das kleine Ferkel und der neue Humanismus

Das Jahr 2008 begann ähnlich turbulent, wie 2007 endete. Ursula von der Leyens Bundesfamilienministerium hatte auf Anregung der katholischen Kirche beantragt, das von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke verfasste Kinderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“ auf den Index der jugendgefährdenden Medien zu setzen. Die gbs startete daraufhin gemeinsam mit dem Alibri Verlag die Aktion „Rettet das kleine Ferkel!“.

Wenige Tage vor der erfolgreichen Verteidigung des Buchs vor der Bundesprüfstelle in Bonn war die Stiftung gemeinsam mit der Deutschen Bahn, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, der Humboldt-Universität Berlin und der Central-European-University Budapest Mitveranstalterin der „Giordano Bruno-Tage“ in Berlin, in deren Zentrum die Aufstellung von Alexander Polzins „Giordano Bruno Denkmal“ am Potsdamer Platz, im Herzen der Hauptstadt, stand.

Ansonsten bemühte sich die gbs 2008, die öffentliche Aufmerksamkeit vom „neuen Atheismus“ auf den „neuen Humanismus“ zu lenken. So beteiligte sie sich an der Tagung „Neuer Atheismus und moderner Humanismus“ in Berlin (in Kooperation mit der Humanistischen Akademie Berlin“) und dem Symposium “Der neue Humanismus – Wissenschaftliches Menschenbild und säkulare Ethik“ in Nürnberg (gemeinsam mit turmdersinne gGmbH).Außerdem war die gbs eine der Initiatorinnen der „Kritischen Islamkonferenz“, die in deutlicher Abgrenzung zu fremdenfeindlichen Rechtspopulisten unter dem Motto „Aufklären statt verschleiern!“ für eine weltoffene, humanistische Islamkritik warb.

2009: Darwin, die Buskampagne und die wundersame Welt der Religioten

2009 stand im Zeichen des 200. Geburtstags Charles Darwins und des 150. Jubiläums der Veröffentlichung seines wegweisenden Buchs „Über die Entstehung der Arten“. Um den Diskurs über die Evolutionstheorie voranzutreiben, startete die Stiftung in Kooperation mit der AG Evolutionsbiologie im „Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin“ das umfangreichste Webportal zum Darwin-Jahr www.darwin-jahr.de. Außerdem richtete die Stiftung in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt einen großen Festakt zu Ehren des Begründers der modernen Evolutionstheorie aus. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte die kurz darauf gestartete gbs-Kampagne „Evolutionstag statt Christi Himmelfahrt“, in deren Zuge die von Ricarda Hinz im Auftrag der gbs produzierten Videos „Children of Evolution“ und „Susi Neunmalklug erklärt die Evolution“ (ein lustiger Trailer zu dem neuesten Kinderbuch von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke) der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Neben dem großen Thema „Evolution“ standen 2009 selbstverständlich auch andere Inhalte auf der Tagesordnung der gbs. So präsentierte die Stiftung unter Beteiligung der gbs-Beiräte Ralf König und Esther Vilar Ende März im Berliner „Babylon“ in Zusammenarbeit mit dem Central-Film-Verleih die offizielle Deutschland-Preview des neuen Films des „Borat“-Regisseurs Larry Charles „Religulous“, den Michael Schmidt-Salomon als „abenteuerliche Expedition in die wundersame Welt der Religioten“ empfahl. Außerdem unterstützte die gbs die „säkulare Buskampagne“, die große Medienresonanz erzielte.

2010: Heimkinderprotest, Staatsleistungen und die "jüdisch-christliche Leitkultur"

2010 mischte sich die gbs erfolgreich in politische Debatten ein. So konnte die Stiftung ihren Teil dazu beitragen, dass das Schicksal der missbrauchten, misshandelten Heim- und Internatskinder nicht länger verdrängt werden konnte. Die gbs organisierte in diesem Zusammenhang u.a. die große Heimkinder-Demo in Berlin „Jetzt-reden-wir!“, zu der gbs-Beirat Jacques Tilly die medial hochwirksame „Prügelnonne“ beisteuerte, sowie die von gbs-Beiratsmitglied Ingrid Matthäus-Maier geleitete Pressekonferenz des Vereins ehemaliger Heimkinder, die im Dezember im Haus der Bundespressekonferenz stattfand und internationales Medienecho auslöste.

Ebenfalls erfolgreich war die von der gbs maßgeblich forcierte und finanzierte KORSO-Kampagne zur Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen, in deren Rahmen das neue Grundlagenwerk von gbs-Kurator Carsten Frerk „Violettbuch Kirchenfinanzen“ an mehr als 1.000 politische Entscheidungsträger und Journalisten verschickt wurde. Auch die von der gbs mitinitiierte Kampagne „Asyl für Ex-Muslime“ konnte 2010 einen ersten Erfolg verbuchen: Siamak Zare, Gründungsmitglied des Zentralrats der Ex-Muslime, erhielt 2010 den Flüchtlingsstatus, womit erstmals behördlicherseits anerkannt wurde, dass auch religionsfreie Menschen religiös verfolgt werden.

Nicht zuletzt schaltete sich die gbs nachdrücklich in die neu entflammte „Leitkultur-Debatte“ ein, indem sie deutlich machte, dass eine plurale Gesellschaft auf säkularen Werten gründen muss und die Rede vom „jüdisch-christlichen Abendland“ auf eine bedenkliche Geschichtsfälschung hinausläuft.


2011: Grundrechte für Menschenaffen, Debatte über Bioethik und Proteste gegen den Papst

Anfang 2011 meldete sich die "Ethikkommission der Giordano-Bruno-Stiftung" mit einem weithin beachteten Gutachten zur Frage der Zulässigkeit der Präimplantationsdiagnostik (PID) zu Wort. Das Gutachten wurde in Fachkreisen positiv aufgenommen, konservative Politiker und Kirchenfunktionäre kritisierten jedoch vehement die Aussage, dass wir Kranke und Behinderte mit allen verfügbaren Mitteln fördern sollten - nicht aber Krankheit und Behinderung.

Diese Debatte kochte Mitte des Jahres noch einmal auf, als die gbs ihren mit 10.000 Euro dotierten Ethik-Preis an die beiden Initiatioren des "Great Ape Project", Paola Cavalieri und Peter Singer, verlieh. Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe (CDU, ein radikaler Lebensschützer, der den "Marsch für das Leben" unterstützt) versuchte gar den Festakt in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt zu verhindern, womit er aber letztlich scheiterte.

Nach dem Festakt startete die gbs in Kooperation mit verschiedenen Tierrechtsverbänden den Relaunch des Great Ape Project, das gewisse Grundrechte (Recht auf persönliche Freiheit, Leben und körperliche Unversehrtheit) für unsere nächsten tierlichen Verwandten einfordert. Begleitend dazu brachte die gbs die Broschüre "Bruder Schimpanse, Schwester Bonobo" heraus, die u.a. erklärt, warum Schimpansen und Bonobos in die Gattung "Homo" eingeordnet werden sollten.

Vor Gericht erzielte die gbs gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern 2011 zwei Erfolge: Im Verfahren Schmidt-Salomon gegen Bischof Müller urteilte das Bundesverwaltungsgericht, dass auch Bischöfe in ihren Predigten mitunter bei der Wahrheit bleiben müssen, zumindest dürfen sie ihre weltanschaulichen Konkurrenten nicht durch erfundene Zitate diffamieren. Darüber hinaus konnte die Besetzung eines Konkordatslehrstuhls an der Universität Erlangen vorläufig gestoppt werden.

Ein letzter Höhepunkt des Jahres waren zweifellos die  vielfältigen Aktionen zum Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. Zur Berliner Demo "Keine Macht den Dogmen!" kamen rund 15.000 Menschen - die größte kirchenkritische Veranstaltung, die in Deutschland je stattgefunden hat...


2012: Religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz, beschnittene Kinderrechte und der Imagewandel der "Säkularen"

In den vorangegangenen Jahren wurde die gbs in den Medien oft als "Sprachrohr einer gesellschaftlichen Randgruppe" beschrieben, 2012 jedoch wurde sie mehr und mehr zur Wortführerin einer "säkularen Mehrheit, die die Rechte religiöser Minderheiten aggressiv beschneiden möchte" stilisiert. Auslöser dieses bemerkenswerten Imagewandels waren nicht zuletzt die Diskussionen um das umstrittene Mohammedvideo "Die Unschuld der Muslime" sowie die Debatte über die Knabenbeschneidung.

In beiden Fällen hatte sich die gbs eindeutig positioniert: So legte sie in Bezug auf das Mohammedvideos dar, dass die Kunstfreiheit auch für schlechte Filme gelten müsse und dass es verheerend wäre, würde der Staat Freiheitsrechte aus Rücksicht auf die Befindlichkeit gewalttätiger, religiöser Fundamentalisten einschränken. Ein entsprechender Kommentar von gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon auf dem Online-Portal der ZEIT zählte zu den meist gelesenen, kommentierten und empfohlenen Artikeln des Jahres.

In die Debatte zur Knabenbeschneidung schaltete sich die gbs mit der aufsehenerregenden Kinderrechtskampagne „Mein Körper gehört mir!“ ein. Die Kampagne wurde von vielen Einzelpersonen und Initiativen (u.a. der Deutschen Kinderhilfe und der israelischen Kinderrechtsorganisation „Protect the Child“) unterstützt, führte allerdings auch zu heftigen, unsachlichen Angriffen, gegen die sich die gbs in aller gebotenen Deutlichkeit zur Wehr setzte.

Viel Wirbel verursachte auch die im Frühjahr gestartete Kampagne „Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz“ (GerDiA), die Religions- und Weltanschauungsfreiheit in allen öffentlich finanzierten Sozialeinrichtungen forderte. Verschiedene Urteile (etwa zum Streikrecht in kirchlichen Institutionen und zur unzulässigen Diskriminierung von Konfessionsfreien) sowie mediale Berichte (siehe die Dokumentation "Gott hat hohe Nebenkosten" oder die satirischen Kommentare der heute-show) zeigten auf, wie sehr die Kampagne den Nerv der Zeit traf.

Auch das von der gbs 2011 wiederbelebte Great Ape Project konnte 2012 große mediale Aufmerksamkeit erzeugen. Nachdem der National Geographic das Projekt in einer 34seitigen Titelgeschichte vorgestellt hatte (Juli 2012), berichteten nahezu alle deutschen Zeitungen (u.a. auch „BILD am Sonntag“) über die mangelhaften Haltungsbedingungen für Menschenaffen in deutschen Zoos.

Großen Anteil am Erfolg der Stiftung hatten auch die Regional- und Hochschulgruppen der gbs, die 2012 mehr als 50 Veranstaltungen vor Ort durchführten, darunter einige, die auch überregional beachtet wurden wie die „Religionsfreie Zone“ zum Kirchentag in Mannheim oder das alternative Pilgerprogramm „Heilig’s Röckle!“ zur „Heilig-Rock-Wallfahrt“ in Trier. Auch die „Weltskeptiker-Konferenz“ in Berlin sowie die „Internationale Atheismus-Tagung“ in Köln (beide Veranstaltungen wurden von der gbs unterstützt) stießen auf großes mediales Interesse.


2013: Selbstbestimmung statt Gruppenzwang, Evolution in der Grundschule und Schützenhilfe durch den Limburger Bischof

Das Jahr 2013 sorgte für einige Überraschungen: So gab die Bayerische Bischofskonferenz am 31. Januar bekannt, künftig auf das Privileg der Mitwirkung bei der Besetzung der Konkordatslehrstühle (Lehrstühle außerhalb Theologischer Fakultäten im Bereich der Philosophie, Pädagogik und Soziologie) verzichten zu wollen – nicht zuletzt ein Erfolg der 2008 begonnenen (von der gbs unterstützten) Klage gegen die Besetzung eines Konkordatslehrstuhls an der Universität Erlangen und des großen Engagements der gbs-Beiräte Ulla Wessels (Klägerin) und Theo Ebert (Koordinator der Kampagne).

Im Februar/März sorgte das zeitliche Zusammenfallen des unerwarteten Rücktritts von Papst Benedikt XVI. und der Vollendung der „Kriminalgeschichte des Christentums“ von Karlheinz Deschner dafür, dass zahlreiche Medien die beiden so unterschiedlichen Männer in Doppelportraits würdigten und der Festakt für Karlheinz Deschner am Stiftungssitz in Oberwesel zusätzliche Aufmerksamkeit erzeugte. Im April/Mai war die Giordano-Bruno-Stiftung maßgeblich an zwei Großveranstaltungen beteiligt, dem Humanistentag in Hamburg und der Kritischen Islamkonferenz in Berlin, die erstmals eine gemeinsame Positionierung von IslamkritikerInnen, Ex-Muslimen und liberalen Muslimen gegen Rassismus/Fremdenfeindlichkeit und reaktionäre Islamverteidigung ermöglichte und unter dem Motto „Selbstbestimmung statt Gruppenzwang“ neue Perspektiven für die sog. „Integrationsdebatte“ eröffnete (siehe www.kritische-islamkonferenz.de).

Wenige Wochen später (Juni 2013) wurde eine Fatwa gegen einen der Beteiligten der Kritischen Islamkonferenz, gbs-Beirat Hamed Abdel-Samad, ausgesprochen, der in Kairo untertauchen musste, nachdem Scheich Assem Abdel-Maged (Führer der militanten Bewegung "Dschamaa Islamiya“ und Verbündeter des damaligen Präsidenten Mursi) im ägyptischen Fernsehen zu seiner Ermordung aufgerufen hatte. Auf Bitten von Abdel-Samad wandte sich die gbs intern an deutsche Medienvertreter und Politiker und verbreitete zudem einen öffentlichen Aufruf an Außenminister Westerwelle, gegen die Fatwa zu protestieren, sowie an Facebook, eine viel frequentierte Seite mit dem Mordaufruf sofort zu sperren. Nachdem die Medien das Thema breit aufgegriffen hatten, verurteilte Guido Westerwelle die Fatwa „aufs Schärfste“, während Facebook die Seite mit dem Mordaufruf sperrte. Kurze Zeit später wurde Präsident Mursi vom ägyptischen Militär gestürzt.

Im Juni/Juli startete mit der Veröffentlichung des von gbs-Beirat Max Kruse unter Mitarbeit von Michael Schmidt-Salomon geschriebenen Buchs  „Urmel saust durch die Zeit“ die 1. Phase des Evokids-Projekts, das die Evolutionslehre an die deutschen Grundschulen bringen möchte. Kurz nach dem Start der Website www.evokids.de begann „Die Zeit“ mit dem Abdruck des Buchs, parallel dazu strahlte der NDR die Folgen des von Rufus Beck gelesenen Hörbuchs aus. Ende November veranstaltete die gbs in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biologiedidaktik der Universität Gießen und dem Arbeitskreis Evolutionsbiologie im Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin den Kongress „Evokids - Evolution in der Grundschule“, der für das Projekt viele neue Impulse brachte.

2013 war die gbs erstmals auch an einem der renommiertesten Kulturfestivals der Welt beteiligt, denn die Salzburger Festspiele 2013 begannen und endeten mit Beiträgen der gbs: Im Juli hielt Michael Schmidt-Salomon einen Vortrag zu „Rationalität und Mystik“  im Rahmen der „Ouverture spirituelle“ (auszugsweise veröffentlicht auf der gbs-Website), am 31.August erfolgte die Uraufführung der „Passion Giordano Bruno“ für Bassbariton, Sprecher, Chor und Orchester von gbs-Beirat Gerhard Wimberger im Großen Saal des Mozarteums Salzburg. Die  2. Aufführung des mit stehenden Ovationen gefeierten Werks wurde am 1. September: vom ORF live übertragen, wobei auch die Giordano-Bruno-Stiftung und ihre Anliegen ausdrücklich erwähnt wurden.

Mit dem Skandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Oktober stieg das Interesse an den Hintergründen der Kirchenfinanzierung in Deutschland. Mehrere Vertreter der Stiftung wurden zu diesem Thema interviewt, insbesondere Ingrid Matthäus-Maier, die u.a. in der Sendung "Anne Will" zu Gast war, und Carsten Frerk, dessen Analysen ("Violettbuch Kirchenfinanzen") in den Medien (siehe u.a. FAZ, Focus, Spiegel online, Tagesschau) große Resonanz fanden.


2014: 10 Jahre gbs, das Recht auf Letzte Hilfe, Personenrechte für Menschenaffen, C2C, PEGIDA und das 11. Gebot

Das Jahr 2014 begann mit einem Paukenschlag: Am 6. Jamuar gab Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bekannt, die organisierte Sterbehilfe in Deutschland verbieten zu wollen. Die gbs reagierte darauf am 7. Januar mit einer scharfen Erwiderung, die klarstellte, dass Schwerstkranken ein Recht auf Letzte Hilfe eingeräumt werden müsse. Im März stellte die gbs mit dem "Bündnis für Selbstbestimmung bis zum Lebensende" die "10 Leitsätze zur Sterbehilfe" vor. Im Oktober startete die Stiftung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und prominenter Unterstützung (u.a. Konstantin Wecker, Ralph Giordano, Udo Reiter und den Schauspielerinnen Eva Mattes, Gudrun Landgrebe und Petra Nadolny) die aufsehenerregende "Kampagne für das Recht auf Letzte Hilfe", die zusammen mit dem Kampagnenbuch "Letzte Hilfe - Ein Plädoyer für das selbstbestimmte Sterben" am 10. Oktober im Haus der Bundespressekonferenz vorgestellt wurde.

Wenige Monate zuvor hatte die gbs am selben Ort bereits die Verfassungsinitiative "Grundrechte für Menschenaffen" präsentiert, die die Personenrechte unserer nächsten tierlichen Verwandten im Grundgesetz verankern will. Die Pressekonferenz sowie die Studie "Lebenslänglich hinter Gittern" von gbs-Beirat Colin Goldner (Leiter des Great Ape Project Deutschland) fanden große mediale Resonanz (u.a. Titelgeschichte in der ZEIT), der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags weigerte sich jedoch zunächst, die entsprechende Petition zu veröffentlichen. (Das Verfahren ist zur Zeit noch in der Schwebe.)

Erfreuliche Beachtung fand auch die Aktion "Das 11. Gebot" zum Katholikentag in Regensburg, bei der gbs-Regionalgruppensprecher David Farago eine "archäologische Sensation" vorstellte: eine etwa drei Meter große Moses-Skulptur mit der Steintafel des "11. Gebots": "Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen". Große Medienresonanz erzielten die alljährlichen Aktionen zum "Hasenfest" 2014 vor allem in Düsseldorf, wo der "Düsseldorfer Aufklärungsdienst" (DA) mit den Veranstaltungen zum "Säkularen Frühling" die empirische Tatsache feierte, dass mittlerweile die Hälfte der Einwohner der Rheinmetropole konfessionsfrei ist.

Am 7. November feierte die gbs ihr 10-jähriges Jubliäum in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt. Im Rahmen des Festakts wurde der 45-minütige Film "Hoffnung Mensch" von Ricarda Hinz zur Geschichte des evolutionären Humanismus und der Giordano-Bruno-Stiftung erstmals gezeigt. Eine Woche später beteiligte sich die gbs am großen "Cradle-to-Cradle"-Kongress in Lüneburg, der sich das Ziel setzte, mit C2C den Weg für eine "humanistische Ökologie" zu öffnen. Im Dezember reagierte die Stiftung auf die PEGIDA-Demonstrationen in Dresden, indem sie die Broschüre "Selbstbestimmung statt Gruppenzwang" herausbrachte und "gegen Islamismus UND Fremdenfeindlichkeit" Stellung bezog.


2015: Terror in Frankreich, Kirchenrepublik in Deutschland, Evolution in der Grundschule

Das Jahr 2015 begann dramatisch: Am 7. Januar verübten islamistische Terroristen in Paris einen blutigen Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo". Um unmissverständlich klarzustellen, dass der Freiheit der Kunst in einer offenen Gesellschaft sehr viel höheres Gewicht beizumessen ist als den "verletzten Gefühlen" religiöser Fundamentalisten, forderte die gbs kurz darauf in einer vielbeachteten Petition, den längst überholten "Gotteslästerungsparagraphen" 166 StGBin der deutschen Strafgesetzgebung abzuschaffen. Dies wurde zwar vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags erwartungsgemäß abgelehnt, lenkte die öffentliche Debatte über Kunst- und Meinungsfreiheit jedoch von vornherein in eine liberalere Richtung.

Ein Armutszeugnis für den deutschen Rechtsstaat war das am 6. November 2015 beschlossene Verbot professioneller Suizidbegleitungen. Auch mit dieser Entscheidung war in der "Kirchenrepublik Deutschland" (Titel einer Studie von gbs-Beirat Carsten Frerk zum Einfluss christlicher Lobbyisten) leider zu rechnen. Immerhin aber konnte die von der gbs maßgeblich unterstützte Aufklärungskampagne "Mein Ende gehört mir! – Für das Recht auf Letzte Hilfe" erreichen, dass nur innerhalb der CDU/CSU-Fraktion eine klare Mehrheit für das neue "Sterbehilfeverhinderungsgesetz" stimmte, während die Abgeordneten aller anderen Fraktionen (auch der SPD) mehrheitlich für das Recht auf Selbstbestimmung am Lebensende eintraten.

Rundum erfreulich war die Resonanz, die unser Projekt "Evokids" erzielen konnte. Nach langwierigen Vorarbeiten stellte das Projekt Ende 2015 eine umfangreiche Sammlung von Unterrichtsmaterialien vor, die es ermöglichen, dass sich schon Grundschulkinder mit dem komplexen Thema "Evolution" auseinandersetzen können. Dies ist, wie wir meinen, nicht nur aus bildungspolitischen Gründen geboten, da die Evolutionstheorie das Fundament des modernen Weltbildes darstellt, sondern auch aus integrationspolitischen Gründen: Gerade für Migrantenkinder, die häufig aus Gegenden stammen, in denen die Evolutionstheorie rigoros abgelehnt wird, ist es wichtig, dass sie möglichst frühzeitig Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen erhalten, um sich in einer modernen Wissensgesellschaft zurechtzufinden. (Viele weitere Themen des Jahres finden Sie im gbs-Tätigkeitsbericht 2015.)


2016: Die Verteidigung der offenen Gesellschaft, Raif Badawi & Ensaf Haidar, Erfolge vor Gericht

Wie schon das Vorjahr begann auch 2016 stürmisch: Die Silvesterunruhen am Kölner Hauptbahnhof führten zu hitzigen Debatten über Flüchtlinge und Muslime in Deutschland, die im Laufe des Jahres durch verschiedene Terroranschläge weiter angeheizt wurden. Dabei zeigte sich ein altbekanntes Muster: Während die einen die bestehenden Probleme in unredlicher Weise herunterspielten, wurden sie von den anderen in ebenso unredlicher Weise dramatisiert, was letztlich zu einem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte beitrug. Die Giordano-Bruno-Stiftung unternahm 2016 vielfältige Anstrengungen, um eine rationale Debatte zu fördern und die offene Gesellschaft gegen ihre Feinde zu verteidigen (siehe hierzu auch das 2016 erschienene Buch "Die Grenzen der Toleranz"). So thematisierte sie den Mangel an sexueller Aufklärung unter Muslimen ebenso wie die christlich-fundamentalistische Ausrichtung führender AfD-Funktionäre. Vor allem aber wies sie immer wieder auf das gefährliche gegenseitige Aufschaukeln von Islamismus und Rechtspopulismus hin, etwa nach dem Wahlerfolg von Trump/Pence in den USA oder nach dem islamistischen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin.

Ein besonderer Höhepunkt des Stiftungsjahrs war zweifellos die Verleihung des Deschner-Preises an den in Saudi-Arabien zu 10 Jahren Haft und 1000 Peitschenhieben verurteilten Blogger Raif Badawi und seine Frau, die Menschenrechtsaktivistin Ensaf Haidar, in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt. Die Veranstaltung, an der neben Ensaf Haidar auch gbs-Beirat Hamed Abdel-Samad mitwirkte, konnte nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Ähnlich bedeutsam, wenn auch weniger gefährlich, waren die Aktivitäten des "Evokids"-Projekts, dem es 2016 gelang, einige Hundert Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland davon zu begeistern, die Evolutionstheorie im Grundschulunterricht zu behandeln – unseres Erachtens ein wichtiger Baustein nicht nur für eine zeitgemäße Bildung, sondern auch für eine erfolgreichere Integrationspolitik.

Im Oktober fand an der Universität Frankfurt erstmals das "Frankfurter Zukunfts-Symposium" statt, das von der Giordano-Bruno-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Ethikverband der Deutschen Wirtschaft ausgerichtet wurde. Zahlreiche renommierte Experten diskutierten auf dem Symposium über die Gefahren und Chancen der Digitalisierung sowie neuer biomedizinischer Verfahren. Das "Zukunfts-Symposium" soll künftig alle zwei Jahre stattfinden und zu einer rationaleren Bewertung von Zukunftstechnologien beitragen.

Erfreulich waren die Erfolge, die die gbs und ihre Mitstreiter 2016 auf dem Gebiet der Säkularpolitik feiern konnten. So wurde mit gbs-Beirätin Ingrid Matthäus-Maier erstmals eine Vertreterin der Konfessionsfreien in den WDR-Medienrat berufen (wenig später wurde sie gar zur stellvertretenden Vorsitzenden des WDR-Finanzausschusses gewählt). Eine gbs-Stellungnahme trug dazu bei, dass die geplante Aufnahme eines Gottesbezugs in die Verfassung Schleswig-Holsteins verhindert werden konnte. Zudem folgte das Bundesverfassungsgericht in einem Urteil zum "Tanzverbot an Karfreitag" der Argumentation eines gbs-Gutachtens, welches dargelegt hatte, dass ein uneingeschränktes Tanzverbot verfassungswidrig sei. Es ist daher zu hoffen, dass das BVerfG auch der 2016 eingereichten gbs-Stellungnahme zur "Freitodhilfe im liberalen Rechtsstaat" folgen wird, die dafür plädiert, das 2015 beschlossene "Sterbehilfeverhinderungsgesetz" (§217 StGB) ersatzlos zu streichen, da es diametral gegen das "Prinzip der weltanschaulichen Neutralität" des Staates verstößt.


2017: Der nackte Luther, ifw, Marsch für die Wissenschaft und Hilfen für säkulare Flüchtlinge

Im sogenannten "Lutherjahr 2017" konnte die gbs mit der Kunstaktion "Die nackte Wahrheit über Martin Luther", der Broschüre "Martin Luther: Volksheld – Antisemit – Hassprediger" sowie mit der Ausstellung "Von Golgatha nach Auschwitz" ein Gegengewicht zu der oftmals unkritischen Luther-Berichterstattung herstellen. Nicht weniger bedeutsam war die Gründung des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw), eine mit vielen renommierten Juristinnen und Juristen besetzte Organisation, die sich für eine Stärkung des Gebots der "weltanschaulichen Neutralität des Staates" in Gesetzgebung und Rechtsprechung einsetzt.

Um das Urteil des BVerfG zur (partiellen) Aufhebung des Tanzverbots aus dem Vorjahr zu bekräftigten, veranstaltete die gbs in Kooperation mit dem bfg München an Karfreitag 2017 (14. April) eine "Heidenspaß-Party" in München, bei der Michael Schmidt-Salomon das "Wort zum Karfreitag" sprach und dem Publikum den "humanistischen Tanzsegen" erteilte. Eine Woche später fand in 22 deutschen Städten der "March for Science" statt, bei dem 37.000 Teilnehmer (darunter viele gbs-Fördermitglieder) für eine stärkere Beachtung wissenschaftlicher Argumente in Politik und Gesellschaft demonstrierten. Der Marsch für die Wissenschaft wurde von der gbs nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützt, indem sie das Kostenrisiko für die lokalen Veranstalter der Märsche übernahm.

Im November 2017 richtete die gbs anlässlich des 10-jährigen Bestehens der "Ex-Muslime" einen internationalen Festakt in Köln aus, bei dem u.a. der von einer Todesfatwa bedrohte iranische Musiker Shahin Najafi auftrat und ein eindrucksvoller Film von Ricarda Hinz gezeigt wurde, der den außergewöhnlichen Mut verdeutlicht, den Ex-Muslime wie Mina Ahadi oder Maryam Namazie Tag für Tag in ihrem Widerstand gegen den politischen Islam beweisen. Zudem wurde auf dem Festakt erstmals der neue Verein "Säkulare Flüchtlingshilfe" vorgestellt, dessen Ziel darin besteht, religionsfreie Flüchtlinge durch praktische Hilfsangebote zu unterstützen und ihre Lebenssituation durch politische Arbeit zu verbessern.


2018: Jahr der Menschenrechte, Söder-Kreuz, Strafanzeigen gegen katholische Missbrauchstäter

Anlässlich des Jubiläums "70 Jahre UN-Menschenrechtserklärung" startete die gbs im November 2018 die Säkulare Woche der Menschenrechte mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft (u.a. Hamed Abdel-Samad, Richard Dawkins, Bettina Jarasch, Ingrid Matthäus-Maier sowie VertreterInnen der säkularen Flüchtlingshilfe) und stellte im Rahmen der Veranstaltungsreihe die eigens zur Kampagne herausgebrachte Broschüre "Die Menschenrechte - Wie sie entstanden sind und warum wir sie verteidigen müssen" im Haus der Bundespressekonferenz vor. Zum Abschluss des "Jahres der Menschenrechte" richtete sie - in Kooperation mit dem säkularen Forum Hamburg und der Koordinatorin des Instituts für Weltanschauungsrecht, Jacqueline Neumann, - eine Feierstunde zum 70. Jahrestag der UN-Menschenrechtserklärung am 10. Dezember in Hamburg aus.

Passend zum Schwerpunktthema veröffentlichte die gbs auch die Broschüre "WIE muss Technik? Zur Verteidigung der Menschenrechte im Zeitalter der Digitalisierung", die einen komprimierten Überblick über die ethischen Herausforderungen gibt, die mit dem zunehmenden Einsatz digitaler Algorithmen einhergehen. Ende des Jahres griff sie das Thema noch einmal als Mitveranstalter des prominent besetzten "Stuttgarter Zukunftssymposiums" auf, das unter dem Motto "Mensch werden im Maschinenraum" über die Chancen und Risiken der "Künstlichen Intelligenz" debattierte.

Im Mai 2018 richtete die gbs erstmals den "Deutschen Ketzertag" in Kooperation mit dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) als Alternative zum Deutschen Katholikentag in Münster aus. Auch im Süden der Republik setzte sich die gbs für die Interessen der Konfessionsfreien (und Andersgläubigen) ein und startete am 1. Juni - gemeinsam mit dem bfg München - den "Aktionstag für ein weltoffenes Bayern und einen weltanschaulich neutralen Staat". Grund war das Inkrafttreten von Ministerpräsident Söders neuer Kreuz-Verordnung in bayerischen Behörden.

Nicht zuletzt gab es auch positive Entwicklungen auf dem Gebiet der säkularen Rechtspolitik, für die sich die gbs - gemeinsam mit dem Institut für Weltanschauungsrechts (ifw) -  stark macht. So reagierten die Experten des ifw im September erfreut auf das wegweisende Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH), das die Kündigung eines Chefarztes wegen "fehlender Loyalität" zur katholischen Kirche als verbotene Diskriminierung nach Art. 21 der Charta der Europäischen Union gewertet hat (siehe dazu auch den Kommentar von ifw- und gbs-Beirätin Ingrid Matthäus-Maier "Der Anfang vom Ende des kirchlichen Arbeitsrechts"). Außerdem stellten sechs renommierte Juraprofessoren in Verbindung mit dem ifw Ende des Jahres deutschlandweite Strafanzeigen gegen Sexualstraftäter der katholischen Kirche und forderten Ermittlungsverfahren in allen deutschen Diözesen. Die Aktion stieß auf breite mediale Resonanz (Vorabbericht im SPIEGEL) und führte dazu, dass einige Staatsanwaltschaften Ermittlungsverfahren einleiteten. Darüber hinaus mischte sich die gbs auch in die Debatte um § 219a StGB (Werbung für den Schwangerschaftsabbruch) ein und forderte eine grundlegende Revision der deutschen Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch.


2019: Säkulare Buskampagne und Aktionen gegen verfassungswidrige Rechtsnormen (u.a. Sterbehilfe, Staatsleistungen, Schwangerschaftsabbruch)

100 Jahre Verfassungsbruch, 70 Jahre Grundgesetz, 15 Jahre Giordano-Bruno-Stiftung und 10 Jahre Buskampagne: 2019 war ein "Jahr der Jubiläen", in der die gbs so viele Aktivitäten entfaltete wie nie zuvor in ihrer Geschichte.

Am 4. Mai 2019 startete in Berlin die säkulare Buskampagne "Schlussmachen jetzt: 100 Jahre Verfassungsbruch sind genug!", deren zentrale Forderungen in der gbs-Broschüre "Abschied von der Kirchenrepublik" zusammengefasst wurden. Da der 4. Mai zugleich auch der Tag des Internationalen "March for Science" war, griff die erste Abendveranstaltung der Buskampagne dieses Thema auf, indem Tanja Gabriele Baudson (Hochbegabungsforscherin und Vorsitzende des March for Science Deutschland) und Philipp Möller (gbs und "Weltrettungspraktikant im Deutschen Bundestag") in der Urania Berlin mit Michael Schmidt-Salomon über die Frage "Wie rational und evidenzbasiert ist die deutsche Politik?" diskutierten.

Die Deutschlandtour der "säkularen Buskampagne 2.0" führte durch mehr als 25 Städte, darunter sämtliche Landeshauptstädte, und wurde von zahlreichen Abendveranstaltungen begleitet. Besondere Highlights waren hierbei eine Podiumsdiskussion zu den "Grenzen der Toleranz" zwischen Volker Beck (Bündnis 90 / Die Grünen) und Michael Schmidt-Salomon (gbs) im Audimax der Uni Kiel, der etwa 600 Gäste folgten, sowie der Festakt "70 Jahre Grundgesetz", den die gbs in Zusammenarbeit mit dem ifw parallel zu den offiziellen Feierlichkeiten im Schlosshotel Karlsruhe ausrichtete. Die Buskampagne 2019, die maßgeblich auch vom Internationalen Bund der Konfessionslosen (IBKA) unterstützt wurde, endete am 30. Mai feuchtfröhlich mit einer "Nudelmesse" der "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters" vor dem Brandenburger Tor. Insgesamt war sie deutlich aufwändiger als die erste Buskampagne, welche die "sieben Gottlosen" 10 Jahre zuvor unter dem Motto "Gottlos glücklich" durchgeführt hatten, wie Michael Schmidt-Salomon in einem Interview mit dem Humanistischen Pressedienst (hpd) resümierte.

Nicht nur im Zuge der Buskampagne kritisierte die gbs weltanschaulich parteiische (d.h. von religiösen Vorannahmen geprägte und dadurch verfassungswidrige) Rechtsnormen, über das gesamte Jahr hinweg setzte sie sich für die Abschaffung entsprechender Paragraphen ein, etwa für die Abschaffung von § 217 StGB (Sterbehilfe) und § 219a StGB (Schwangerschaftsabbruch). So beteiligte sich die gbs am "Aktionstag für die Streichung von § 219a StGB", an dem bundesweit rund 6000 Personen teilnahmen. Auf Basis des Paragraphen war zuvor u.a. die Gießener Ärztin Kristina Hänel verurteilt worden, da sie ihren Patientinnen auf ihrer Homepage die von ihr verwendeten Methoden des Schwangerschaftsabbruchs erläutert hatte. Am 29. Januar kritisierte die gbs den am Tag zuvor vorgelegten Referentenentwurf zur Reform des umstrittenen § 219a StGB als "durchsichtiges taktisches Manöver", das darauf abziele, "die Proteste auf der Straße zu entschärfen und die überkommene deutsche Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch zu retten".

Wenig später reichten Jacqueline Neumann und Michael Schmidt-Salomon für das Institut für Weltanschauungsrecht (ifw) beim Bundesjustizministerium eine ausführliche Stellungnahme zur Neufassung des § 219a ein. Im selben Monat kritisierte ifw-Beirat Reinhard Merkel die Überlegungen zur Neufassung des § 219a vor dem Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags. Wenige Tage zuvor hatte er (wie u.a. auch Kristina Hänel) am Jahrestreffen des ifw teilgenommen, das vom 15.-17. Februar am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel stattfand.

Bei der die mündlichen Verhandlung der Verfassungsbeschwerden gegen das sogenannte "Sterbehilfeverhinderungsgesetz" (§ 217 StGB) kritisierte gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon als "Sachverständiger Dritter" die Verfassungswidrigkeit des Paragraphen mit deutlichen Worten. Neben ihm nahmen an der Verhandlung in Karlsruhe auch die gbs-Beiräte Jacqueline Neumann (als Prozessbeobachterin des ifw und Verfasserin eines ausführlichen Rechtsgutachtens zum Verfahren) sowie Ludwig A. Minelli (als Mitbegründer von Dignitas und Beschwerdeführer) teil. Ein gbs-Beirat jedoch fehlte: Der Arzt und Sterbehelfer Uwe-Christian Arnold hatte sich infolge seiner schweren Krankheit wenige Tage vor Prozessbeginn das Leben genommen. Seine am Vortag seines Freitods verfasste letzte Stellungnahme wurde auf ausdrücklichen Wunsch des Vorsitzenden des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle zu Beginn der Verhandlung in Karlsruhe vorgetragen. Prozessbeobachter beurteilten die Verhandlung als eine "Sternstunde des Bundesverfassungsgerichts".

Neben diesen weltanschauungsrechtlichen Aktivitäten kümmerte sich die Stiftung 2019 insbesondere auch um neue Wege zur Förderung des evolutionären Denkens in der Gesellschaft. Schon im Januar wurde bei klirrender Kälte und jeder Menge heißem Glühwein der Evolutionsweg in Leimen feierlich eröffnet. Der aufwändig gestaltete Lehrpfad zur Evolution wurde von der gbs Rhein-Neckar so konzipiert, dass die Abstände zwischen den 20 Tafeln der Strecke den realen Zeitabständen entsprechen. Mit jedem Meter überwindet der Besucher gut 4 Millionen Jahre, jeder Millimeter steht für ca. 4000 Jahre, also die Zeit, die seit dem Bau der Pyramiden in Ägypten bis heute verging. Grußworte zur Eröffnung des Evolutionsweges in Leimen, dem deutschlandweit viele weitere Evolutionswege folgen sollen, sprachen u.a. der Oberbürgermeister der Stadt Leimen, Hans D. Reinwald, sowie gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon.

Ein besonderes Highlight des Jahres waren die "Evokids-Tage 2019", die vom 25. Oktober bis zum 3. November im Ballhaus Düsseldorf stattfanden und an denen mehrere namhafte gbs-Beiräte beteiligt waren (u.a. Ralf König, Dittmar Graf, Christoph Antweiler, Eckart Voland, Ricarda Hinz und Volker Sommer). Die gbs nahm die hochkarätige, federführend vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst organisierte Veranstaltungsreihe zum Anlass, um ein größeres Kontingent der beliebten "Evokids-Pakete" für den Unterricht in den Klassenstufen 3-6 zu versenden – ein kostenfreies Angebot, von dem bundesweit viele Lehrerinnen und Lehrer Gebrauch machten.

Eine ausführlichere Darstellung der Stiftungsaktivitäten in diesem Jahr finden Sie im "gbs-Jahresrückblick 2019" sowie im bruno.-Jahresmagazin 2020, dessen erste Ausgabe im Oktober 2019 erschien und das bei den Leserinnen und Lesern auf außergewöhnlich positive Resonanz stieß.


2020: Die hohe Kunst der Rationalität, Erfolg in Karlsruhe, Corona-Krise und Evolutionswege

Für das Jahr 2020 hatte die Giordano-Bruno-Stiftung das Schwerpunktthema 2020 "Die hohe Kunst der Rationalität: Fakten, Fakes und gefühlte Wahrheiten" vorbereitet. Hierzu stellte sie am 8. Februar 2020, pünktlich zum 99. Geburtstags des bedeutenden Wissenschaftstheoretikers (und gbs-Beirats) Hans Albert, das "Hans-Albert-Institut" (HAI) vor, das zur Förderung des kritisch-rationalen Denkens in Politik und Gesellschaft beitragen soll. Ebenfalls mit dem Jahresschwerpunktthema "Rationalität" beschäftigte sich "DA-Art-Award" sowie der "Virtual Rationality Congress", der vom Hans-Albert-Institut Anfang September veranstaltet wurde. Die Vorträge des hochkarätig besetzten Online-Symposiums mit Michael Schmidt-Salomon, Lutz Jäncke, Katharina Nocun, Nikil Mukeri, Adriano Mannino und Natalie Grams wurden aufgezeichnet und können jederzeit nachverfolgt werden.

Zum Schwerpunktthema erschien im Oktober Band 8 der gbs-Schriftenreihe unter dem Titel "Produktives Streiten", der erklärt, wie rationale Debatten gelingen können. Wenige Tage später schrieb das Hans-Albert-Institut den Essay-Wettbewerb "Was ist rational?" zum 100. Geburtstag von Hans Albert aus. Anfang Dezember begann die Stiftung schließlich mit dem Versand der neuen Broschüre "Leidenschaft zur Vernunft", welche die zentralen Inhalte des Jahresschwerpunktthemas "Die hohe Kunst der Rationalität" auf den Punkt brachte.

Schon im Februar 2020 durfte die gbs einen bahnbrechenden Erfolg in Karlsruhe feiern, als das Bundesverfassungsgericht seine wegweisende Entscheidung zur Suizidassistenz verkündete und den von der gbs von Anfang an bekämpften § 217 StGB für verfassungswidrig und nichtig erklärte. Das Urteil des höchsten deutschen Gerichts war nicht zuletzt auch ein Erfolg der Kampagne "Mein Ende gehört mir – Für das Recht auf Letzte Hilfe", deren wichtigste Stationen die gbs in einem ausführlichen Rückblick darstellte.

Ansonsten musste die gbs - wie alle anderen Institutionen auch - 2020 mit den Folgen der Corona-Pandemie bzw. der Anti-Corona-Maßnahmen kämpfen. Die Veranstaltung mit "Deutschlands bekanntestem Kriminologen" Professor Christian Pfeiffer am 8. März war die letzte öffentliche Veranstaltung, die 2020 am gbs-Stiftungssitz stattfinden konnte. Schon einen Tag später sagte die gbs (in Antizipation der kommenden Corona-Beschränkungen) alle geplanten Events ab. Auf die Corona-Krise selbst reagierte die Stiftung im März mit einem Statement, das erklärte, weshalb sie auf Corona-Statements unter den gegebenen Verhältnissen weitgehend verzichten will. Angesichts der unübersichtlichen Datenlage sei nämlich eine "seriöse transdisziplinäre Erforschung des Virus, seiner Verbreitung und seiner Folgen" erforderlich – "kein weiteres Anheizen der Gerüchteküche."

Schnell entwickelte die gbs Konzepte, wie die Stiftungsarbeit unter Corona-Bedingungen weitergeführt werden kann. So begann Ende April die von der gbs unterstützte Kortizes-Reihe mit öffentlichen Online-Vorträgen via Zoom sowie Anfang Mai die noch etwas aufwendiger produzierte DA-Reihe mit Vorträgen und Diskussionen aus dem "virtuellen gbs-Studio Düsseldorf", die via YouTube live ausgestrahlt wurde.

Erfreulicherweise verhinderte die Corona-Krise nicht, dass 2020 zwei weitere Evolutionswege eröffnet werden konnten, nämlich in Templin und in Düsseldorf. Somit konnte nach den ersten beiden Lehrpfaden in Leimen (Januar 2019) und Kyritz (März 2020) bislang vier Evolutionswege nach dem Konzept der gbs Rhein-Neckar realisiert werden. Ein fünfter Evolutionsweg war bereits in Planung, doch das Projekt sollte aufgrund der massiven Widerstände vor Ort im Herbst 2020 in die Schlagzeilen geraten. Denn im November 2020 gelang es Evolutionsleugnern aus dem Westerwald, die von der Gemeinde Hellenhahn bereits beschlossene Errichtung eines Evolutionsweges per Bürgerentscheid zu verhindern, was einigen Medienrummel (u.a. einen Beitrag in der Satiresendung "Extra3") auslöste. Danach erreichten die Evolutionsweg-Entwickler deutlich mehr Anfragen als jemals zuvor, weshalb die Verächter des Evolutionsweges mit ihrer Aktion letztlich wohl zu einer noch größeren Verbreitung von Evolutionswegen (selbst im Westerwald) beigetragen haben.

Eine ausführlichere Darstellung der wichtigsten Ereignisse 2020 finden Sie in unserem Jahresrückblick 2020 sowie im bruno.-Jahresmagazin 2021.


2021: 100 Jahre Hans Albert, Nachwuchsförderung und das Kernproblem der katholischen Kirche

2021 führte die gbs ihr Schwerpunktthema "Die hohe Kunst der Rationalität" fort. Hauptgrund dafür war der 100. Geburtstag von gbs-Gründungsbeirat Hans Albert am 8. Februar 2021. Schon eine Woche zuvor wurde das "Digitale Hans-Albert-Archiv" eröffnet. Am 8. Februar richtete die gbs zusammen mit dem 2020 gegründeten Hans-Albert-Institut (HAI) einen "Virtuellen Festakt zum 100. Geburtstag" aus, bei dem Eric Hilgendorf (Strafrechts-Professor, Rechtsphilosoph und gbs-Beirat) die Laudatio sprach und die aufwändige Filmdokumentation "Hans Albert – Der Jahrhundertdenker" erstmals gezeigt wurde.

Am 8. Februar endete auch die Bewerbungsfrist zu dem Nachwuchswettbewerb "Was ist rational?", den die gbs (in Zusammenarbeit mit dem HAI und der Bundesarbeitgemeinschaft Humanistischer Studierender) zum 100. Geburtstag von Hans Albert ausgeschrieben hatte. Die 10 Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs wurden im Oktober 2021 im Rahmen des Kortizes-Symposiums "Zeit – Geist – Gehirn" im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg ausgezeichnet.

Um Nachwuchsförderung geht es auch beim Bertha von Suttner-Studienwerk (BvS), das von der gbs zusammen mit dem Humanistischen Verband Deutschlands (HVD), der Humanistischen Akademie Deutschland (HAD) und der Bundesarbeitsgemeinschaft humanistischer Studierender (BAG) 2021 gegründet wurde. Mithilfe des BvS sollen humanistische Studierende künftig die gleiche Förderung erhalten wie ihre religiösen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Die ersten 10 Suttner-Stipendiatinnen und -Stipendiaten werden seit Oktober 2021 gefördert, ab Oktober 2022 werden es 20 Stipendiat*innen sein.

Die größte mediale Aufmerksamkeit erhielten 2021 zweifellos die Aktionen zum Missbrauchsskandal der katholischen Kirche. Mit dem "Eichelbischof" vor dem Kölner Dom thematisierte die gbs Ende Februar das "Kernproblem der katholischen Kirche". Mitte März, als Kardinal Woelki sein zweites Gutachten zum Missbrauchsskandal vorstellte, stand die Stiftung mit dem "Hängemattenbischof" ("Die schonungslose Aufarbeitung des Missbrauchsskandals") wieder vor dem Dom, was weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Erfolge konnte auch das (aus der gbs hervorgegangene und finanzierte) Institut für Weltanschauungsrecht (ifw) verbuchen: Im März kam es zu einem wichtigen "Sieg für die Meinungsfreiheit", als der islamkritische Aktivist und Blogger Amed Sherwan ("Ein Kuss ist kein Verbrechen!") mit Unterstützung von gbs/ifw seinen Rechtsstreit gegen Facebook/Instagram gewann. Im Oktober konnten gbs/ifw einen "Sieg für die Streitkultur an deutschen Universitäten" feiern, als das Verwaltungsgericht Mainz klarstellte, dass ein AStA seine rechtlichen Kompetenzen überschreitet, wenn er Hochschulgruppen benachteiligt, bloß weil diese islamkritische Autoren wie gbs-Beirat Hamed Abdel-Samad zu Vorträgen einladen.

Mit dem unberechtigten Vowurf der "Islamophobie" beschäftigte sich das ausführliche Interview mit Hamed Abdel-Samad, das in der "bruno."-Ausgabe 2021 erschien. Begleitend zum Jahresmagazin veröffentlichte die gbs die  Broschüre "Spuren hinterlassen: Dem Humanismus Zukunft schenken", die das bruno-Interview mit gbs-Geschäftsführerin Elke Held zu den "Zukunftsstrategien der Stiftung" ergänzte.

Eine ausführlichere Darstellung der Ereignisse 2021 findet man im gbs-Jahresrückblick 2021. Noch mehr Details wird das "bruno.-Jahresmagazin 2022" enthalten, das im Oktober 2022 erscheint.


Die vollständigen Tätigkeitsberichte der Giordano-Bruno-Stiftung von 2004-2017 finden Sie in diesem Archiv, die Tätigkeitsberichte ab 2018 im bruno.-Jahresmagazin. Darüber hinaus sind die wichtigsten Ereignisse zusammengefasst in den reich bebilderten gbs-Chronologien (siehe unten).